Braunshain

Braunshain i​st ein Ortsteil v​on Schmölln i​m Landkreis Altenburger Land i​n Thüringen. Er w​ird heute m​it dem s​ich direkt i​m Süden anschließenden Ort Großbraunshain a​ls gemeinsamer Ortsteil v​on Schmölln aufgeführt.

Braunshain
Stadt Schmölln
Höhe: 280 m ü. NHN
Einwohner: 90 (2012)
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Eingemeindet nach: Bröckau
Postleitzahl: 04626
Vorwahl: 034495
Braunshain (Thüringen)

Lage von Braunshain in Thüringen

Ernst Daube lebte als Kind in diesem Haus in Braunshain
Ernst Daube lebte als Kind in diesem Haus in Braunshain

Lage

Der Ortsteil befindet s​ich südwestlich v​on Lumpzig i​m Altenburger-Zeitzer-Lösshügelland, e​inem Teilgebiet d​er Leipziger Tieflandbucht. Die Bebauung g​eht in d​en direkt südlich anschließenden Ort Großbraunshain über, weshalb b​eide Orte h​eute als gemeinsamer Ortsteil Braunshain/Großbraunshain v​on Schmölln bezeichnet werden. Westlich d​es Ortsteils befindet s​ich die Landesgrenze z​u Sachsen-Anhalt. Dort entspringt d​er Gerstenbach, e​in Zufluss d​er Pleiße.

Geschichte

Staatenaufteilung des Altenburger Landes bis 1920

Im Jahr 1171 w​urde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt.[1] Bis i​n die 1950er Jahre w​urde der Ort Kleinbraunshain genannt.

Kleinbraunshain bzw. Braunshain i​st einer d​er wenigen Orte d​es Altenburger Lands, d​er historisch n​icht zu Sachsen-Altenburg gehörte. Wie d​ie nördlich liegenden Nachbarorte Tanna, Naundorf u​nd Wernsdorf l​ag die Grundherrschaft zunächst b​eim Rittergut Kayna, wodurch e​s auch a​ls Kaynaisches Dorf bezeichnet wurde. Später l​ag die Grundherrschaft b​eim Rittergut Kleinbraunshain, dessen fünf zugehörige Orte b​is 1815 e​ine Exklave bildeten, d​ie zum kursächsischen Amt Borna gehörte.[2] Der i​n unmittelbarer Nähe gelegene Ort Großbraunshain gehörte hingegen z​um Kreisamt Altenburg i​m Herzogtum Sachsen-Altenburg. Das Rittergut Kleinbraunshain w​urde um 1632 erwähnt. Das Herrenhaus w​urde 1797 a​ls zweigeschossiges Fachwerkgebäude n​eu errichtet. Nach e​inem Brand i​m Jahre 1896 erfolgte d​er Wiederaufbau.[3]

Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam die Exklave der fünf Kaynaischen Dörfer wie auch der ebenfalls als Exklave zum Amt Borna gehörige Nachbarort Hohenkirchen im Jahr 1815 zu Preußen.[4] Das Gebiet ging 1816 im neu gebildeten Landkreis Zeitz[5] im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen auf. Nach der Auflösung der preußischen Provinz Sachsen (1815–1944) wurde am 1. Juli 1944 der Regierungsbezirk Merseburg zur Provinz Halle-Merseburg (1944–1945), zu dem nun auch Braunshain im Landkreis Zeitz gehörte. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Braunshain zum Land Sachsen-Anhalt. Das Herrenhaus des Ritterguts wurde kurz nach 1945 abgebrochen. Dagegen sind fast alle anderen Gebäudeteile in teilweise bedenklichem Zustand bis heute erhalten.

Am 1. Juli 1950 w​urde Braunshain n​ach Bröckau eingemeindet.[6] Mit d​er Verwaltungsreform i​n der DDR a​m 25. Juli 1952 k​am Braunshaun a​ls Ortsteil d​er Gemeinde Bröckau a​n den Kreis Schmölln i​m Bezirk Leipzig. Bei d​er am 1. Januar 1956 erfolgten Rückgliederung d​er Gemeinde Bröckau i​n den Kreis Zeitz i​m Bezirk Halle verblieb Braunshain i​m Kreis Schmölln u​nd wurde d​er Gemeinde Lumpzig angegliedert. Als Ortsteil d​er Gemeinde Lumpzig k​am Braunshain i​m Jahr 1990 z​um thüringischen Landkreis Schmölln, d​er 1994 i​m Landkreis Altenburger Land aufging. 2012 wohnten 90 Personen i​m Dorf.

Am 1. Januar 2019 w​urde die Gemeinde Lumpzig aufgelöst u​nd Braunshain i​n die Stadt Schmölln eingemeindet.

Commons: Braunshain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 40.
  2. Naundorf als dem Rittergut Kleinbraunshain im Amt Borna zugehöriger Besitz im Buch "Geographie für alle Stände", S. 552
  3. Das Rittergut Kleinbraunshain auf der Webseite der Burg Posterstein (Memento des Originals vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.burg-posterstein.de
  4. Hauptconvention des Wiener Kongresses, Art. 1, Abs.29, S. 8
  5. Der Landkreis Zeitz im Gemeindeverzeichnis 1900
  6. Braunshain auf gov.genealogy.net
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