Wildenbörten
Wildenbörten ist ein Ortsteil der Stadt Schmölln im thüringischen Landkreis Altenburger Land. Der Ort wurde am 1. Januar 2019 eingemeindet und war vorher eine eigenständige Gemeinde mit vier weiteren Ortsteilen, die der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Sprottental angehörte.
Wildenbörten Stadt Schmölln | ||
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Höhe: | 276 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,82 km² | |
Einwohner: | 258 (31. Dez. 2017) | |
Bevölkerungsdichte: | 33 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2019 | |
Postleitzahl: | 04626 | |
Vorwahl: | 034491 | |
Lage von Wildenbörten in Thüringen | ||
Blick auf den Ort |
Geographie
Geographische Lage
Wildenbörten liegt westlich von Schmölln und östlich von Großenstein an der Landesstraße 2169 mit Anschluss an die Bundesstraße 7. Die Flur grenzt an das Zeitzer-Schmöllner-Lösshügelland, einen Ausläufer der Leipziger Tieflandsbucht. Begrünte Dorflagen und Bachläufe sowie Erosionsrinnen lockern die Landschaft auf. Die nächsten Städte sind Schmölln (3 km südöstlich) und Ronneburg (5 km südwestlich).
Angrenzende Orte sind Dobra, Graicha, Mohlis, Drogen, Nödenitzsch, Zagkwitz und der Löbichauer Ortsteil Großstechau.
Geschichte
Wildenbörten wurde am 24. September 1140 erstmals urkundlich erwähnt.[1] Wildenbörten gehörte zum wettinischen Amt Altenburg,[2][3] welches ab dem 16. Jahrhundert aufgrund mehrerer Teilungen im Lauf seines Bestehens unter der Hoheit folgender Ernestinischer Herzogtümer stand: Herzogtum Sachsen (1554 bis 1572), Herzogtum Sachsen-Weimar (1572 bis 1603), Herzogtum Sachsen-Altenburg (1603 bis 1672), Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg (1672 bis 1826). Bei der Neuordnung der Ernestinischen Herzogtümer im Jahr 1826 kam der Ort wiederum zum Herzogtum Sachsen-Altenburg. Nach der Verwaltungsreform im Herzogtum gehörte Wildenbörten bezüglich der Verwaltung zum Ostkreis (bis 1900)[4] bzw. zum Landratsamt Ronneburg (ab 1900).[5] Das Dorf gehörte ab 1918 zum Freistaat Sachsen-Altenburg, der 1920 im Land Thüringen aufging. 1922 kam es zum Landkreis Altenburg.
Bei der zweiten Kreisreform in der DDR wurden 1952 die bestehenden Länder aufgelöst und die Landkreise neu zugeschnitten. Somit kam die Gemeinde Wildenbörten mit dem Kreis Schmölln an den Bezirk Leipzig; jener gehörte seit 1990 als Landkreis Schmölln zu Thüringen und ging bei der thüringischen Kreisreform 1994 im Landkreis Altenburger Land auf. Die Gemeinde Wildenbörten gehörte seit dem 1. Februar 1992 der Verwaltungsgemeinschaft Löbichau-Wildenbörten an, die am 12. Oktober 1994 in der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Sprottental aufging.
Eingemeindungen
1939 wurde zunächst Kakau nach Hartroda eingemeindet, das wiederum 1952 nach Dobra eingemeindet wurde. Graicha wurde am 1. Juli 1950 nach Wildenbörten eingemeindet, Dobra folgte 1971. Die Gemeinde Wildenbörten selbst wurde am 1. Januar 2019 nach Schmölln eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
1910 lebten in den zur ehemaligen Gemeinde Wildenbörten gehörenden Orten zusammengenommen 477 Einwohner.[6]
Entwicklung der Einwohnerzahl (Stand jeweils 31. Dezember):
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- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
Ehemaliger Gemeinderat
Seit der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 setzte sich der Gemeinderat wie folgt zusammen[7]:
- Feuerwehrverein Wildenbörten – 4 Sitze (51,8 %)
- Unabhängiger Wählerverband Dobra – 1 Sitz (19,9 %)
- Sportverein Wildenbörten – 1 Sitz (28,3 %)
Die Wahlbeteiligung lag bei 73,3 % (+12,0 %p).
Ehemaliger Bürgermeister
Gerhard Fischer gewann die Wahlen 1994 (91,0 %), 1999 (85,9 %), 2004 (97,3 %), 2010 (97,2 %) und 2016 (56,4 %) jeweils im ersten Wahlgang.[8]
Wirtschaft und Infrastruktur
Wildenbörten ist über die L 2169 mit Untschen im Süden und Hartha im Norden verbunden. Die K 525 führt über Drogen nach Schmölln und die K 529 über Dobra und Hartroda nach Drosen. Gemeindestraßen verbinden Wildenbörten zusätzlich mit Graicha und Löbichau. Die Gemeinde liegt im Mitteldeutschen Verkehrsverbund. Die THÜSAC Personennahverkehrsgesellschaft bedient an Werktagen außer samstags die Buslinien 356 Schmölln–Wildenbörten–Großbraunshain–Lumpzig–Dobitschen und 359 Schmölln–Drogen–Wildenbörten–Dobra. Die nächste Bahnstation befindet sich im drei Kilometer südlich gelegenen Nöbdenitz.
Weblinks
Einzelnachweise
- Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 313.
- Das Amt Altenburg im Buch „Geographie für alle Stände“, ab S. 201. Abgerufen am 31. Dezember 2019.
- Adolf Stieler: Die Orte des Amts Altenburg in „Geographische Übersicht der sachsen-ernestinischen, schwarzburgischen, reußischen und der anliegenden Lande“, Gotha 1826, ab S. 83. Abgerufen am 31. Dezember 2019.
- Der Ostkreis des Herzogtums Sachsen-Altenburg im Gemeindeverzeichnis 1900. Abgerufen am 31. Dezember 2019.
- Das Landratsamt Ronneburg im Gemeindeverzeichnis 1900. Abgerufen am 31. Dezember 2019.
- Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Herzogtum Sachsen-Altenburg – Landratsamt Ronneburg. Abgerufen am 15. Oktober 2012.
- Gemeinderatswahl 2014, abgerufen am 4. August 2014.
- Ergebnisse der Bürgermeisterwahl Landeswahlleiter Thüringen, abgerufen am 1. August 2016