Wenigenhasungen
Wenigenhasungen ist ein Stadtteil von Wolfhagen im nordhessischen Landkreis Kassel.
Wenigenhasungen Stadt Wolfhagen | |
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Höhe: | 300 m ü. NHN |
Fläche: | 8,11 km²[1] |
Einwohner: | 456 (1. Jan. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 56 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Februar 1971 |
Postleitzahl: | 34466 |
Vorwahl: | 05692 |
Lange Straße Wenigenhasungen |
Geographische Lage
Wenigenhasungen liegt im Naturpark Habichtswald südsüdwestlich vom Massiv des Großen Bärenbergs (600,7 m ü. NN), westlich des Bosenbergs (471,5 m ü. NN), westnordwestlich des Burghasunger Bergs (479,7 m ü. NN) und nordöstlich des Isthabergs (523,1 m ü. NN). Das Dorf wird in Ostsüdost-Westnordwest-Richtung vom Twiste-Zufluss Erpe durchflossen. Nachbardörfer sind die Zierenberger Stadtteile Burghasungen im Ostsüdosten und Oelshausen im Südosten sowie die Wolfhagener Stadtteile Istha im Südsüdwesten, Philippinenburg und -thal im Westen und Altenhasungen im Westnordwesten.
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Wenigenhasungen erfolgte unter dem Namen Hasungen inferior im Jahr 1252 in einer Urkunde des Klosters Hasungen.[3] Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] minoris ville Hasungen, plebanus (1258); Nidern Hasungen (1335); parvum Hasungen (1341); Minorihasungen (1420), Wenigen Hasung[en] und Wenigen Hasungen (1708/10).
Das Dorf Wenigenhasungen gehörte zunächst zum Kloster bzw. der Vogtei Hasungen und gelangte im Zuge der Reformation an die Landgrafen von Hessen.[1]
Seit 1724 besteht die Schützenbruderschaft, die alljährlich in der Himmelfahrtswoche ihr traditionelles Schützenfest veranstaltet.
1748 wurde die Dorfkirche im Barockstil erneuert, der alte mittelalterliche Turm blieb hierbei erhalten.
Zum 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Wenigenhasungen im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Wolfhagen eingemeindet.[4][5] Für Wenigenhasungen wurde, wie für alle nach Wolfhagen eingegliederten Gemeinden. ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[6]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Wenigenhasungen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][7][8]
- vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Kassel, Vogtei Hasungen
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Vogtei Hasungen
- 1787: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Vogtei Hasungen
- ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Vogtei Hasungen[9]
- 1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Hoof
- ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wilhelmshöhe[9]
- ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen[10]
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Wolfhagen
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wenigenhasungen 480 Einwohner. Darunter waren 6 (1,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 102 Einwohner unter 18 Jahren, 201 zwischen 18 und 49, 90 zwischen 50 und 64 und 87 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 192 Haushalten. Davon waren 48 Singlehaushalte, 69 Paare ohne Kinder und 81 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 36 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 153 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.[11]
Einwohnerzahlen
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
- 1510: 25 Haushaltungen
- 1585: 37 Haushaltungen
- 1747: 41 Haushaltungen
Wenigenhasungen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 317 | |||
1840 | 348 | |||
1846 | 359 | |||
1852 | 384 | |||
1858 | 368 | |||
1864 | 391 | |||
1871 | 360 | |||
1875 | 354 | |||
1885 | 364 | |||
1895 | 411 | |||
1905 | 399 | |||
1910 | 420 | |||
1925 | 471 | |||
1939 | 426 | |||
1946 | 638 | |||
1950 | 596 | |||
1956 | 469 | |||
1961 | 451 | |||
1967 | 462 | |||
1970 | 464 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 480 | |||
2014 | 489 | |||
2020 | 456 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: bis 1970[1]; Stadt Wolfhagen[12][2]; Zensus 2011[11] |
Religion
Wenigenhasungen gehört zum Kirchspiel Altenhasungen.
Historische Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1834: | 364 evangelische (= 100 %) Einwohner |
• 1961: | 414 evangelische (= 91,80 %), 31 katholische (= 6,87 %) Einwohner |
Bildung
Die sich im Ort befindliche Grundschule, die Erpetalschule, wird auch von Kindern aus dem umliegenden Dörfern besucht. Darüber hinaus pflegt man ein reges Vereinsleben.
Literatur
- Hochhuth, Statistik, S. 236.
- Reimer, Ortslexikon, S. 207 (Hasungen).
- Literatur über Wenigenhasungen nach Stichwort nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
- Stadtteil Wenigenhasungen. In: Webauftritt der Stadt Wolfhagen.
- Wenigenhasungen. Ortsgeschichte, Infos. In: www.wenigenhasungen.de. „Verein zur Förderung der Dorfentwicklung und -erneuerung im Stadtteil Wenigenhasungen e.V.“
- Wenigenhasungen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Wenigenhasungen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 9. Juli 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Einwohnerzahlen im Haushaltsplan 2020. In: Webauftritt. Stadt Wolfhagen, abgerufen im September 2020.
- HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 34 In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
- Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 411.
- Hauptsatzung. (PDF; 149 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Wolfhagen, abgerufen im September 2020.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, DNB 013163434, OCLC 894925483, S. 43 ff. (Online bei google books).
- Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 62 (MDZ Digitalisat).
- Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 72 f.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 30 und 86 .
- Einwohnerzahlen im Haushaltsplan 2015. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Stadt Wolfhagen, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2016.