Welper
Welper ist ein Ortsteil der Stadt Hattingen im Ennepe-Ruhr-Kreis in Nordrhein-Westfalen mit ca. 7000 Einwohnern.
Welper Stadt Hattingen | ||
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Einwohner: | 7082 (31. Dez. 2014) | |
Eingemeindung: | 1. April 1966 | |
Eingemeindet nach: | Blankenstein | |
Postleitzahl: | 45527 | |
Vorwahl: | 02324 | |
Lage von Welper in Nordrhein-Westfalen | ||
Welper und Blankenstein, um 1840 |
Lage
Der Ort liegt unmittelbar am Südufer der Ruhr, gegenüber der Stadt Bochum und grenzt direkt an Hattingen und den Hattinger Stadtteil Blankenstein. Nach Norden und Westen hin wird Welper durch die Ruhr begrenzt, nach Süden durch den Sprockhöveler Bach.
Geschichte
Hermann Mercker berichtet 1619, dass auf dem Schultenhofe zu Hunsebeck eine Kapelle gestanden habe, die dem heiligen Nikolaus geweiht war.[1]
Über Jahrhunderte war das Dorf Welper eine überwiegend landwirtschaftlich geprägte Streusiedlung. 1711 wird am Schulknapp die erste Schule eröffnet. 1825 kam die Bauerschaft Welper zusammen mit Holthausen zur Bürgermeisterei Hattingen, wurde aber 1867 durch Ausgliederung aus Holthausen eine selbständige Gemeinde.[2]
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich an der Einmündung des Sprockhöveler Bachs in die Ruhr das Haus Bruch. Dieses hatte im Jahre 1853 Graf Henrich zu Stolberg-Wernigerode erworben. Nachdem Eisenerz gefunden worden war, wurde Haus Bruch abgetragen und an seiner Stelle im Jahre 1855 die Henrichshütte eröffnet. Dazu war am 13. Oktober 1854 eine Konzessionsurkunde zum Bau eines Hochofenwerkes an der Ruhr unterzeichnet worden. Welper mit damals ca. 450 Einwohnern erlebte in der Folge einen erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung. 1909 entstand die Gartenstadt Hüttenau als genossenschaftliche Arbeitersiedlung.
Die Kirche St. Joseph wurde 1929 erbaut.
Die Gemeinde Welper wurde am 1. April 1966 mit der Stadt Blankenstein sowie den Gemeinden Buchholz und Holthausen zur neuen Stadt Blankenstein vereinigt.[3][2] Blankenstein wiederum wurde am 1. Januar 1970 per Gesetz zur Neugliederung des Ennepe-Ruhr-Kreises nach Hattingen eingemeindet.[4]
Die Henrichshütte wurden zwischen 1986 und 2004 schrittweise stillgelegt. Auf dem Gelände wurden das Westfälische Industriemuseum, Gastronomie und ein Gewerbepark angelegt.
Seit Januar 2009 wird die ehemalige Zweigstelle Welper der Stadtbücherei Hattingen als Bürgerbücherei auf ehrenamtlicher Basis fortgeführt.
Im April 2020 musste das Emmy-Kruppke-Seniorenzentrum der AWO nach einer festgestellten Infektion von Corona unter Quarantäne gestellt werden.[5]
Wappen
Blasonierung: „In Silber (Weiß) ein blauer linksgerichteter Hüttenarbeiter in Schutzkleidung mit Kapuze, goldenen (gelben) Hand- und Holzschuhen, das Gesicht fleischfarben, in den Händen eine blaue Probenkelle mit rotem (kochendem Stahl) Inhalt.“ | |
Wappenbegründung: Das von Waldemar Mallek entworfene Wappen wurde 1957 vom nordrhein-westfälischen Innenminister verliehen. Es erinnert an die im Jahre 1855 gegründete Henrichshütte in Welper.[6] |
Denkmäler
Zwei Schmelzer
Zwei Schmelzer ist der Name zweier Plastiken auf dem Welper Markt an der Thingstraße. Sie wurden am 18. Dezember 2019 eingeweiht. Sie stammen von dem Hattinger Künstler Egon Stratmann.
Die beiden Plastiken bestehen aus Aluminiumbronze. Die Plastiken sind beide rund 1,80 Meter groß und etwa 150 Kilogramm schwer.[7] Sie stellen die Schmelzer August Kuhnert (1934–2017) und Rainer Sieler (1944–2017) dar, beide Mitglieder der IG Metall, die bei den Demonstrationen 1987 gegen die Stilllegung der Henrichshütte in ihren Schutzanzügen vorne weg marschierten.[8][9]
Von den 65.000 Euro Kosten stammten 32.500 Euro aus dem Landesförderprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung in NRW.
2020 kam es zu Vandalismus, eine der Plastiken war umgestoßen worden und musste repariert werden. Im Juli 2020 wurde sie wieder aufgestellt.[10]
Infrastruktur
Welper ist ein Gebiet mit Wohnraum, Geschäften, Schulen und Industrie. Die meisten Geschäfte konzentrieren sich um den Marktplatz. Zum Stadtteil gehören vier Kindergärten,[11] und die Erik-Nölting-Grundschule[12]. Die älteren Kinder besuchen die Gesamtschule Hattingen, an der alle Schulabschlüsse bis zum Abitur gemacht werden können.[13] Die Jugendbildungsstätte der Naturfreunde stammt aus dem Jahr 1981.[14] Weiterhin gibt es das Freibad Welper.[15]
Persönlichkeiten
- Johann Ueberhorst (1826–1906), Gutsbesitzer und Abgeordneter des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau
- Willi Michels (1919–2003), Politiker und Gewerkschafter
Weblinks
Einzelnachweise
- laut Christian Hartmann (Memento des Originals vom 10. Oktober 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 292.
- Gesetz über den Zusammenschluß der Stadt Blankenstein und der Gemeinden Buchholz, Holthausen und Welper, Ennepe-Ruhr-Kreis
- Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 112.
- https://www.waz.de/staedte/hattingen/corona-kreis-startet-massentests-in-zwei-hattinger-heimen-id228885291.html
- Wappen von Welper
- Hattingen: „Zwei Schmelzer“ erinnern an die Henrichshütte. 2019
- Erinnerung an den fantasievollen Kampf der Hattinger Stahlarbeiter. 19. Dezember 2019
- Oliver Bergmann: Als das Ungetüm Feuer spuckte. 22. April 2011
- Hattingen. Schmelzerskulptur steht jetzt wieder in Welper. 2010
- Katholischer Kindergarten St. Joseph
- Erik-Nölting-Grundschule
- Gesamtschule Welper
- Jugendbildungsstätte Welper
- Freibad Welper