Wilhelm Wehrenpfennig

Wilhelm Wehrenpfennig (* 25. März 1829 i​n Blankenburg; † 25. Juli 1900 i​n Berlin) w​ar ein preußischer Beamter, deutscher Publizist u​nd liberaler Politiker.

Leben und Wirken

Führende Politiker der Nationalliberalen, obere Reihe von links nach rechts: Wilhelm Wehrenpfennig, Eduard Lasker, Heinrich von Treitschke, Johannes Miquel, untere Reihe von links nach rechts: Franz von Roggenbach, Karl Braun, Rudolf Gneist, Ludwig Bamberger

Wehrenpfennig studierte i​n Jena u​nd Berlin Theologie. Während seines Studiums w​urde er 1847 Mitglied d​er Burschenschaft Arminia a​uf dem Burgkeller i​n Jena. Während d​er Märzrevolution 1848/49 kämpfte e​r auf d​en Barrikaden v​on Leipzig u​nd Dresden für d​ie Demokratie, u​nter anderem gemeinsam m​it Johannes v​on Miquel u​nd Lorenz Theodor Nagel.[1] Er promovierte 1853 i​n Halle (Saale) u​nd wurde anschließend Gymnasiallehrer d​es Joachimsthaler Gymnasiums i​n Berlin. Im Jahre 1857 w​urde Wehrenpfennig Oberlehrer d​es Friedrichsgymnasiums. Von 1858 b​is 1862 w​ar er Direktor d​es literarischen Büros d​es preußischen Staatsministeriums (d. h. Leiter d​er Informationsabteilung). Von 1863 b​is 1883 w​ar er Redakteur u​nd zusammen m​it Heinrich v​on Treitschke Mitherausgeber d​er Preußischen Jahrbücher u​nd 1872/73 Chefredakteur d​er Spenerschen Zeitung. Im Jahr 1877 w​urde er Geheimer Regierungsrat u​nd vortragender Rat i​m Handelsministerium, zuständig für d​ie technischen Lehranstalten. Im Jahr 1879 wechselte e​r als Oberregierungsrat i​ns Kultusministerium.[2]

Von 1868 b​is 1879 w​ar Wehrenpfennig Mitglied d​es Preußischen Abgeordnetenhauses m​it einem Mandat d​er Nationalliberalen Partei.[3] Außerdem w​ar er a​b 1869 a​ls Abgeordneter d​es Reichstagswahlkreises Waldeck-Pyrmont Mitglied d​es norddeutschen[4] u​nd ab 1871 a​ls Abgeordneter d​es Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Kassel 3 (Fritzlar – Homberg – Ziegenhain) d​es deutschen Reichstages.[5] Diesem gehörte Wehrenpfennig b​is 1881 an.

Wilhelm Wehrenpfennig s​tarb 1900 i​m Alter v​on 71 Jahren i​n Berlin u​nd wurde a​uf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof i​n Schöneberg beigesetzt. Das Grab i​st nicht erhalten geblieben.[6] Kurz v​or seinem Tod w​urde er v​on der Technischen Hochschule Aachen z​um Dr.-Ing. ehrenhalber ernannt.[7]

Einzelnachweise

  1. Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 4: M–Q. Winter, Heidelberg 2000, ISBN 3-8253-1118-X, S. 180.
  2. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 350, Kurzbiographie S. 485.
  3. Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste Verlag, Düsseldorf 1988, S. 407
  4. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 288.
  5. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 149; vgl. auch A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Verlag Louis Gerschel, Berlin 1883, S. 96; vergleiche auch Kurzbiographie in: Georg Hirth (Hrsg.): Deutscher Parlaments-Almanach. 9. Ausgabe vom 9. Mai 1871. Verlag Franz Duncker, Berlin 1871, S. 277.
  6. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Grabstätten. Haude & Spener, Berlin 2006. S. 310.
  7. Rundschau. In: Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure. Band 44, Nr. 31, 4. August 1900, S. 1038.

Literatur

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