Widderkaninchen
Die Widderkaninchen sind eine Gruppe von Kaninchenrassen verschiedener Größe.
Merkmale der Widderkaninchen
Gemeinsames Merkmal der Widderkaninchen sind die seitlich am Kopf herabhängenden Ohren. Ihren deutschen Namen haben die Widderkaninchen von der typischen gewölbten Form des Kopfes (Ramsnase), die im Profil der Kopfform eines männlichen Schafes gleicht. Durch den etwas heraufgezogenen, knorpeligen Ohrenansatz entsteht auf dem Kopf eine kleine Wulst, die sogenannte Krone. Die Ohren sollen mit der Öffnung nach innen frei herabhängend (Hufeisenbehang) getragen werden, eine Ausnahme macht hier der Englische Widder. Der Körper ist meist kurz und gedrungen, jedoch beim Englischen Widder lang und schlank. Junge Widderkaninchen haben zunächst Stehohren, erst im Laufe des Wachstums, ab der 4. – 6. Lebenswoche oder später kippen die Ohren um.
Widderkaninchen gelten insgesamt als etwas ruhiger und weniger schreckhaft. Sie werden somit eher zutraulich, weshalb die kleinen Exemplare nicht selten auch in der Wohnung gehalten werden.
Geschichte der Widderkaninchen
Hauskaninchen mit einem oder zwei herabhängenden Ohren sind schon seit mehreren hundert Jahren bekannt und auf historischen Abbildungen dargestellt. Darwin beschreibt 1858 halb- und ganz hängeohrige Kaninchen in seinem Werk „The variation of animals and plants under domestication“. Das Auftreten von Hängeohren als Domestikationsmerkmal ist auch von Hausschafen, Hausziegen, Hausschweinen und Haushunden bekannt. Verpaarungen von Tieren mit Hängeohren untereinander und entsprechende Auslese führten zur Reinerbigkeit dieses Merkmals. Nach Deutschland gelangten die ersten französischen Widderkaninchen wahrscheinlich nach dem Deutsch-Französischen Krieg, bei dem viele Soldaten die Kaninchenzucht in Frankreich kennenlernten. Nach anderen Angaben erfolgte die Einfuhr bereits 1869, kurz vor dem Krieg. Wie in der Anfangszeit der Kaninchenzucht häufig üblich, wurden den neuen Rassen „exotische“ Namen beigelegt, die ersten Widderkaninchen wurden auch als „Patagonisches“ oder „Andalusisches“ Kaninchen bezeichnet.
Während man in Deutschland, wie auch in Frankreich, mehr auf die Wirtschaftlichkeit der Tiere Wert legte und aus den ursprünglichen das Deutsche Widderkaninchen herauszüchtete, entstand in England das Englische Widderkaninchen, bei dem das Zuchtziel auf geradezu grotesk lange und breite Ohren ausgelegt war. Sowohl der Französische (Deutsche) Widder wie auch der Englische Widder gehörten zu den ersten in Deutschland gezüchteten Kaninchenrassen und sind sehr häufig auf historischen Plakaten und Vereinsabzeichen zu sehen.
Später wurden weitere Widderrassen gezüchtet, so um 1900 der Meißner Widder, ein mittelgroßes Kaninchen mit gesilbertem Fell.
Die Kleinwidder wurden seit 1954 von Erhard Diener aus Bischmisheim bei Saarbrücken gezüchtet. Auf einer Ausstellung gezeigt wurden sie erstmals 1957. Die Aufnahme als Rasse in den Standard erfolgte 1968. Da die Anerkennung vom Zentralverband Deutscher Kaninchenzüchter mit dem in der DDR für den gemeinsamen Standard zuständigen Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter nicht abgesprochen war, galt diese Anerkennung nicht für die DDR. Hier zeigte Karl Becker aus Stadtlengsfeld, der auch die Rhönkaninchen gezüchtet hat, 1977 erstmals Deutsche Kleinwidder als Neuzüchtung. Die Anerkennung erfolgte 1980 mit den „Bewertungsbestimmungen für Rassekaninchen in sozialistischen Ländern“.
Widderzwerge wurden von Adrian de Cock aus Tilburg (Niederlande) seit 1952 gezielt gezüchtet. Er verwendete für seine Versuche Farbenzwerge und Französische Widder. Durch Verwandtschaftszucht und Selektion, sowie Einkreuzen von madagaskarfarbigen Englischen Widdern und Farbenzwergen erzielte er in 12-jähriger Zucht die Widderzwerge, die 1964 das erste Mal in Den Bosch gezeigt und in den Niederlanden als Rasse anerkannt wurden. Im selben Jahr erfolgte die Einfuhr nach Deutschland, wo die Rasse durch die zeitgleiche Zucht der Kleinwidder vorerst keine große Beachtung fand. Als Rasse wurden die Widderzwerge 1973 in Deutschland anerkannt.
In Deutschland anerkannte Widderrassen
Deutscher Widder
Der Deutsche Widder ist die direkte Weiterentwicklung der aus Frankreich eingeführten Widderkaninchen. Es handelt sich um eine große Kaninchenrasse (Normalgewicht über 5,5 kg; 9,0 kg Höchstgewicht), die in verschiedenen Farbschlägen anerkannt ist. Der beliebteste und meistgezüchtete Farbschlag ist wild/hasengrau (w./hsgr.). Der Deutsche Widder wirkt eher gedrungen. Sein Kopf erscheint aufgrund der ausgeprägten Backen massig und breit. Die Ohren des Deutschen Widders sind breit und hängen, Öffnung zum Körper, halb über den Augen. Sie erreichen eine Spannweite von 38 bis 45 cm.
Meißner Widder
Der Meißner Widder wurde erstmals 1900 vorgestellt. Er wurde durch Kreuzungen von Englischen und Französischen Widdern mit Grausilberkaninchen von den Züchtern Leo Reck und Emil Neupold in Meißen erhalten. Sein typisches Rassemerkmal ist damit die Kombination des Widdertyps mit der Farbe der Silberkaninchen. Der Meißner Widder ist ein mittelgroßes Kaninchen mit einem Gewicht von 4,50 bis 5,5 kg. Vom Meißner Widder sind alle Farben anerkannt, die auch beim Kleinsilberkaninchen vorkommen. Laut Statistik des Zentralverbandes Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter liegt der Anteil der Meißner Widder bei 0,3 % aller gezüchteten Kaninchen. (Durchschnitt aller Rassen 1, 3 %). Davon macht der schwarzsilberne Farbenschlag 75 % und der blausilberne 18 % aus. Von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen wurde der Meißner Widder als vom Aussterben bedroht auf die Rote Liste der gefährdeten Nutztierrassen gesetzt.[1][2]
Englische Widder
Der Englische Widder unterscheidet sich im Typ deutlich von den übrigen Widderkaninchen, während diese eher blockig und kräftig sind, ist der Englische Widder ein eher feingliedriges Tier. Die Ohren sind durch Auslese besonders lang und breit, in früheren Zeiten wurden Spannweiten von über 70 cm und Breiten von 16 cm erhalten. Man hielt die Tiere in geschützten, teilweise auch erwärmten Räumen, um das Wachstum der Ohren zu fördern. Heute beschränkt man die Spannweite auf 58–60 cm und die Breite auf 12–15 cm. Die Ohren werden mit der Schallöffnung nach vorn schlaff am Kopf herabhängend getragen. Auch vom Englischen Widder sind verschiedene Farbschläge zugelassen. Nachdem der Englische Widder um 1900 eine der beliebtesten Kaninchenrassen war, ist er heute sehr selten geworden.
Deutsche Kleinwidder
Die Deutschen Kleinwidder gleichen bis auf die geringere Größe den Deutschen Widdern. Im Gegensatz zur großen Stammrasse wiegen die Klein-Widder nur ca. 3,00 – 4,00 kg. Das Idealgewicht sollte laut ZDRK-Standard bei 3,00 – 3,5 kg liegen. Bei den Farbschlägen gilt das beim Deutschen Widder Gesagte.
Die Körperform eines Kleinwidders sollte kurz und gedrungen mit einer schönen Rückenlinie und einem breiten, rundem Becken sein. Ein typvoller Widderkopf mit Ramsnase und hufeisenförmigem Behang und gut ausgeprägter Krone zeichnen die Rasse aus. Die Ohrlänge (Spannweite) beträgt 30–36 cm.
Der Rammler ist meist kräftiger gebaut als die Häsin und zeigt alle Merkmale in sehr ausgeprägter Form, wohingegen die Häsin im Normalfall einen schmaleren Kopf und zierlicheren Körperbau zeigt.
Zwergwidder
Die in den Niederlanden etwa gleichzeitig zu den Deutschen Kleinwiddern gezüchteten Zwergwidder sind die kleinste Widderrasse. Das Normalgewicht beträgt 1,4 bis 1,9 kg, bei einem Höchstgewicht von 2 kg. Zwergwidder sind ähnlich den Farbenzwergen in einer Vielzahl von Farben bekannt. Sie tragen im Gegensatz zu den Farbenzwergen und dem Hermelinkaninchen nicht den Zwergfaktor.
Tierschutzrechtliche Aspekte
In einem Gutachten der „Sachverständigengruppe Tierschutz und Heimtierzucht“ zu §11b des Tierschutzgesetzes (Verbot von Qualzüchtungen)[3] wurden u. a. für die Zucht von Kaninchen in Bezug auf Erbkrankheiten verschiedene "Empfehlungen" ausgesprochen. Dabei handelte es sich um „monogen vererbte Merkmale“ (Punktscheckung, Zwergwüchsigkeit), um „Einzeldefekte, die spontan auftreten können“ (Schüttellähmung, Spastische Spinalparalyse, Syringomyelie-Spaltbildung im Rückenmark) sowie um polygen vererbte Merkmale (Langohrigkeit, Brachygnathia (Kieferverkürzung)).
Einen weiteren Beitrag mit Behauptungen über „tierschutzrelevante Zuchtformen“ bei Kaninchen lieferte das 2019 erschienene Merkblatt 157 der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT).[4] unter dem Punkt „Weitere Tierschutzaspekte“. Demnach wären auf Grund einer hohen Neigung zu Ohrentzündungen Widder-Kaninchen eine tierschutzrelevante Zuchtform wie auch solche mit überlangen Ohren (Verletzungsgefahr, Bewegungseinschränkung), wobei die „Überlänge“ nicht näher definiert wurde. Durch die Zucht auf möglichst niedliches Aussehen würde es bei „Minizwergen“, welche weniger als 1.000 g wiegen und bei Tieren mit extrem rundem Kopf und kurzen Ohren u. a. häufig zu Zahnfehlstellungen kommen, welche ausschließlich tierärztlich versorgt werden müssen.
Die Ohrlänge von Englischen Widderkaninchen wurde im Zuchtstandard des ZDRK im Jahr 2005 auf 54–60 cm begrenzt (gemessen über den Kopf von Ohrspitze zu Ohrspitze), die letzte Fassung stammt aus dem Jahr 2018.[5] Verletzungen an den Ohren werden auf Ausstellungen entsprechend geahndet. So macht es für organisierte Züchter auch keinen Sinn, Rassen mit einem Hang zu Verletzungsgefahr in Bezug auf die Ohrlänge zu züchten. Jüngere Aussagen zu einer höheren Anfälligkeit der Widderkaninchen für Otitis (Entzündung der Ohren) stützen sich in der Regel auf Praxisberichte von Tierärzten oder eine Studie[6], in der u. a. CT-Aufnahmen ausschließlich kranker Kaninchen unterschiedlicher Rassen aus einem Zeitraum von 7 Jahren ausgewertetet wurden, deren Herkunft unbekannt war und die ausschließlich als Heimtiere gehalten wurden. Es handelte sich also nicht um eine repräsentative Stichprobe. In einer weiteren Untersuchung dieser Arbeit wurde festgestellt, dass die Mikroflora in den Ohren gesunder Stehohrkaninchen und gesunder Widderkaninchen im χ²-Test und im exakten Test nach Fisher keine signifikanten Unterschiede aufwies.
Eine Dissertation[7] wertete Ergebnisse einer Hörschwellenbestimmung von 13 Widderkaninchen im Vergleich zu 74 Tieren anderer Rassen aus. Der Vergleich des Medians der Hörschwelle von 2,5 dB (Widder) zu -5 dB (andere Rassen) bei einer Spannweite von -5 dB bis 110 dB könnte zwar einen Hinweis auf ein etwas schlechteres Hörvermögen von Widderkaninchen liefern, ist aber für eine Verallgemeinerung auf Grund der zu kleinen Stichprobengröße ungeeignet.
Für Zwergwidder, der kleinsten Widderkaninchenrasse, sieht der ZDRK-Standard ein Gewicht von 1.500–1.900 g vor[8]. Das mittlere Gewicht des Europäischen Wildkaninchens in Deutschland beträgt 1.540 g ± 193 g[9], ist also vergleichbar mit dem der Zwergwidder.
Grundlegende Untersuchungen zu erblichen Gebisserkrankungen beim Kaninchen fanden am Jackson Laboratory (JAX) mit einer Reihe von Inzucht- und/oder Mutantenstämmen der Kaninchenrasse „Weiße Neuseeländer“ statt. Diese Tiere verfügen über ein Körpergewicht von 4–5 kg und aufrechte Ohren.[10][11] Zurückgeführt wurde die erbliche, als „Mandibuläre Prognathie“ bezeichnete Missbildung auf ein autosomales rezessives Gen mit einer verhältnismäßig variablen Penetranz, welches mit „mp“ bezeichnet wurde. Nachtsheim & Stengel gaben das Gensymbol mit "bg" an[12]. Später hat sich als Bezeichnung der Missbildung der Begriff „Brachygnathia superior“ durchgesetzt.[13] Gekennzeichnet ist sie durch einen verkürzten Oberkiefer, was eine Abnutzung der unteren Schneidezähne behindert bzw. unmöglich macht. In den letzten Jahren wurde verstärkt versucht, Zuchtformen des Kaninchen mit kurzen und/oder besonders runden Köpfen in Verbindung mit Gebissmissbildungen in Verbindung zu bringen. Dies konnte bisher nicht belegt werden.[14][15] In einer Dissertation wurde festgestellt, dass pathologische Zustände nicht an Zwergrassen gebunden waren, da alle Tiere mit einem Aufbiss oder Brachygnathia mittelgroßen bis großen Rassen angehörten.[16] Andere Arbeiten, deren Ergebnisse die These stützen sollen, sind auf Grund der Versuchsmethodik ungeeignet, einen Rückschluss auf eine Grundgesamtheit zu erlauben (Größe und Auswahl der Stichprobe). Dazu zählt zum Beispiel auch eine englische Arbeit mit Kaninchen aus einem Tierheim[17] Da in vielen Studien das Alter der erkrankten Tiere relative hoch ist (>1 Jahr), handelt es sich wahrscheinlich in den meisten Fällen um erworbene Krankheiten[18] Ein Zusammenhang zwischen den Genen für Zwergwuchs und Zahn- oder Kieferanomalien besteht nicht, wie eine Übersicht bisher bekannten Kopplungsgruppen von Genen zeigt[19][20].
Die Brachycephalie als eine angeborene, erbliche Deformation des Schädels wurde bei Kaninchen bisher nicht nachgewiesen[21].
In jüngerer Zeit wird verstärkt eine Stenose bei Zwergkaninchen mit einer resultierenden Epiphora in Verbindung gebracht. Eine Untersuchung konnte das nicht belegen[22], da die pathologisch-anatomischen Untersuchungen zeigten, dass Epiphora beim Kaninchen nicht einheitlichen, pathologischen Veränderungen zugeordnet werden konnten. Für die Untersuchung standen 20 Zwergkaninchen und 4 mittelgroße Tiere der Rasse Weiße Neuseeländer zur Verfügung. Das heißt, dass Kaninchen, unabhängig von der Rasse und Kopfform, an Epiphora leiden können.
Hauskaninchen weisen auf Grund der Domestizierung prinzipiell anatomische Abweichungen im Vergleich zu Wildkaninchen auf[23]. Insbesondere die Schädelform ist bei Hauskaninchen im Allgemeinen quadratischer, während Wildkaninchen einen vergleichsweise langen und flachen Schädel aufweisen. Die Augen des Wildkaninchens sind sehr groß und stehen weit aus der Orbita heraus, was ihnen einen großen Sehraum ermöglicht. Hauskaninchen sind in dieser Hinsicht, unabhängig von einer Ohrform, gegenüber Wildkaninchen prinzipiell benachteiligt.
In einer Untersuchung[24] wurde festgestellt, dass das Gebiss selbst eine relativ unveränderliche Einheit bildet, die offenbar nicht wesentlich durch die Zucht auf einen kürzeren Schädel ("Niedlichkeit") oder die Entwicklung hin zu einem kürzeren Schädel beeinflusst wird. Dies beruht auf der Tatsache, dass trotz des signifikanten Unterschieds in der Form des Schädels zwischen Wild- und Hauskaninchen die morphologische Konfiguration der Zähne selbst in allen Proben sehr ähnlich war. Veränderungen hätten sich vor allem durch die Nahrung des Hauskaninchens ergeben, die sich deutlich von der des Wildkaninchens unterscheidet. Vor allem für den Verzehr von Heu sind hohe Kräfte nötig, wodurch sich Veränderungen der Anatomie und den Muskeln im Kiefer ergeben. Das sei auch der Grund, warum sich anatomische Referenzlinien für das Gebiss von Hauskaninchen[25] zur Beurteilung von Gebissanomalien bei Wildkaninchen nicht anwenden lassen. Diese Arbeit liefert auch einen Hinweis für den Grund, warum es in wissenschaftlichen Arbeiten bisher nicht gelungen ist, Gebissanomalien mit einer Kopfform in Verbindung zu bringen.
Zuchtstandards und Bewertungsregeln der organisierten Zucht (ZDRK) sollen verhindern, dass Züchtungsfehler auftreten. Auf einer Vergleichsschau 2019 mit 2.223 Widderkaninchen wurde bei keinem Tier eine Ohrverletzung oder -erkrankung festgestellt, bei zwei Tieren (0,09 %) eine Zahnerkrankung. Die Gesamtzahl der Tiere entsprach 1,9 % aller Tiere, die im Rahmen des TGRDEU-Programms[26] im Jahr 2018 erfasst wurden[27]. Diese Kontrolle in der organisierten Kaninchenzucht ist in verschiedenen Populationen domestizierter Kaninchen wie Vermehrungszuchten und Heimtierhaltungen nicht gegeben. Da sich die Praxisberichte von Tierärzten aber häufig auf diese Populationen beziehen, liegen die Gründe für die verschiedensten Krankheiten rasseunabhängig vermutlich in den Haltungs- und/oder Ernährungsformen und dem daraus folgendem Immunstatus der Tiere.[28]
Literatur
- Charles Darwin: The variation of animals and plants under domestication, Chapter IV, The domestic rabbit. London 1868.
- Friedrich Karl Dorn, Günther März: Rassekaninchenzucht. Ein Handbuch für Kaninchenhalter und -züchter. 7. Auflage. Augsburg 1989, ISBN 3-89440-569-4.
- Friedrich Joppich: Das Kaninchen. VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1967.
- A. Franke: Deutsche Kleinwidder. In: Der Kleintierzüchter – Kaninchen. 8/1997. ISSN 0941-0848
- A. Franke: Widderzwerge. In: Der Kleintierzüchter – Kaninchen. 12/1997. ISSN 0941-0848
- H. Majaura: Meißner Widder- attraktive Heimatrasse im Aufwind. In: Der Kleintierzüchter – Kaninchen. 23/2006, S. 6–7. ISSN 1613-6357
- Manning, P. J.; Ringler, D. H. & Newcomer, C. E. 1994. The Biology of the Laboratory Rabbit. 2nd. Ed. San Diego : Academic Press. ISBN 0-12-469235-4
- Niehaus, H. 1986. Unsere Kaninchenrassen. Band 1: Vererbungslehre. Verlagshaus Oertel + Spörer. ISBN 3-88627-014-9
- Nachtsheim, H. 1949. Vom Wildtier zum Haustier. 2. Aufl. Berlin, Hamburg : Parey
- U. Reber: Vom silberfarbenen Widderkaninchen: Meißner Widder im Spiegel der Zeit. In: Der Kleintierzüchter – Kaninchen. 11/2010. ISSN 0941-0848
- John C. Sandford: The domestic rabbit. 5. Auflage. Blackwell Science, Oxford 1996, ISBN 0-632-03894-2.
- Wolfgang Schlolaut: Das große Buch vom Kaninchen. 2. Auflage. DLG-Verlag, Frankfurt 1998, ISBN 3-7690-0554-6
- Yvonne Eckert, Sandra Witt, Maximilian Reuschel, Michael Fehr: Otitis beim Kaninchen–Symptome, Diagnostik und Therapiemöglichkeiten (=kleintier konkret). 2017.
Weblinks
Einzelnachweise
- Alles über Meißner Widder
- Meißner Widder, Webseite der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.
- BMEL, 2005: Gutachten zur Auslegung von § 11b des Tierschutzgesetzes (Verbot von Qualzüchtungen). Abgerufen am 10. Februar 2021.
- TVT, 2019: Merkblatt Nr. 157 - Heimtiere: Kaninchen (Stand: September 2019). (PDF) Abgerufen am 10. Februar 2021.
- ZDRK, 2018 (Hrsg.). Bewertungsbestimmungen. Standard für die Beurteilung der Rassekaninchen und Exponate. Aufl. 2018. Karlsbad : HAGO Druck & Medien GmbH
- Reuschel, M.: Untersuchungen zur Bildgebung des Kaninchenohres mit besonderer Berücksichtigung der Diagnostik einer Otitis. Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft Service GmbH, Gießen 2018, Dissertation, ISBN 978-3-86345-460-9.
- Claaßen, W. 2004. Hörschwellenbestimmung mittels früher akustisch evozierter Potentiale zur klinischen Diagnostik bei gesunden und erkrankten Kaninchen mit Kopfschiefhaltung. Tierärztliche Hochschule Hannover. Dissertation
- ZDRK, 2018 (Hrsg.). Bewertungsbestimmungen. Standard für die Beurteilung der Rassekaninchen und Exponate. Aufl. 2018. Karlsbad : HAGO Druck & Medien GmbH
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- Chai, C. K. 1970. Effect of inbreeding in rabbits. Skeletal variations and malformations. Journal of Heredity, 61, 2–8
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- Rühle, A. 2019. Das Immunsystem unserer Kaninchen. Wichtiger Schutz gegen Krankheiten. Teil 1. Kleintiernews, Ausg. 45/2019. S. 24–29