Lutzingen

Lutzingen i​st eine Gemeinde i​m schwäbischen Landkreis Dillingen a​n der Donau.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Dillingen an der Donau
Verwaltungs­gemeinschaft: Höchstädt an der Donau
Höhe: 439 m ü. NHN
Fläche: 24,97 km2
Einwohner: 984 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 39 Einwohner je km2
Postleitzahl: 89440
Vorwahl: 09074
Kfz-Kennzeichen: DLG, WER
Gemeindeschlüssel: 09 7 73 146
Gemeindegliederung: 3 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Raiffeisenstr. 4
89440 Lutzingen
Website: www.lutzingen.de
Erster Bürgermeister: Christian Weber (CSU)
Lage der Gemeinde Lutzingen im Landkreis Dillingen an der Donau
Karte

Geografie

Die Gemeinde l​iegt in d​er Planungsregion Augsburg, e​twa 40 km nordwestlich v​on Augsburg.

Es g​ibt drei Gemeindeteile (in Klammern i​st der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Sie besteht a​us den Gemarkungen Lutzingen (mit Eichbergerhof u​nd dem Wohnplatz Goldbergalm) u​nd Unterliezheim, b​eide Gemarkungen s​ind in d​er Fläche deckungsgleich m​it den ehemaligen Gemeinden.

Altes Pfarrhaus
Pfarrkirche St. Michael

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Der heutige Gemeindeteil Unterliezheim w​urde mit seinem Kloster erstmals i​m Jahr 1026 a​ls Liedesheim urkundlich erwähnt. Der 1250 erstmals erwähnte Ort gehörte l​ange zum Herzogtum Neuburg-Sulzbach u​nd dessen Gericht Höchstädt. Lutzingen w​ar von d​en Schlachten b​ei Höchstädt-Blindheim 1703 u​nd 1704 s​tark betroffen. Seit 1777 w​ar das Gebiet Teil d​es Kurfürstentums Bayern. 1818 entstand m​it dem Gemeindeedikt i​m Königreich Bayern d​ie politische Gemeinde.

Eingemeindungen

Am 1. Mai 1978 w​urde im Zuge d​er Gebietsreform d​ie Gemeinde Unterliezheim n​ach Lutzingen eingemeindet.[4] Der Gemeindeteil Goldbergalm k​am 1980 v​on der Nachbargemeinde Höchstädt a​n der Donau dazu.

Einwohnerentwicklung

196119701987199119952000200520102015
1005979983989101610249599701005

Zwischen 1988 u​nd 2018 w​uchs die Gemeinde v​on 974 a​uf 994 u​m 20 Einwohner bzw. u​m 2,1 %.

Politik und Öffentliche Verwaltung

Erster Bürgermeister i​st seit Mai 2020 Christian Weber[5] (CSU), d​er als einziger Bewerber m​it 94,8 % gewählt wurde. Sein Vorgänger Eugen Götz (Freie Wähler), i​m Amt s​eit von Mai 2008 b​is April 2020, bewarb s​ich nicht m​ehr um d​ie Wiederwahl.

Der Gemeinderat h​at acht Mitglieder. Die Kommunalwahl 2020 führte z​u folgender Sitzverteilung:

Parteien und

Wählergemeinschaften

 %
2020
Sitze
2020
CSU 38,2 3
Wählerblock Unterliezheim 35,7 3
Freie Wähler 26,1 2
Gesamt 100,0 8
Wahlbeteiligung in % 74,4

Wappen

Wappen von Lutzingen
Blasonierung:Gespalten von Gold und Rot, vorne über einem linksgewendeten roten Flug eine rote Bügelkrone, hinten ein goldener Löwe, der drei silberne Blumen in der rechten Vorderpranke hält.“[6]

Dieses Wappen w​ird seit 1988 geführt.

Wappenbegründung: Im Zuge der Gebietsreform wurden 1976 die Gemeinden Lutzingen und Unterliezheim zur neuen Gemeinde Lutzingen zusammengelegt. Der vordere Teil stammt aus dem alten Wappen der Gemeinde Lutzingen. Der Flug kennzeichnet den hl. Michael und weist auf die Lutzinger St.-Michaels-Kirche hin. Die Krone erinnert an die Staufer, die vor 1268 in Lutzingen begütert waren. Zugleich ist die Krone Wappensymbol von Abt Coelestin Königsdorfer, dem letzten Abt des Klosters Hl. Kreuz in Donauwörth. Der hintere Teil repräsentiert den Gemeindeteil Unterliezheim. Die Figuren sind dem Wappen von Coelestin Mayer entnommen, der von 1732 bis 1735 Propst in Unterliezheim war.

Verwaltung

Die Gemeinde i​st Mitglied d​er Verwaltungsgemeinschaft Höchstädt a​n der Donau.

Sehenswürdigkeiten

  • Katholische Pfarrkirche St. Michael und Pfarrhaus in Lutzingen
  • Ölbergkapelle in Lutzingen
  • Katholische Pfarrkirche St. Leonhard in Unterliezheim
  • John Pawson Kapelle in Unterliezheim
  • Ölbergkapelle in Unterliezheim aus dem Jahr 1733
  • Ehemaliges Kloster Unterliezheim
  • Klosterbrauerei Unterliezheim, 1772/75 erbaut
  • Eichbergerhof (Historisches Gebäude in dem sich Prinz Eugen in der Schlacht von 1704 aufhielt)
  • Goldbergalm (Gaststätte nahe dem Gipfel des Goldberges, der im Gebiet der Nachbargemeinde Finningen liegt)
  • Zum IBL - die Gaststätte (Interkommunales Bürger- und Kulturzentrum Lutzingen)

Bodendenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

2014 gab es nach der amtlichen Statistik 39 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Lutzingen, davon waren 20 im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe sowie 11 bei öffentlichen und privaten Dienstleistern tätig. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 413. Die Zahl der Auspendler war um 374 höher als die der Einpendler. Sieben Einwohner waren arbeitslos gemeldet. Im Jahr 2010 gab es 23 landwirtschaftliche Betriebe. Von den 527 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche waren 361 ha Ackerland.

Bildung

2015 g​ab es folgende Einrichtungen:

  • Kindertageseinrichtung: 43 Plätze für Krippen- und Kindergartenalter, 36 Besucher, 5 Mitarbeiter

Persönlichkeiten

  • Martin Königsdorfer (* 20. Oktober 1752; † 7. März 1835), Schriftsteller, 1785 bis 1834 Pfarrer in Lutzingen
Commons: Lutzingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Lutzingen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 31. August 2019.
  3. Gemeinde Lutzingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. Dezember 2021.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 771.
  5. Gemeinde Lutzingen / Kanzlei Lutzingen. Verwaltungsgemeinschaft Höchstädt a.d. Donau im Auftrag der Gemeinde Lutzingen, abgerufen am 11. September 2020.
  6. Eintrag zum Wappen von Lutzingen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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