Wolfersdorf (Stockheim)

Wolfersdorf ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Stockheim im Landkreis Kronach (Oberfranken, Bayern).

Wolfersdorf
Gemeinde Stockheim
Höhe: 339–347 m ü. NHN
Fläche: 2,79 km²[1]
Einwohner: 180 (2016)[2]
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 96342
Vorwahl: 09265

Geographie

Das Dorf liegt am rechten Ufer der Haßlach dem Hauptort Stockheim direkt gegenüber. Unmittelbar östlich gibt es einen Hohlweg, der als Geotop ausgezeichnet ist. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Neukenroth zur Bundesstraße 85 (1,7 km nördlich) bzw. nach Reitsch (1 km südöstlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Stockheim zur B 85 (0,6 km westlich).[3]

Geschichte

Wolfersdorf wurde 1279 erstmals urkundlich erwähnt und war damals im Besitz des Klosters Langheim. Im 14. Jahrhundert kam Wolfersdorf zusammen mit dem Stift Teuschnitz zum Bistum Bamberg.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Wolfersdorf 15 Anwesen (4 Güter, 4 halbe Güter, 1 Zweidrittelgut, 1 Drittelgut, 4 Söldengüter, 1 Mahl- und Schneidmühle) und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Kronach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Vogteiamt Kronach inne. Die Grundherrschaft über sämtliche Anwesen oblag dem Kastenamt Kronach. Neben den Anwesen gab es noch ein Schloss, ein Pächtershaus und ein Bräuhaus, allesamt herrschaftliche Gebäude.[5]

Mit dem Gemeindeedikt wurde Wolfersdorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Stockheim zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Wolfersdorf. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kronach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). Ab 1862 gehörte Wolfersdorf zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1879 in das Amtsgericht Kronach umbenannt).[6] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,787 km².[1]

Am 1. Januar 1972 wurde Wolfersdorf im Zuge der Gebietsreform in Bayern in Stockheim eingegliedert.[7]

Baudenkmäler

In der Bayerischen Denkmalliste sind fünf Baudenkmäler aufgeführt:

  • Zwei Wohnstallhäuser
  • Drei Bildstöcke
Abgegangene Baudenkmäler
  • Haus Nr. 4: Eingeschossiger Wohnstallbau mit Satteldach, 17./18. Jahrhundert, teilweise verschieferter Blockbau, teilweise massiv erneuert.[8]
  • Haus Nr. 17: Erneuertes, zweigeschossiges Gebäude, der Türsturz bezeichnet „JZM 18/25 AMM“.[8]

Einwohnerentwicklung

Jahr 18181840185218551861186718711875188018851890189519001905191019191925193319391946195019521961197019872016
Einwohner 76112126146154139157157151145143138141178185153155134137186183186178169165180
Häuser[9] 1417171617202943
Quelle [6][10][10][10][11][10][12][10][10][13][10][10][14][10][10][10][15][10][10][10][16][10][1][17][18][2]

Religion

Der Ort war ursprünglich rein katholisch und ist bis heute nach St. Katharina (Neukenroth) gepfarrt.[5] Die protestantische Minderheit ist nach St. Laurentius (Burggrub) gepfarrt.[16]

Literatur

Commons: Wolfersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 696 (Digitalisat).
  2. offizielle Einwohnerzahlen der Gemeinde Stockheim (Memento vom 8. März 2016 im Internet Archive) Gemeinde Stockheim; abgerufen am 8. März 2016
  3. Wolfersdorf im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. Wolfersdorf auf der Website stockheim-online.de
  5. H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 520f.
  6. H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 608.
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 501 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. T. Breuer: Landkreis Kronach, S. 285. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
  9. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 149, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 892, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1066, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1010 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1061 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1096 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 946 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 160 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 312 (Digitalisat).
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