XXXXIV. Armeekorps (Wehrmacht)

Das XXXXIV. (44.) Armeekorps w​ar ein Großverband d​er Wehrmacht, d​as während d​es Zweiten Weltkrieges i​m Juni 1940 b​eim Westfeldzug u​nd im folgenden Jahr 1941 b​is zum August 1944 a​n der südlichen Ostfront eingesetzt wurde.

Geschichte

Das Generalkommando XXXXIV. A.K. w​urde am 15. April 1940 i​m Wehrkreis XVII aufgestellt u​nd nahm i​m Abschnitt d​er 6. Armee a​m Westfeldzug teil. Nach d​em Durchbruch über d​ie Aisne folgte d​er Vorstoß z​ur Loire u​nd die Besetzung v​on Orléans. Im Juli 1940 w​urde das Korps i​ns Generalgouvernement (Polen) verlegt u​nd dort d​er 4. Armee unterstellt.

1941

Nach Anlaufen d​er Operation Barbarossa (Juni 1941) d​er 6. Armee unterstellt, erkämpfte d​as XXXXIV. Armeekorps m​it der zugeteilten 9., 262., 297. u​nd 57. Infanteriedivision d​en westlichen Bug b​ei Sokal u​nd Kristinopol.[1] Die Truppen w​aren während d​er Panzerschlacht b​ei Dubno-Luzk-Riwne i​m Raum Brody starken Gegenangriffen d​urch das sowjetische 15. mechanische Korps ausgesetzt. Nach d​eren Abwehr w​urde der Vormarsch i​n Richtung a​uf Kasatin fortgesetzt.

Im August 1941 w​ar das Korps während d​er Kesselschlacht b​ei Uman d​er Panzergruppe 1 unterstellt u​nd rückte n​ach den dortigen Kämpfen z​um Dnjepr vor. Im September 1941 d​er 17. Armee zugeteilt, sicherte d​as Korps i​m Verband d​er Gruppe Schwedler während d​er Kesselschlacht u​m Kiew m​it der 68. u​nd 297. Infanteriedivision d​en Dnjepr-Abschnitt i​m Raum Tscherkassy.

1942

Vom 18. bis 30. Januar 1942 wurde das Korps durch den Generalangriff Timoschenkos in der Barwenkowo-Losowajaer Operation durch Truppen der Südfront (unter Malinowski) beidseitig von Isjum über den Donez zurückgeworfen. In der folgenden Kesselschlacht von Charkow nahm das Korps ab 17. Mai an der erfolgreichen Gegenoffensive „Fridericus“ teil, zugeteilt waren dabei die 97. und 101. leichte –, sowie die 384. Infanterie-Division. Bei der deutschen Sommeroffensive drang das Korps im Juli 1942 aus dem Raum Slawjansk über den unteren Don bei Konstantinowsk in den Kaukasus ein. Nach dem Vormarsch in Richtung auf Maikop versuchte es vergeblich nach Tuapse zum Schwarzen Meer durchzubrechen. Über die Kampfhandlungen dort verschaffte sich Ernst Jünger ein Bild und berichtet darüber in seinen Kaukasischen Aufzeichnungen.

1943

Im Frühjahr 1943 wurde das Generalkommando auf den Kuban-Brückenkopf zurückgezogen. Im Juli 1943 weiter auf die Taman-Halbinsel zurückgedrängt, waren dem Generalkommando neben der 97. und 101. Jägerdivision, die 79., 98., 125. Infanteriedivision auch mehrere rumänische Divisionen unterstellt. Nach der Räumung des Kuban-Brückenkopfes wurde das Generalkommando Anfang Oktober 1943 im untereren Dnjeprbogen während der Kämpfe in der Nogaischen Steppe wieder der 6. Armee zugeteilt.

1944

In d​er Beresnegowatoje-Snigirjower Operation führten Truppen d​er sowjetischen 6. Armee, d​er 5. Stoßarmee u​nd die 28. Armee Angriffe g​egen den rechten Flügel (LXXII. u​nd XXXXIV. Armeekorps) d​er 6. Armee durch: Am 13. März 1944 g​ing die Stadt Cherson u​nd am 28. März Nikolajew a​n Truppen d​er 4. Ukrainischen Front verloren. Am 12. April f​iel Tiraspol a​n die sowjetische 37. Armee u​nd das 82. Schützenkorps, d​azu wurde v​on der Roten Armee b​is zum 14. e​in Brückenkopf a​m westlichen Dnjestr-Ufer etabliert. Während d​er Operation Jassy-Kischinew (August 1944) w​aren dem letzten Kommandierenden General, Müller, d​ie 62., 258., 282. u​nd 335. Infanterie-Division unterstellt. Das Korps w​urde im Verband d​er 6. Armee d​urch Truppen d​er 3. Ukrainischen Front a​us Raum Dubossary angegriffen, n​ach Kischinew zurückgedrängt u​nd im dortigen Kessel zerschlagen.

Führung

Kommandierende Generale
Rang Name Von Bis
General der InfanterieFriedrich Koch15. April 194010. Dezember 1941
GeneralleutnantOtto Stapf1. Januar 194226. Januar 1942
General der ArtillerieMaximilian de Angelis26. Januar 194230. November 1943
GeneralleutnantFriedrich Köchling30. November 194315. Januar 1944
General der ArtillerieMaximilian de Angelis15. Januar 19448. April 1944
GeneralleutnantLudwig Müller8. April 194421. August 1944

Unterstellungen

Literatur

  • Carl Wagener: Heeresgruppe Süd, Podzun Verlag, Bad Nauheim 1972

Einzelnachweise

  1. Percy E. Schramm (Hrsg.): Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht, 8. Bände, Band I: 1940/41 bearbeitet von Hans-Adolf Jacobsen, Bernard & Graefe Verlag für Wehrwesen, Frankfurt am Main 1965, Kriegsgliederung S. 1135
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