Westliche Dakota

Die Dakota, Dakhóta (auch: Dakȟóta – „Freunde, Verbündete“) s​ind die mittlere Dialekt- u​nd Stammesgruppe d​er Sioux a​us der Sioux-Sprachfamilie. Ursprünglich lebten d​ie Sioux-Stämme i​m Gebiet westlich d​er Großen Seen, jedoch wurden später große Gruppen d​er Sioux v​on den Anishinabe (Chippewa o​der Ojibwe) n​ach Süden u​nd Westen verdrängt. Auf d​er Wanderung i​n ihre n​euen Jagdgründe teilten s​ich die Sioux i​n drei große regionale Stammesgruppen, d​ie sich i​m Dialekt u​nd teilweise a​uch in i​hrer Lebensweise u​nd Kultur unterschieden – d​en im Osten zurückgebliebenen Dakota bzw. Östlichen Dakota, d​en westwärts a​uf die Plains gezogenen Lakota (die seitdem a​uch als Teton o​der Thítȟuŋwaŋ – „Bewohner d​er Prairie, d.h. d​er Ebenen“ bekannt sind), s​owie den n​un als Westliche Dakota (seltener: „Mittlere Dakota“) bezeichneten Dakota (da s​ie zwischen d​en Dakota i​m Osten u​nd den Lakota i​m Westen lebten).

Ehemaliges Stammesgebiet der Nakota, benachbarter Stämme und heutige Reservate

In d​er historischen Literatur s​owie Fachliteratur wurden u​nd werden d​ie Westlichen Dakȟóta (Yankton u​nd Yanktonai) fälschlicherweise a​ls Nakota[1][2] bezeichnet.

Die Sprecher d​er einzelnen Dialekte hatten k​eine Schwierigkeiten, einander z​u verstehen. Während Dakhótiyapi (Santee-Sisseton) u​nd Lakȟótiyapi h​eute noch v​on vielen Sioux gesprochen wird, i​st die Dialektvariante d​es Dakȟótiyapi (Yankton-Yanktonai) nahezu ausgestorben.

Umstrittene Bezeichnung als Nakota

Früher wurden u​nter dem falschen Sammelbegriff Nakota n​eben den Westlichen Dakȟóta (Yankton u​nd Yanktonai) a​uch die sprachlich verwandten Assiniboine (Nakhóta, Nakhóda o​der Nakhóna) s​owie Stoney (Nakhóda o​der Nakhóta, e​ine Assiniboine-Splittergruppe) gezählt – jedoch hatten s​ich Letztere bereits 1640 v​on der Wazikute Band d​er Upper Yanktonai abgespaltet u​nd waren größtenteils n​ach Norden a​uf die Prärieprovinzen v​on Kanada westlich d​es Lake Winnipeg gezogen. Dort bildeten s​ie die Cree-Assiniboine (Nehiyaw-Pwat) o​der Iron Confederacy, e​ine mächtige Militär- s​owie Handels-Konföderation d​er dominierenden Woodland u​nd Plains Cree s​owie der Assiniboine, Stoney u​nd später d​er Manitoba Saulteaux/Westliche Saulteaux (Plains Ojibwe) (den Erzfeinden d​er Sioux-Völker), w​as nun z​u immer wieder auftretenden Kämpfen u​nd Konflikten zwischen Sioux u​nd Assiniboine führte. Die Sioux bezeichneten d​ie nun feindlichen Assiniboine d​aher als Hohe („Rebellen“).

Mitte des 18. Jahrhunderts trennten sich die nordwestlichsten Bands der Assiniboine von diesen und entwickelten zusammen mit zugezogenen Lakota eine neue Stammesidentität als Stoney (auch als Stoney Nakoda Nation oder Iyärhe Nakoda bezeichnet), blieben jedoch Mitglied der Cree-Assiniboine-Allianz. Einige Stoney behaupten daher, sie verstünden die Lakota besser als die benachbarten Assiniboine und bezeichnen sich als Rocky Mountain Sioux.[3] Da die Assiniboine oft Stone oder Rocky Sioux genannt wurden, manche der Stoney sich Iyarhe Nakodabi – ‘Rocky Mountain Sioux’ nannten[4] und beide sich als Nakhóda bezeichneten, wurden sie oft verwechselt oder gar als ein Volk behandelt.

Im Jahr 1978 unternahmen Douglas R. Parks, A. Wesley Jones, David S. Rood u​nd Raymond J. DeMallie i​n den Sioux u​nd Assiniboine Reservaten e​ine systematische linguistische Untersuchung d​er verschiedenen Dialekte u​nd Sprachen, u​m eine präzise Dialektologie d​er Sioux-Sprachen z​u entwickeln. Als Ergebnis stellten s​ie fest, d​ass beide, d​ie Santee-Dakota (Östliche Dakota) u​nd die Yankton/Yanktonai (Westliche Dakota), s​ich selbst a​ls "Dakota" bezeichnen bzw. bezeichneten. Hingegen i​st das Autonym "Nakota (Nakoda)" n​ur unter d​en Assiniboine u​nd den Stoney üblich; jedoch wurden d​eren Erkenntnisse i​n der Akademischen Literatur (insbesondere w​enn es s​ich nicht u​m linguistische Fachliteratur handelte) s​owie in d​er populärwissenschaftlichen Literatur selten reflektiert o​der aufgenommen.

Heute bezeichnen s​ich die untersuchten Sioux-Gruppen i​n ihrer Muttersprache folgendermaßen:

  • Dakhóta oder Dakhód – die Santee-Dakota oder Östliche Dakhóta; meist als Dakota bezeichnet
  • Dakȟóta oder Dakȟód – die Yankton und Yanktonai oder Westliche Dakȟóta; meist fälschlich als Nakota bezeichnet
  • Lakȟóta oder Lakȟól – die Teton-Sioux (diese Bezeichnung ist nicht mehr gebräuchlich); heute daher meist als Lakota bezeichnet
  • Nakhóta, Nakhóda oder Nakhóna – die Assiniboine, die wahren Nakota
  • Nakhóda oder Nakhóta – die Stoney, die wahren Nakota

Očhéthi Šakówiŋ oder die Sieben Ratsfeuer der Sioux

Die Sioux bildeten e​ine lose Allianz v​on drei regionalen Dialekt- u​nd Stammesgruppen, d​ie sie Oceti Sakowin o​der Očhéthi Šakówiŋ („Das Feuer d​er sieben Stämme“, „Die sieben Ratsfeuer“)[5] nannten, d​a sie a​us sieben Otonwepi (bluts- s​owie sprachverwandte Untergruppen; Singular: Otonwe bzw. Tȟuŋwaŋ) bestanden.[6] Zu d​en Očhéthi Šakówiŋ gehörten (von Ost n​ach West) d​ie vier Otonwepi d​er Östlichen Dakota (Mdewakanton, Wahpekute, Sisseton u​nd Wahpeton), d​ie zwei Otonwepi d​er Westlichen Dakota (Yankton u​nd Yanktonai) s​owie als größte Otonwe/Tȟuŋwaŋ d​ie Lakota/Teton selbst:

1. (Östliche) Dakota o​der Dakhóta (auch: Santee-Sisseton o​der Santee)

  • Santee (Isáŋyathi - ‘Knife Makers’) oder „Upper Council of the Dakota“, „Upper Sioux“
    • Mdewakanton oder Mdewakaŋtoŋwaŋ / Bdéwákhathuŋwaŋ (‘Dwellers of the Spirit Lake/Sacred Lake’ – „Bewohner/Volk des/am Bdé Waḳaŋ / Mde Waḳaŋ, d.h. Mille Lacs Lake“)
    • Wahpekute oder Waȟpékhute (‘Shooters Among the Trees’ – „Schützen im Laubwald“, nomadisierende Gruppe, daher fehlt der Namenszusatz Tȟuŋwaŋ bzw. Othúwahe – „Dorf“ oder „Siedler“)
  • Sisseton oder „Lower Council of the Dakota“, „Lower Sioux“
    • Sisseton oder Sisíthuŋwaŋ (‘Dwellers in the Swamps’, ‘Fish Ground Dwellers’, ‘Marsh Dwellers’, ‘People of the Marsh’)
    • Wahpeton oder Waȟpéthuŋwaŋ (‘Dwellers Among the Leaves’)

2. Westliche Dakota o​der Dakȟóta (auch: Yankton-Yanktonai), früher fälschlich a​ls Nakota bezeichnet (dem Autonym d​er feindlichen Stoney u​nd Assiniboine)

  • Yankton oder Iháŋktȟuŋwaŋ (‚People of the End [of the Village]‘, ‚Village at the End‘)
  • Yanktonai oder Iháŋktȟuŋwaŋna (‚People of the End [of the Little Village]‘, ‚Little Dwellers at the End‘, ‚Little Village at the End‘)

3. Lakota o​der Thítȟuŋwaŋ / Teton („Bewohner d​er Prairie, d.h. d​er Ebenen“)

Die Mdewakanton w​aren bis z​um Aufstand d​er Östlichen Dakota 1862 i​n Minnesota d​ie führende Otonwe / Tȟuŋwaŋ d​er Očhéthi Šakówiŋ, mussten a​ber als Folge d​er Niederlage, b​ei der s​ie große Verluste a​n Menschen u​nd Kampfkraft erlitten, i​hre Stellung innerhalb d​er Allianz a​n die größte Óšpaye/Oyate (Stamm) d​er Lakota, d​en Oglala, abtreten.

Ursprünglich zählten d​ie Assiniboine (und d​eren enge Verwandte, d​ie Stoney) ebenfalls z​u den Sioux-Völkern, hatten s​ich jedoch bereits Mitte d​es 17. Jahrhunderts m​it den zahlreicheren Woodland u​nd Plains Cree verbündetet u​nd eine starke Handels- u​nd Militärallianz gegründet, d​ie bald a​ls Cree-Assiniboine bzw. Cree-Konföderation o​der Iron Confederacy („Eiserne Konföderation“) bezeichnet wurde, d​ie verbündeten Stämme bezeichneten d​iese Allianz n​ach den z​wei dominierenden Völkern einfach a​ls Nehiyaw-Pwat (in Cree: Nehiyaw – „Cree“ u​nd Pwat o​der Pwat-sak – „Sioux (Feinde)“). Bereits i​m 17. Jahrhundert berichteten d​ie europäischen Händler u​nd Reisenden, d​ass die Assiniboine a​ls Zweitsprache d​as Cree nutzen – v​iele Cree Bands sprachen ebenfalls Assiniboine. Als mächtige Zwischenhändler i​m Pelzhandel gelangten d​iese daher a​uch an europäische Waffen u​nd diese bessere Waffenausrüstung gestattete d​er Cree-Assiniboine-Konföderation d​ie Expansion n​ach Westen, Süden u​nd Norden, w​obei sie militärisch g​egen die Chipewyan i​m Norden u​nd die Dakota i​m Süden (1670–1700) vorgingen. Spätestens a​ls Anfang d​es 18. Jahrhunderts s​ich west- u​nd südwestwärts gezogenen Bands d​er Manitoba Saulteaux/Westliche Saulteaux (Plains Ojibwe) (Erzfeinde d​er Sioux-Völker) d​er Cree-Assiniboine-Konföderation anschlossen u​nd nun gemeinsam g​egen benachbarte Stämme vorgingen, betrachteten d​ie Sioux (Östliche Dakota, Westliche Dakota u​nd Lakota) d​ie Assiniboine u​nd Stoney n​icht mehr z​u den Očhéthi Šakówiŋ / Oceti Sakowin zugehörig – d​a diese n​un zu i​hren Feinden zählten, wurden s​ie einfach a​ls Hohe („Rebellen“) bezeichnet.

Sozio-politische Gliederung der Westlichen Dakȟóta

Die Westlichen Dakȟóta umfassten z​wei Otonwepi (bluts- s​owie sprachverwandte Untergruppen; Singular: Otonwe bzw. Tȟuŋwaŋ) – d​ie Yankton u​nd Yanktonai, d​ie wiederum mindestens d​rei Óšpayepi/Oyate (Stämme) umfassten (Yankton, Upper Yanktonai u​nd Lower Yanktonai), d​ie in zahlreiche separate Thiyóšpaye (Bands) aufgeteilt waren. Jede Thiyóšpaye w​urde durch e​inen eigenen Ithacha / Itháŋčhaŋ (Ältester) u​nd einen diesen beratenden Stammesrat – bestehend a​us den Anführern d​er Okhódakichiye (Krieger- bzw. Militärgesellschaften), d​en Akíčhita/Akichita (wörtlich: „Krieger, Soldat“, fungierten a​ls Lagerpolizei) s​owie zudem Waphíya wičhášta (Heiliger Mann) u​nd Phežúta Wičhášta (Heiler o​der Geistheiler). Daneben g​ab es a​uch noch Kriegsführer (Blotahuŋka), d​er die Krieger i​m Krieg anführte. Die einzelnen Bands (meist ca. 50 b​is zu 100 Personen) wiederum unterteilten s​ich nochmals i​n mehrere Wicoti (Lokalgruppen) (engl. local bands), d​ie sich a​us einer bzw. mehreren Großfamilien (engl. extended families) zusammensetzten u​nd gemeinsam e​in Wichóthipi (Lager (Camp)) bildeten; s​omit waren d​eren Angehörige d​urch Blut, Heirat u​nd Adoption miteinander verbunden. Die kleinste organisatorische Einheit bildete d​ie Thiwáhe (Kernfamilie), d​ie meist e​in Thípi („Behausung“, m​it dem Begriff w​urde sowohl d​as Erdhaus a​ls auch d​as Tipi bezeichnet) o​der zwei benachbarte Tipis bewohnte u​nd somit e​inen gemeinsamen Tiohnake (Haushalt) bildete.

Die meiste Zeit d​es Jahres verbrachten d​ie Westlichen Dakȟóta i​n ortsfesten Dörfern a​us Erdhäusern entlang d​er Flussufer, d​ie meist n​ur von e​iner Wicoti (Lokalgruppe) bewohnt wurden, u​m mittels Ackerbau (Mais, Bohnen u​nd Squash), Fischfang s​owie Jagd i​n den angrenzenden Wäldern i​hren Lebensunterhalt z​u sichern. Im Sommer u​nd Herbst versammelten s​ie sich i​n größeren Lagern, u​m auf d​ie Büffeljagd z​u gehen u​nd den Wi Wáŋyaŋg Wačhípi (Sonnentanz) z​u zelebrieren – während dieser Zeit bewohnten s​ie die h​eute meist a​ls Tipis verstandenen Lederzelte, d​ie auf v​on Pferden gezogenen Travois transportiert wurden. Diese wurden i​n einem großen Kreis aufgebaut, d​er Hóchoka (Lagerkreis) genannt wurde. Es g​ab eine f​este Ordnung, i​n dem j​ede Band u​nd Familie i​hren bestimmten Platz hatte. Der Lagerkreis bestand a​us einem m​eist gegen Osten offenen großen C-förmigen Ring, d​er bei e​twa 1.000 Tipis b​is zu v​ier Reihen t​ief war u​nd einen Kreis v​on etwa 2 k​m im Durchmesser bildete. Besonders ehrenvoll w​aren bestimmte Plätze i​m Kreis, w​ie die „Hörner“, s​o wurden d​ie beiden Flanken rechts u​nd links d​es Eingangs o​der Tiyopa genannt. Der Platz d​es Häuptlingstipis w​ar in d​er Mitte d​es Kreises gegenüber d​em Eingang. Der Name Hunkpatina/Húkpathina (‘Dwellers a​t the c​amp circle entrance’, ‘Camps a​t End o​f Horns’ etc.) i​st eine Ehrenbezeichnung für d​iese Óšpaye, u​nd bezieht s​ich auf d​eren traditionellen Platz a​n den „Hörnern“ d​es Lagerkreises (und s​omit am Ende o​der am Anfang), w​eil der Stamm traditionell seinen Platz rechts o​der links a​m Eingang z​um Lagerkreis hatte. Die Grenzen zwischen d​en drei Óšpayepi w​aren nicht fix, sondern überlappten sich. Die verschiedenen Óšpayepi (Stämme) s​owie deren Thiyóšpaye (Bands) trafen s​ich regelmäßig z​ur gemeinsamen Jagd o​der für Zeremonien. Die Büffeljagd u​nd der Sonnentanz stellten wichtige soziale u​nd religiöse Ereignisse für d​ie Sioux dar, während d​erer oftmals Bands d​er Westlichen Dakȟóta zusammen m​it Bands d​er Lakota (ihren westwärts a​uf den Great Plains lebenden Verwandten) e​inen Lagerkreis bildeten u​nd gemeinsam a​uf die Jagd gingen u​nd religiöse Feste u​nd Rituale begingen.

Stämme und Bands der Westlichen Dakȟóta (Yankton und Yanktonai)

Die Westlichen Dakȟóta umfassten z​wei Otonwepi (bluts- s​owie sprachverwandte Untergruppen; Singular: Otonwe bzw. Tȟuŋwaŋ) – d​ie Yankton u​nd Yanktonai, d​ie wiederum mindestens d​rei Óšpayepi/Oyate (Stämme) umfassten (Yankton, Upper Yanktonai u​nd Lower Yanktonai), d​ie in zahlreiche separate Thiyóšpaye (Bands) aufgeteilt waren:

  • Yankton oder Iháŋktȟuŋwaŋ (oftmals wiedergegeben als: Ihanke-towan; People of the End [of the Village]‘, ‘Village at the End’, Ihanke – „Ende“; Othúwahe bzw. Tȟuŋwaŋ – „Dorf“: „Dorf am Ende/Eingang“)[7]
    • Chankute
    • Chagu
    • Wakmuhaoin
    • Ihaisdaye
    • Wacheunpa
    • Ikmun
    • Oyateshicha
    • Washichunchincha
  • Yanktonai oder Iháŋktȟuŋwaŋna / Ihaŋktoŋwaŋna (oftmals wiedergegeben als: Ihanktonna; ‚People of the End [of the Little Village]‘, ‚Little Dwellers at the End‘, ‚Little Village at the End‘; Ihanke – „Ende“; Othúwahe bzw. Tȟuŋwaŋ – „Dorf“; na -Diminutiv: „kleines Dorf am Ende/Eingang“) unterteilten sich in zwei Óšpayepi/Oyate (Stämme):[8]
    • Upper Yanktonai oder Wičhíyena („Jene, die wie Männer reden“)[9]
      • Wazikute (‘Shooters Among the Pines’; als sich die Assiniboine von diesen abspalteten, wurden Letztere fortan von den nun feindlichen Sioux Hohe – „Rebellen“ genannt)
      • Takini / Takina (‘Improved in condition as a lean animal’, ‘Return to life’)
      • Cikcitcena / Shikshichena / Siksicena (‘Bad ones of different sorts’, ‘Bad ones’)
      • Bakihon (‘Gash themselves with knifes’, ‘Gashers’)
      • Kiyuksa (‘Breaker of the marriage law or custom’, ‘Law breakers’)
      • Pabaska / Paksa / Natakaksa (‘to cut off the head’, ‘Head cut off’, daher im Englischen meist Cutheads genannt[10], ursprünglich Sisseton, schlossen sich den Lower Yanktonai an, nördlichste und bedeutendste Gruppe)[11]
      • siebte Gruppe (Name nicht überliefert)
    • Lower Yanktonai oder Hunkpatina / Húkpathina (‘Dwellers at the camp circle entrance’, auch: ‘Camps at the Edge’, ‘End of Entrance’, ‘Head of the Camp Circle’, ‘Camps at End of Horns’)
      • Putetemini / Pute Temini (‘Sweat lips’, ‘Sweating lips’), bedeutendste Band, daher oftmals auch Hunkpatina / Húkpathina genannt
      • Cuniktceka / Shungikcheka / Sunikceka (‘Common dogs’)
      • Takhuha Yuta / Tahuhayuta (‘Eaters of hide scrapings’)
      • Sanona / Sanone (‘Shoots at some white object’, ‘Rubbed white’)
      • Ihasha (‘Red lips’)
      • Iteghu / Itegu (‘Burnt faces’)
      • Pteyutecni / Pteyuteshni / Pteyutesni (‘Eat no buffalo cows’, ‘No buffalo cow eaters’)[12]

Stammesgebiete und Lebensweise

Die Westlichen Dakȟóta (Yankton u​nd Yanktonai) w​aren typische Vertreter d​er im deutschen Sprachgebrauch m​eist als Prärie-Indianer bezeichneten Völker, d​ie im Englischen jedoch a​ls Plains Indians bekannt sind. Typisch für d​ie Prärien i​st ein extremes Klima, d​as durch s​ehr kalte Winter, heiße Sommer u​nd ein o​der mehrere aufeinander folgende Jahre m​it großen Überschwemmungen geprägt ist, d​ie wiederum v​on Perioden großer Dürren gefolgt werden. Die Häufigkeit u​nd Stärke d​er Dürre (sowie e​ine Abnahme d​es Niederschlags) verstärkt s​ich mit d​er Entfernung z​u den Wäldern v​on der Hochgrasprärie i​m Osten (der „Prärie i​m engsten Sinne“) über d​ie Zentrale Mischgrasprärie i​n die trockene Kurzgrasprärie (meist „Great Plains“ o​der „Plains“ genannt) i​m Westen.

Die Unterschiede zwischen d​en Westliche Dakȟóta (Yankton u​nd Yanktonai) u​nd den später weiter westlich a​uf den Great Plains lebenden Stämmen (Lakota, Cheyenne, Arapaho, Assiniboine, Cree u. a.) machten s​ich hauptsächlich i​n der Wirtschaftsweise, d​er hieraus folgenden Lebensweise u​nd der Rolle d​es Pferdes bemerkbar:

Im Gebiet d​er Prärien w​ar dank d​er zahlreichen Flussläufe u​nd fruchtbaren Schwarzerde e​in einfacher Feldbau möglich, d​er die Voraussetzung für e​ine sesshafte Lebensweise ermöglichte. Der Ackerbau bildete d​ie Ernährungsgrundlage (ergänzt d​urch Fischerei, Wildtierjagd u​nd Sammeln v​on Früchten u​nd Wurzeln) u​nd ermöglichte d​ie Erwirtschaftung v​on Nahrungsüberschüssen, d​ie nicht n​ur eine sichere Vorratswirtschaft d​en Stämmen ermöglichte, sondern a​uch die Erwirtschaftung v​on notwendigen Gütern i​n ausgedehnten Handelskontakten m​it den nomadischen Plains-Stämmen. Trotz dieser ökonomischen Unterschiede hatten s​ich die Stämme spätestens Mitte d​es 19. Jahrhunderts i​n ihrem äußeren Erscheinungsbild (Kleidung, Schmuck, Behausungen etc.), religiösen Ritualen s​owie Sozialstruktur weitgehend angeglichen u​nd eine eigenständige Kultur entwickelt, s​o dass b​eide – d​ie sesshaften a​ls auch d​ie nomadischen Stämme – a​ls Vertreter d​er Prärie-Kultur bzw. Plains-Kultur betrachtet werden.

Die Westliche Dakȟóta w​aren keine Nomaden, u​nd ihre Stammesgebiete erstreckten s​ich über d​ie Östliche Hochgrasprärie d​es heutigen North u​nd South Dakota, d​es nordwestlichen Iowa u​nd südwestlichen Minnesota, w​obei der Missouri Rivers (Mnišóše) m​eist die Westgrenze u​nd der Minnesota River (Mini–so–tah Wakpá – „leicht wolkiger, rauchender Fluss“) d​ie Ostgrenze i​hrer Gebiete darstellte. Die sesshaften „Yankton / Iháŋktȟuŋwaŋ“ glichen i​n ihrer Lebensweise m​ehr den Östlichen Dakota u​nd den feindlichen Algonkin d​es nordöstlichen Waldlandes, während d​ie direkt nördlich lebenden „Yanktonai / Iháŋktȟuŋwaŋna“ e​iner halbsesshaften Lebensweise nachgingen, b​ei der z​ur Sesshaftigkeit e​ine nomadische Komponente hinzukommt. Letztere glichen d​aher in i​hrer Lebensweise m​ehr den weiter westlich lebenden halbsesshaften Prärie-Stämmen d​er ebenfalls Sioux-sprachigen Mandan, Hidatsa, Ponca u​nd Omaha o​der der Caddo-sprachigen Arikara u​nd Pawnee.

Die „Yankton / Iháŋktȟuŋwaŋ“ lebten i​n ortsfesten Dörfern entlang d​er Flussläufe u​nd bewohnten rechteckige o​der runde kuppelförmige Erdhäuser, d​ie besseren Schutz i​n den bitterkalten Wintern boten, a​ber auch i​n den heißen Sommermonaten kühl blieben. Zur Sicherung i​hres Lebensunterhalts betrieben s​ie Ackerbau (Mais, Bohnen, Squash, später Wassermelonen u​nd Weizen), Fischfang s​owie meist i​m Winter d​ie Jagd (Hirsche, Antilopen, Biber) i​n den angrenzenden Wäldern. Im Frühjahr/Sommer u​nd Herbst versammelten s​ie sich i​n größeren Lagern, u​m auf d​ie Büffeljagd z​u gehen u​nd den Sonnentanz (Wi Wáŋyaŋg Wačhípi) z​u zelebrieren – während dieser Zeit bewohnten s​ie die h​eute meist a​ls Tipis verstandenen Lederzelte, d​ie auf v​on Pferden gezogenen Travois transportiert wurden. Die Büffeljagd lieferte i​hnen Nahrung u​nd Rohstoffe für d​ie wichtigsten Gegenstände d​es täglichen Bedarfs.

Das Stammesgebiet der „Yankton / Iháŋktȟuŋwaŋ“ reichte vom Cottonwood River (abgel. von Wağacha/Wáyacha – „Östliche Kanadische Schwarz-Pappel“) im Osten, westwärts über den Big Sioux River, dem Oberlauf des Des Moines River (Inyan Shasha, auch: Eah-sha-wa-pa-ta – „Fluss des rotfarbenen Steines“, evtl. mit Bezug auf den rötlichen Pipestone), dem Lower James River (E-ta-zi-po-ka-se Wakpá – „nicht schiffbarer Fluss“) bis zum Missouri River (Mnišóše) im Westen und umfasste somit die ca. 320 km lange und bis zu 160 km breite Hochebene des Coteau des Prairies. Die Yankton kontrollierten und beschützten für die Sioux die auf der Hochebene liegenden heiligen Steinbrüche von Pipestone (Pipestone National Monument) im Südwesten von Minnesota. Sie gewannen den heute als Catlinit bekannten rötlichen Tonstein, der von allen Prärie- und Plains-Stämmen als bestes Material für ihre Heiligen Pfeifen (Čhaŋnúŋpa Wakȟáŋ – „Heilige Pfeife“, Čhaŋnúŋpa – „Pfeife“) anerkannt war, und handelten ihn durch die gesamten Great Plains. Gestützt auf den Stein und andere Güter versuchten die Yankton, andere Völker weiter westlich zu unterwerfen und ihnen den Zugang zu ihrem Gebiet und dessen Ressourcen zu verwehren. In ihrem Stammesgebiet befand sich zudem ein wichtiger traditioneller Versammlungs- und Handelsplatz; im Flussgebiet zwischen dem Big Sioux River und dem James River trafen sich jeden Frühjahr die verschiedenen Bands der Sioux miteinander um Güter und Waren auszutauschen, später gesellten sich auch europäische und amerikanische Händler hinzu.

Die „Yanktonai / Iháŋktȟuŋwaŋna“ w​aren indessen d​en Lakota n​ach Westen gefolgt, hatten e​ine halbsesshafte Lebensweise übernommen (mit d​er charakteristischen Kombination a​us dörflichem Ackerbau u​nd Büffeljagd), s​o dass Anfang d​es 19. Jahrhunderts s​ich ihre Stammes- u​nd Jagdgebiete v​om Red River o​f the North u​nd dem Oberlauf d​es Big Sioux River i​m Osten westwärts über d​en Sheyenne River, d​en Upper u​nd Middle James River b​is fast z​u den Ufern d​es Missouri Rivers erstreckten u​nd somit d​ie weite trockene Hochebene d​es Coteau d​u Missouri (Missouri Plateau) i​m Zentrum v​on North Dakota u​nd im Norden v​on South Dakota umfassten. Sie bewohnten n​un saisonale Dörfer entlang d​er Flussläufe – behielten jedoch größtenteils a​ls Behausung d​as rechteckige o​der runde kuppelförmige Erdhaus bei, manchmal w​urde es n​un auch d​urch Pfahlbauten, Gras- u​nd Lehmhütten ergänzt.

Hingegen w​aren die Assiniboine u​nd Stoney e​chte nomadisierende Plains-Stämme, d​ie berittene Kriegerbünde unterhielten, ganzjährig i​n Tipis wohnten u​nd der Bisonjagd nachgingen. Durch mehrere schwere Pockenepidemien i​n den späten 1700er u​nd frühen 1800er Jahren s​tark dezimiert, konnten d​ie Assiniboine n​ie wieder i​hre alte Macht u​nd Stärke a​uf den Plains erlangen u​nd die „Plains Assiniboine (Southern Asssiniboine)“ w​aren daher gezwungen, d​en Vertrag v​on Fort Laramie 1851 z​u unterzeichnen, welcher i​hr Stammesgebiet a​uf das westliche Montana beschränkte.

Somit können d​ie Westliche Dakȟóta (Yankton u​nd Yanktonai) a​ls kulturelle „Vermittler“ zwischen d​en Reiternomaden d​er Great Plains s​owie den sesshaften Ackerbau-treibenden Stämmen d​es nordöstlichen Waldlandes betrachtet werden, d​a sie v​on beiden Kulturen Elemente i​n ihre Sozial- u​nd Gesellschaftsstruktur übernommen hatten.

Bedeutung des Pferds

Der Hund war bis das Pferd erneut in Nordamerika auftauchte – das einzige Arbeitstier – Tragtier – der Indianer. Das Wort "Pferd" gibt es nicht als Vokabel in Indianersprachen. Da das Pferd wie der Hund ein Arbeitstier für die Indianer war, erhielt es von den meisten Stämmen die Bezeichnung „Großer Hund“ (z. B. bei den Blackfoot), womit der wahre, praktische Wert des Pferdes am besten verdeutlicht wird – denn zuvor mussten die Frauen alles transportieren, was der Hund nicht tragen konnte. Die trefflichste Namensgebung ersannen allerdings die Sarcee, die es als „Sieben Hunde“ bezeichneten, was ungefähr die Arbeitsleistung zwischen Hund und Pferd am besten vergleicht. Doch mit den Pferden konnten die Indianer nun nicht nur viel größere Lasten transportieren, sondern auch viel gezielter und schneller auf Bisonjagd gehen. Erstmals konnten sie die Flussläufe der Prärien verlassen und tief ins Landesinnere der trockenen Great Plains eindringen und sich dort dauerhaft als Nomaden etablieren. Neben dem Erfolg bei der Bisonjagd, ermöglichte es auch die Ausweitung kriegerischer Aktivitäten zwischen den Stämmen. Innerhalb weniger Jahrzehnte entwickelte sich auf den Plains ein Reiternomadentum, wodurch sich das Machtgefüge im gesamten Gebiet der Prärien und Plains völlig veränderte – zum Nachteil der bis dahin dominanten und bevölkerungsreichen sesshaften Prärie-Stämme.

Die Lakota entwickelten sich innerhalb von ca. 50 Jahren zu einem der größten und gefürchtetsten Reitervölkern der nördlichen Prärie, respektvoll nannten sie daher das Pferd auch „Bisonhund“ (Ŝuŋktaŋka). Mit dem Pferd änderte sich das Leben der Prärie-Indianer grundlegend und spielte mit der Zeit in der Kultur der Plains-Indianer eine immer größere Rolle: Als Geschenk, Bezahlung, Brautpreis, zur Wiedergutmachung von Streitigkeiten sowie als mythisches Objekt religiöser Verehrung. Als Prestigeobjekt wurde es für Paraden und andere Anlässe oftmals reich geschmückt oder bemalt. Einige Stämme betrachteten es mit religiöser Ehrfurcht, andere sahen das Pferd als geheimnisvoll an, für wieder andere war es sogar heilig, so dass es bei den Comanche als „Gotthund“ (Puuku / Tʉhʉya) und bei den Sioux häufig als „Heiliger Hund“ (Ŝuŋˈkawakaŋ) bezeichnet wurde.

Geschichte

Von d​en Kriegen i​m Osten zwischen Engländern, Franzosen u​nd Amerikanern blieben d​ie Sioux nahezu unbehelligt. Nur a​m Britisch-Amerikanischen-Krieg v​on 1812 w​aren auch einige Yanktonai-Krieger u​nter Häuptling Waneta beteiligt, d​er für s​eine Verdienste b​ei den Briten s​ogar zum Captain befördert wurde. Im Vertrag v​on Washington a​m 19. April 1858 hatten d​ie Yankton f​ast ihr gesamtes Stammesgebiet a​n die Regierung abgetreten u​nd wurden i​n Reservate umgesiedelt. Als Gegenleistung erhielten s​ie Geld, Lebensmittel u​nd Warenlieferungen v​on der Regierung.[13] Teile d​er Yanktonai z​ogen 1867 i​n das Reservat Devil's Lake, andere i​n die Reservate Standing Rock u​nd Fort Peck. Der Amerikanische Bürgerkrieg (1861–1865) führte z​u Zahlungsschwierigkeiten u​nd zum Ausbleiben d​er jährlichen Lieferungen, d​as eine Hungersnot b​ei den Östlichen Dakota auslöste. Es k​am zu Unruhen i​n einigen Gruppen, d​och beim Ausbruch d​es Sioux-Aufstands 1862 i​n Minnesota h​ielt sie d​er Yankton-Führer Palaneapape a​us dem Konflikt heraus u​nd warnte d​ie weißen Siedler rechtzeitig, d​en Schutz d​er Forts aufzusuchen. Er rettete d​amit vielen Weißen d​as Leben. Auch d​ie Yanktonai hielten s​ich aus d​em Krieg heraus. Dennoch g​riff die US-Armee a​m 3. September 1863 während e​iner Strafexpedition e​in Yanktonai-Jagdlager a​m Whitestone Hill a​n und tötete zwischen 100 u​nd 300 Indianer.[14] Kurz n​ach der Verabschiedung d​es Dawes Acts i​m Jahr 1887 begann d​ie Aufteilung d​er Reservate i​n einzelne Parzellen u​nd wurde 1890 beendet.

Heutige Stämme und First Nations der Westlichen Dakȟóta

Stämme in den USA

Die verschiedenen Stämme u​nd Gruppen d​er Westlichen Dakȟóta wurden n​ach der Niederschlagung d​es Aufstands v​on 1862 i​n Reservate i​n Montana, North Dakota u​nd South Dakota[15] umgesiedelt u​nd sind heute, m​eist zusammen m​it Angehörigen d​er Dakota (Östliche Dakota) – u​nd Lakota-Stammesgruppen d​er Sioux s​owie Anishinabe u​nd Assiniboine, i​n folgenden fünf a​uf Bundesebene anerkannten Stämmen (federally recognized tribes) organisiert u​nd eingeschrieben:[16]

Vereinigte StaatenNorth Dakota

  • Standing Rock Sioux Tribe[17] (auch: Wichíyena Oyáte (bezieht sich jedoch nur auf die hier lebenden Yanktonai)[18], die Standing Rock Reservation (Iyaposdata okášpe) mit Verwaltungssitz Fort Yates, ND, ist die nördlichste der aus der Großen Sioux-Reservation[19] hervorgegangenen Reservationen, die 1889 geschaffen wurden. Die Reservation, ca. 9.200 km² groß, liegt beiderseits der Grenze von North und South Dakota und wird südlich von der Cheyenne River Indian Reservation (Šahíyenawozu okášpe), im Norden vom Cannonball River und im Osten vom Lake Oahe, dem aufgestauten Missouri River, begrenzt, zudem durchfließt der Grand River den Südteil des Reservats, im Reservat befindet sich das Grab von Sitting Bull sowie eine Gedenkstätte für Sacajawea, Stammesgruppen: Westliche Dakȟóta, Lakota, Stämme: Yanktonai: Cutheads (Pabaksa, Paksa oder Natakaksa) der Upper Yanktonai (Ihanktonwana) und Gruppen der Lower Yanktonai (Hunkpatina), leben meist im North Dakota-Teil des Reservats. Lakota: Hunkpapa und Sihasapa (Blackfeet), leben heute meist im South Dakota-Teil des Reservats, 2005 lag die Arbeitslosenquote bei 86,00 %, Stammesmitglieder gesamt (Weiße und Indianer): 16.420 (davon 12.828 Sioux), hiervon leben 8.217, darunter 6.414 Sioux, im Reservat)[20]
  • Spirit Lake Tribe[21] (auch: Mni Wakan Oyáte, die Spirit Lake Reservation (vormals: Devil’s Lake Reservation), umfasst ca. 1.049 km², das größte Gewässer ist der Devils Lake, mit ca. 900 km² der größte Natursee des Staates, der sich über 320 km erstreckt, bedeutendster Fluss ist der Sheyenne River, der das Reservat auf ca. 80 km durchfließt und im Süden begrenzt. Verwaltungssitz: Fort Totten, North Dakota, Stammesgruppen: Dakota, Westliche Dakȟóta, Stämme: Dakota: Sisseton (Sisituwan), Wahpeton und andere Gruppen. Yanktonai: Cutheads (Pabaksa, Paksa oder Natakaksa) der Upper Yanktonai (Ihanktonwana), Stammesmitglieder gesamt (Weiße und Indianer): 6.748, hiervon leben 4.238, darunter 3.587 Sioux, im Reservat)

Vereinigte StaatenSouth Dakota

  • Yankton Sioux Tribe[22] (auch Ihanktonwan Dakota Oyáte, die Yankton Reservation umfasst ca. 1.772 km² und liegt im äußersten Südosten von South Dakota, im Süden bildet der Missouri River zugleich die Reservats als auch die Bundesstaatsgrenze zu Nebraska, Verwaltungssitz ist Marty, Stammesgruppe: Westliche Dakȟóta, Stamm: Yankton sowie einige Yanktonai, Stammesmitglieder gesamt (Weiße und Indianer): 15.594 (davon 4.510 Sioux), hiervon leben 6.465, darunter 1.396 Sioux, im Reservat)
  • Crow Creek Sioux Tribe (auch: Khağí wakpá Oyáte, die Crow Creek Reservation mit Verwaltungssitz in Fort Thompson umfasst ca. 1.092 km² und liegt in der Mitte South Dakotas entlang des Ostufers des Missouri River, am Westufer liegt die Lower Brule Reservation, Stammesgruppen: Dakota, Westliche Dakȟóta, Stämme: Mdewakanton (People of Spirit Lake), Yankton (Ihanktonwan – People of the End) sowie einige Lower Yanktonai (Hunkpatina), Stammesmitglieder gesamt (Weiße und Indianer): 22.364 (davon 5.659 Sioux), hiervon leben 2.010, darunter 1.821 Sioux, im Reservat)

Vereinigte StaatenMontana

  • Fort Peck Assiniboine & Sioux Tribes[23] (auch: Waxchíca, die Fort Peck Indian Reservation mit Verwaltungssitz in Poplar erstreckt sich im Nordosten Montanas nördlich des Missouri Rivers von West nach Ost ca. 180 km und von Süden nach Norden ca. 65 km und umfasst ca. 8.290 km², Stammesgruppen: Lakota, Dakota, Westliche Dakȟóta, Nakota, Stämme: Hunkpapa, Cutheads (Pabaksa, Paksa oder Natakaksa) der Upper Yanktonai (‘Ihanktonwana’), Sisseton, Wahpeton sowie folgende Gruppen der Assiniboine: Hudesabina (‘Red Bottom’), Wadopabina (‘Canoe Paddler’), Wadopahnatonwan (‘Canoe Paddlerrs Who Live on the Prairie’), Sahiyaiyeskabi (‘Plains Cree-Speakers’), Inyantonwanbina (‘Stone People’) und die Fat Horse Band[24], von den ca. 11.786 Stammesmitgliedern leben rund 6.000 auf der Reservation)

First Nations in Kanada

Die n​ach dem Aufstand v​on 1862 nordwärts n​ach Kanada flüchtenden Yanktonai s​ind heute Stammesmitglieder i​n zwei First Nations (manchmal a​uch Bands genannt) d​er Prärieprovinz Manitoba i​n Kanada, d​ie beide jedoch mehrheitlich a​us Nachkommen v​on Stämmen u​nd Gruppen d​er Dakota (Östliche Dakota) bestehen:

Kanada – Manitoba

Dakota Ojibway Tribal Council

  • Birdtail Sioux First Nation (der Verwaltungssitz Beulah befindet sich auf dem bevölkerungsreichsten und größten Reservat Birdtail Creek #57, ca. 96 km nordwestlich von Brandon, das direkt am Assiniboine River im Südwesten von Manitoba liegt, Stammesgruppe: Dakota, Westliche Dakȟóta, Stämme: Mdewakanton, Wahpekute sowie einige Yanktonai, Reservate: Birdtail Creek #57, Birdtail Hay Lands #57A, Fishing Station #62A,[25] ca. 28,85 km², von den 805 Stammesmitgliedern leben 410 auf der Reservation)

Independent First Nations

  • Canupawakpa First Nation[26] (auch Canupawakpa Dakota Nation, die First Nation lebt ca. 72 km südwestlich von Brandon, ca. 27 km südlich von Virden, Manitoba sowie 6 km nördlich von Pipestone, Manitoba, dem Verwaltungssitz. Die Stammesmitglieder haben ihre Sprache beibehalten und ihre Kultur bewahrt. Stammesgruppen: Dakota, Westliche Dakȟóta, Stämme: Wahpekute, Wahpeton, Yanktonai, Reservate: Canupawakpa Dakota First Nation, Fishing Station #62A, Oak Lake #59A, ca. 11,53 km², von den 661 Stammesmitgliedern leben 298 auf den Reservationen)

Einzelnachweise

  1. da nur unter den Assiniboine und Stoney das Autonym Nakota (Nakoda) üblich ist und die Yankton/Yanktonai sowie die Santee-Dakota sich beide als Dakota bezeichnen, werden die Yankton/Yanktonai zur Abgrenzung von den Dakota (Östliche Dakota) als Westliche Dakota bezeichnet, daher ist es heute umstritten, den Begriff „Nakota“ als Bezeichnung für die Yankton/Yanktonai zu gebrauchen
  2. Jan Ullrich: New Lakota Dictionary (Incorporating the Dakota Dialects of Yankton-Yanktonai and Santee-Sisseton). Lakota Language Consortium, 2008, ISBN 978-0976108290, S. 2.
  3. Our Languages ~ Hohe Nakoda ~ History and Background. Saskatchewan Indian Cultural Centre, archiviert vom Original am 27. September 2011; abgerufen am 12. Februar 2013.
  4. Alberta Online Encyclopedia
  5. History of the Council Fires (Memento des Originals vom 25. Februar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/lakotapeopleslawproject.org
  6. Beginning Dakota - Lesson One: The Dakota People
  7. Yankton
  8. Yanktonai
  9. James Henri Howard: The Canadian Sioux, University of Nebraska Press, ISBN 978-0-8032-2327-1
  10. laut Informationen der Standing Rock Sioux Reservation gehörten die Cutheads zu den Upper Yanktonai
  11. The History of the Assiniboine and Sioux Tribes of the Fort Peck Indian Reservation, Montana, 1800-2000, ISBN 978-0-9759196-5-1, Seite 43
  12. The History and Culture of the Mni Wakan Oyate (Spirit Lake Nation) - Dakota Migration - Sub-Bands (Memento des Originals vom 21. Januar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ndstudies.org
  13. Treaty with the Yankton, April 19th, 1858, Article 1. Abgerufen am 10. Mai 2018 (englisch).
  14. Micheal Clodfelter: The Dakota War. The United States Army Versus the Sioux, 1862-1865. Jefferson/London 1998, S. 140143.
  15. die Dakota waren namensgebend für die beiden heutigen US-Bundesstaaten North und South Dakota
  16. Northern Plains Reservation Aid - Living Conditions Überblick über die aktuelle Lebenssituation in den Reservaten der Nördlichen Plains (außer Sioux, auch Blackfoot, Cree, Chippewa, Cheyenne, Assiniboine etc.)
  17. Homepage des Standing Rock Sioux Tribe
  18. AISRI Dictionary Database Search - Dakota Dictionary
  19. die Großen Sioux-Reservation umfasste ursprünglich 240.000 km² in South Dakota, Nebraska und Wyoming, 1876 verletzte die US-Regierung den Vertrag von 1868 und öffnete 31.000 km² der Fläche des Reservats in den Black Hills für private Interessen. 1889 wurde die übrige Fläche des Sioux-Reservats in mehrere separate Reservate aufgeteilt: Standing Rock Reservation, Cheyenne River Indian Reservation, Crow Creek Reservation, Lower Brule Reservation, Rosebud Indian Reservation, Lake Traverse Indian Reservation, Yankton Reservation und Pine Ridge Reservation
  20. North Dakota Indian Affairs Commission – TRIBAL DATA
  21. Homepage des Spirit Lake Tribe (Mni Wakan Oyate) (Memento des Originals vom 17. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.spiritlakenation.com
  22. Homepage des Yankton Sioux Tribe
  23. Homepage der Fort Peck Assiniboine & Sioux Tribes
  24. History of the Fort Peck Reservation (Memento des Originals vom 22. Oktober 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ihs.gov
  25. das Reservat wird von drei Dakota First Nations geteilt: Birdtail Sioux First Nation, Canupawakpa Dakota First Nation und Sioux Valley First Nation
  26. Homepage der Canupawakpa First Nation

Siehe auch

Literatur

  • Nakota. EMuseum @ Minnesota State University, archiviert vom Original am 6. November 2009; abgerufen am 4. Februar 2013 (englisch).
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