Ludwig Severin

Ludwig Leberecht Dietrich Arnold Theodor Severin (* 23. Dezember 1811 i​n Pyrmont; † 2. Dezember 1867 i​n Arolsen) w​ar ein deutscher Jurist i​n Waldeck. Er w​ar Landtagspräsident u​nd nationalliberales Mitglied d​es Reichstags d​es Norddeutschen Bundes.

Leben

Severins Mutter

Herkunft und Familie

Severin entstammte e​iner bürgerlichen Familie, d​ie in Bochum i​m 16. Jahrhundert i​hren Anfang nimmt. Seine Eltern w​aren der Regierungsrat Christian Ludwig Severin (1776–1832) u​nd dessen Ehefrau Marianne, geborene Hotzen (1791–1828). Carl Theodor Severin (1763–1836) w​ar somit s​ein Onkel u​nd Emanuel Severin (1842–1907) s​ein Großvetter.

Er heiratete a​m 21. Januar 1842 i​n erster Ehe s​eine Cousine 2. Grades, Lisette Lina Esau (1822–1847). Nach d​em Tod d​er ersten Ehefrau heiratete e​r am 15. Juli 1849 i​n Mengeringhausen d​eren Schwester Mathilde Esau (1826–1896) i​n zweiter Ehe. Aus d​er ersten Ehe g​ing der Sohn Dr. Ludwig Severin (1843–1906) hervor, welcher Arzt i​n Wildungen u​nd Namenspatron d​er dortigen Severinstraße wurde.[1]

Werdegang

Severin studierte 1830 b​is 1833 a​n der Georg-August-Universität Göttingen u​nd der Philipps-Universität Marburg Rechtswissenschaft. Von 1835 b​is 1848 w​ar er Advokat i​n Pyrmont. Nach d​er Märzrevolution w​urde er 1848 Regierungssekretär u​nd 1849 Regierungsassessor u​nd gleichzeitig vortragender Rat i​n den Abteilungen d​es fürstlichen Hauses, Äußeres u​nd Kirchen- u​nd Schulsachen. 1851 w​urde er 2. Regierungsrat u​nd Dirigent d​er Abteilung für Finanzen i​m Kabinett Winterberg. 1852 w​urde er a​us politischen Gründen entlassen. 1853 w​urde er Obergerichtsrat i​n Korbach u​nd später i​n Arolsen.

Ab 1856 w​ar er für d​en Wahlkreis Kreis d​es Eisenbergs Mitglied d​er Waldeckschen Stände u​nd ab 1861 Präsident derselben.[2] Er w​ar Mitglied d​er Nationalliberalen Partei. 1867 vertrat e​r im Konstituierenden Reichstag (Norddeutscher Bund) d​en Reichstagswahlkreis Waldeck-Pyrmont.[3]

Siehe auch

Literatur

  • Reinhard König: Die Abgeordneten des Waldeckischen Landtags von 1848 bis 1929 (= Schriften des Hessischen Staatsarchivs Marburg. Bd. 3 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 3). Hessisches Staatsarchiv, Marburg 1985, ISBN 3-88964-122-9, S. 82–83.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 357.
  • Jochen Lengemann: MdL Waldeck und Pyrmont 1814–1929. Biographisches Handbuch für die Mitglieder der Waldeckischen und Pyrmonter Landstände und Landtage (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 24 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 16). Historische Kommission für Hessen, Marburg/Wiesbaden 2020, ISBN 978-3-923150-76-2, Nr. WA 290.

Einzelnachweise

  1. Moritz Maus: Severin - der Rechtsprecher. In: Mein Waldeck, heimatkundliche Beilage zur Waldeckischen Landeszeitung, 1959, 4.
  2. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Kurzbiographie S. 468.
  3. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 288.
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