Altenhasungen
Altenhasungen ist ein Stadtteil der Stadt Wolfhagen im nordhessischen Landkreis Kassel.
Altenhasungen Stadt Wolfhagen | |
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Höhe: | 275 m ü. NHN |
Fläche: | 6,65 km²[1] |
Einwohner: | 656 (1. Jan. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 99 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Februar 1971 |
Postleitzahl: | 34466 |
Vorwahl: | 05692 |
Geographie
Altenhasungen liegt im Habichtswälder Bergland im Naturpark Habichtswald. Es befindet sich zwischen den Wolfhagener Stadtteilen Wenigenhasungen im Südosten und Nothfelden im Nordwesten. Durchflossen wird die Ortschaft vom Twiste-Zufluss Erpe. Nordöstlich erhebt sich der Große Bärenberg (600,7 m), und nach Südsüdwesten leitet die Landschaft über das Tal des Erpe-Zuflusses Lohbach zum Isthaberg (523,1 m) über.
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Altenhasungen erfolgte unter dem Namen Hasungen inferiori im Jahr 1252 in einer Urkunde des Klosters Hasungen.[3] Die ältere Erwähnung im Mainzer Urkundenbuch wird als Fälschung angesehen.[1] Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] vetus Hasungen (1341), Alttenhasungen (1555), Altenhasungen (1585) und Alten Hasungen (1708/10).
Ursprünglich war die Kirche zu Schützenberg in Altenhasungen begütert. Im Jahr 1367 gehen die Besitzungen auf das Kloster Hasungen über. Die Evangelische Kirche Altenhasungen stammte aus dem Mittelalter, wurde aber 1740 grundlegend erneuert.
Zum 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Altenhasungen im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Wolfhagen eingemeindet.[4][5] Für Altenhasungen wurden wie für alle nach Wolfhagen eingegliederten Gemeinden ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[6]
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Altenhasungen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][7][8]
- vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Wolfhagen
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Wolfhagen
- 1787: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Wolfhagen
- ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, NAmt Wolfhagen
- 1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Hoof
- ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Amt Wolfhagen[9]
- ab 1821/22: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Wolfhagen
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
Bevölkerung
Einwohnerzahlen
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
- 1510: 25 Haushaltungen
- 1585: 46 Haushaltungen
- 1747: 56 Haushaltungen
Altenhasungen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 419 | |||
1840 | 454 | |||
1846 | 446 | |||
1852 | 407 | |||
1858 | 380 | |||
1864 | 415 | |||
1871 | 402 | |||
1875 | 406 | |||
1885 | 398 | |||
1895 | 367 | |||
1905 | 380 | |||
1910 | 386 | |||
1925 | 412 | |||
1939 | 425 | |||
1946 | 733 | |||
1950 | 681 | |||
1956 | 585 | |||
1961 | 585 | |||
1967 | 620 | |||
1970 | 634 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 633 | |||
2014 | 657 | |||
2020 | 656 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: bis 1970[1]; Stadt Wolfhagen[10][2]; Zensus 2011[11] |
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Altenhasungen 633 Einwohner. Darunter waren 6 (0,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 96 Einwohner unter 18 Jahren, 246 zwischen 18 und 49, 174 zwischen 50 und 64 und 114 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 285 Haushalten. Davon waren 93 Singlehaushalte, 93 Paare ohne Kinder und 75 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 51 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 198 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.[11]
Religion
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1885: | 397 evangelische (= 99,75 %), ein katholischer (= 0,25 %) Einwohner |
• 1961: | 493 evangelische (= 84,27 %), 74 katholische (= 12,48 %) Einwohner |
Die evangelische Kirchengemeinde gehört zum Kirchspiel Altenhasungen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Ort ist noch heute stark landwirtschaftlich orientiert. Es wird eine Gesamtfläche von ca. 665 ha bearbeitet. Im Jahre 1989 wurde im Rahmen der Dorfentwicklung ein „Bürgerladen“ gebaut. In Altenhasungen gibt es einen Supermarkt, eine Autowerkstatt, einen Anhängervertrieb und eine Lkw-Spedition mit Baustoffhandel und Abfall-Entsorgung.
Altenhasungen hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Volkmarsen–Vellmar-Obervellmar und wird von der Linie RT4 der RegioTram Kassel bedient.
Literatur
- Literatur über Altenhasungen nach Stichwort nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
- Stadtteil Altenhasungen. In: Webauftritt der Stadt Wolfhagen.
- Altenhasungen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Altenhasungen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 19. Juli 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Einwohnerzahlen im Haushaltsplan 2020. In: Webauftritt. Stadt Wolfhagen, abgerufen im September 2020.
- HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 34 In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
- Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 411.
- Hauptsatzung. (PDF; 149 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Wolfhagen, abgerufen im September 2020.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, DNB 013163434, OCLC 894925483, S. 43 ff. (Online bei google books).
- Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 67 f. (MDZ Digitalisat).
- Einwohnerzahlen im Haushaltsplan 2015. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Stadt Wolfhagen, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2016.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 30 und 86 .