Wendell Alexis

Wendell Alexis (* 31. Juli 1964 in Brooklyn, New York City) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler, der besonders in Europa sehr erfolgreich war und in Deutschland vor allem für seine Zeit bei Alba Berlin bekannt ist.

Basketballspieler
Wendell Alexis
Spielerinformationen
Spitzname Iceman[1]
Geburtstag 31. Juli 1964
Geburtsort New York City, Vereinigte Staaten
Größe 206 cm
Position Small Forward /
Power Forward
College Syracuse
NBA Draft 1986, 59. Pick, Golden State Warriors
Vereine als Aktiver
1982–1986 Vereinigte Staaten Syracuse University
1986–1987 Spanien Fórum Valladolid
1987–1988 Spanien Real Madrid
1988–1990 Italien Enichem Livorno
1990–1991 Italien Ticino Assicurazioni Siena
1991–1993 Italien Pallacanestro Trapani
000001993 Spanien Fórum Valladolid
1993–1994 Israel Maccabi Tel Aviv
1994–1995 Italien Pfizer Reggio Calabria
1995–1996 Frankreich Levallois SC
1996–2002 Deutschland ALBA Berlin
2002–2003 Griechenland PAOK Thessaloniki
2003–2004 Deutschland Mitteldeutscher BC[2]
Nationalmannschaft1
1998 Vereinigte Staaten 9 Spiele[3]
Vereine als Trainer
2006–2008 Vereinigte Staaten NJ Institute of Technology (HC)
2008–2009 Vereinigte Staaten Austin Toros (AC)
1Stand: 10. August 2009

Laufbahn

Alexis, dessen Vater von der Karibikinsel Trinidad stammte, spielte als Jugendlicher Basketball, Baseball und American Football. In einer Basketballmannschaft stand er erst ab einem Alter von 14 Jahren, nämlich an der Christ the King High School in Queens (Bundesstaat New York).[4] Von 1982 bis 1986 studierte er und spielte Basketball an der Syracuse University in der ersten NCAA-Division. Seine beste Saison auf Universitätsebene war das Spieljahr 1985/86, als er im Durchschnitt 15,2 Punkte sowie 7,4 Rebounds pro Partie erzielte. Beim Draft-Verfahren der NBA 1986 wurde er in der dritten Runde an insgesamt 59. Stelle von den Golden State Warriors ausgewählt, spielte aber nie in der NBA.[5]

Nach Stationen in Spanien, Italien, Israel und Frankreich wechselte Alexis 1996 zu Alba Berlin in die Basketball-Bundesliga. Sechs Mal wurde er mit Alba deutscher Meister und drei Mal Pokalsieger.[6] Bis auf die Saison 1999/2000 war Alexis in all seinen Berliner Bundesliga-Jahren bester Korbschütze der Mannschaft. Seinen höchsten Schnitt erreichte er in der Spielzeit 1997/98 (18,8 Punkte/Begegnung).[7] Mit 5922 Punkten in 341 Einsätzen setzte er sich in der ewigen Korbjägerliste der Berliner Mannschaft an die Spitze.[8] In der Basketball-Bundesliga erzielte Alexis insgesamt 4169 Punkte.[9] 1998, 2000 und 2002 wurde er als Spieler des Jahres der Basketball-Bundesliga ausgezeichnet.[10] Der Familienvater (drei Kinder) erhielt während seiner Berliner Zeit den Spitznamen Iceman, da er auf dem Spielfeld kaum Emotionen zeigte und nervenstark wichtige Punkte erzielte. Alexis bevorzugte aber den Spitznamen Schwarzer Schwan, den man ihm in Italien aufgrund seiner Körperhaltung gegeben hatte.[8] 2002 erhielt er in Berlin keinen Vertrag mehr, was Alexis seinerzeit verärgerte.[11]

Nach einem Jahr in Griechenland kehrte er nach Deutschland zurück und verstärkte den Mitteldeutschen BC. Mit dem MBC gewann er zwar den FIBA Europe Cup,[12] durch die Insolvenz des MBC Anfang 2004 erlebte er jedoch ein etwas unglückliches Karriereende. Im 2015 erschienenen Buch 50 Jahre Basketball-Bundesliga wurde Alexis als „einer der besten Spieler in der Geschichte der Bundesliga. Vielleicht sogar der beste“, bezeichnet.[8] Nach Einschätzung Marco Baldis war Alexis „sicherlich der Spieler, der der ganzen Liga seinen Stempel aufgedrückt hat.“[13]

Am 12. September 2008 wurde Alexis als neuer Assistenztrainer der Austin Toros aus der NBA Development League engagiert,[14] nachdem er unter anderem Assistenztrainer an der St. Joseph High School in Metuchen (New Jersey) und des New Jersey Institute of Technology war. Am NJIT war er in der Saison 2007/08 sogar Interimstrainer, nachdem Cheftrainer Jim Casciano das Team verlassen musste.

Später arbeitete er in der Verwaltung eines Krankenhauses.[15] Sein Sohn Anell wurde ebenfalls Basketballprofi, unter anderem in Deutschland.[16]

Erfolge

  • nationale Erfolge
    • Spanischer Vize-Meister (1988) mit Real Madrid
    • Italienischer Vize-Meister (1989) mit Enichem Livorno
    • Israelischer Meister (1994) mit Maccabi Tel Aviv
    • Israelischer Pokalsieger (1994) mit Maccabi Tel Aviv
    • Deutscher Meister (1997, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002) mit ALBA Berlin
    • Deutscher Pokalsieger (1997, 1999, 2002) mit ALBA Berlin

Einzelnachweise

  1. albaberlin.de – Spielerprofil Wendell Alexis (Memento vom 18. Juli 2011 im Internet Archive)
  2. basketball-bundesliga.de: "Wölfe"-Fans empfangen Wendell Alexis (Memento vom 22. März 2006 im Internet Archive), 4. September 2003.
  3. usabasketball.com – All-Time USA Basketball Men’s Roster // A (Memento des Originals vom 22. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.usabasketball.com
  4. Secrets of College Planning: Secrets of College Planning with Wendell Alexis – Former European Professional Basketball Player. Abgerufen am 20. Dezember 2018.
  5. Wendell Alexis. Abgerufen am 20. Dezember 2018.
  6. Die geheilten Wunden des Wendell Alexis. In: Der Tagesspiegel. Abgerufen am 20. Dezember 2018.
  7. 25 Jahre Alba Berlin Basketball. Eine Chronik. Alba Berlin, abgerufen am 14. November 2020.
  8. Benedikt Voigt: Der Iceman. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 170.
  9. Die 200 besten Korbjäger der Bundesliga seit 1975. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 212.
  10. n-tv Nachrichten: Alexis zum MBC. Abgerufen am 20. Dezember 2018.
  11. Wendell Alexis versöhnt sich mit Alba. In: Berliner Zeitung. Abgerufen am 20. Dezember 2018.
  12. FÜNFJÄHRIGES JUBILÄUM DES FIBA EUROPE CUP ERFOLGS. In: MBC. 27. März 2009, abgerufen am 20. Dezember 2018.
  13. Benedikt Voigt: Rezept für einen Serienmeister. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 122, 123.
  14. nba.com/dleague – Wendell Alexis Named Toros Assistant Coach (Memento vom 14. September 2008 im Internet Archive), 12. November 2008.
  15. Dino Reisner: Wendell Alexis: „Es war ein Genuss, beim MBC zu spielen“. In: MBC. 10. November 2014, abgerufen am 20. Dezember 2018.
  16. Basketball: Wiha Panthers: Anell Alexis fliegt ein. In: Schwarzwälder Bote. Abgerufen am 20. Dezember 2017.
  17. usabasketball.com – THIRTEENTH WORLD CHAMPIONSHIP -- 1998 (Memento vom 10. September 2008 im Internet Archive)
  18. mitteldeutscherbc.de – Europapokalsieger 2004 (Memento vom 27. Oktober 2009 im Internet Archive)
  19. albaberlin.de – Ewige Spieler-/Trainerliste (Memento vom 3. Dezember 2010 im Internet Archive)
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