Vierherrenborn
Vierherrenborn ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell an. Es ist eine der jüngsten Gemeinden in Rheinland-Pfalz, sie wurde 1954 gebildet.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Trier-Saarburg | |
Verbandsgemeinde: | Saarburg-Kell | |
Höhe: | 472 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,57 km2 | |
Einwohner: | 187 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 22 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54314 | |
Vorwahl: | 06587 | |
Kfz-Kennzeichen: | TR, SAB | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 35 140 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schlossberg 6 54439 Saarburg | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Peter v. Wenzlawowicz | |
Lage der Ortsgemeinde Vierherrenborn im Landkreis Trier-Saarburg | ||
Geographie
Vierherrenborn liegt auf dem westlichen, bis auf eine Höhe von 500 m ü. NHN ansteigenden Teil des Hunsrücks, dem sogenannten Osburger Hochwald. Die Gemeinde ist Teil des Naturparks Saar-Hunsrück.
Vierherrenborn ist eine Streusiedlung ohne einen ausgeprägten Ortskern und setzt sich aus Flächen, die ursprünglich zu Hentern, Irsch, Wiltingen und Zerf gehörten, zusammen.
Geschichte
Vierherrenborn ist eine der jüngsten Gemeinden des Landes Rheinland-Pfalz. Sie ist im Jahre 1954 als Abschluss einer etwa 20-jährigen Rodungs-, Meliorations- und Bautätigkeit durch ein am 6. Mai 1954 verabschiedete Landesgesetz – welches am 1. Oktober 1954 in Kraft trat – zu einer selbständigen politischen Gemeinde erhoben worden. Vierherrenborn ist sehr stark landwirtschaftlich geprägt. Die Höfe liegen jeweils umgeben von ihrer Ackerfläche und somit sehr weit verstreut. Vierherrenborn gehörte bis zur territorialen Verwaltungsreform zum Amt Saarburg-Ost im Landkreis Saarburg, seit 1970 zur neugebildeten Verbandsgemeinde Kell (später Kell am See) im neuen Landkreis Trier-Saarburg.
Durch das von der in Bonn ansässigen Siedlungsgesellschaft „Rheinisches Heim“ in mehreren Siedlungsphasen durchgeführte Siedlungsprojekt auf den Gemarkungen der Dörfer Hentern, Irsch, Wiltingen und Zerf entstanden insgesamt 42 neue Bauernstellen in einer mittleren Größe von 17 ha. Die durch Kauf und sogenannte freiwillige Enteignung erworbenen rund 855 ha Öd- und Heckenlandschaften – mit einer volkswirtschaftlich nicht mehr vertretbaren Bodennutzung des Lohschälens und der Reiserbrennholzgewinnung – mussten in mühsamer Arbeit gerodet, kultiviert und für die Acker- und Grünlandwirtschaft aufgearbeitet werden.
Insgesamt gab es, auch kriegsbedingt, mehrere Besiedlungsphasen. Die ersten Besiedlungen erfolgten 1937; nach 1945 wurden hier auch Heimatvertriebene angesiedelt.
- Name
Der Name Vierherrenborn geht auf einen Brunnen in der Gemarkung zurück, an dem sich nach dem „Wiltinger Scheffenweistum“ im Jahr 1618 vier Vögte trafen, da hier die Grenzpunkte ihrer Einflussgebiete zusammenstießen.
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Vierherrenborn, die Werte von 1939 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
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Politik
Gemeinderat
Der Ortsgemeinderat in Vierherrenborn besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[3]
Ortsbürgermeister
- 1954–1957 Hermann Gayer
- 1957–1978 Josef Schwalb
- 1978–1999 Matthias Pütz
- 1999–2014 Franz Mersch
- 2014–2019 Josef Maier
- 2019– Peter v. Wenzlawowicz
Da für die Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Wahl des neuen Ortsbürgermeisters gemäß Gemeindeordnung dem Rat.[4] Dieser entschied sich auf seiner konstituierenden Sitzung am 16. Juli 2019 für Peter von Wenzlawowicz.[5]
Wappen
Das Wappen besteht aus einem im Blau schwebenden silbernen Brunnen mit rundem Becken, runder Säule rechteckiger Deckplatte und Kugel. Im Schildfuß sind in einem gevierten Schild die Wappen der vier ehemaligen Grundherren der heutigen Gemeinde Vierherrenborn angebracht. Die rote Wolfsangel in Gold steht für die Vögte von Sötern; der silbern gekrönte Löwe in Schwarz für die Herren von Warsberg; die silberne Bischofsmütze auf silbernem Palmenzweig in Rot für das Stift St. Paulin; das rote Kreuz in Silber für das Kurfürstentum Trier.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Gemeinde ist landwirtschaftlich geprägt. Mit Stand 2007 gab es zwanzig landwirtschaftliche Betriebe mit durchschnittlich 64 Hektar Nutzfläche. Insgesamt werden 1.279 Hektar genutzt, der Anteil an Ackerland beträgt etwa 26 Prozent und an Dauergrünland 74 Prozent. Im Jahr 1975 gab es noch 37 Betriebe mit durchschnittlich 22 Hektar; 1975 wurden insgesamt 804 Hektar landwirtschaftlich genutzt.[2]
Siehe auch
Literatur
- Dittmar Lauer: 50 Jahre Vierherrenborn – Die Geschichte einer jungen Gemeinde (= Schriftenreihe Ortschroniken des Trierer Landes, Bd. 41), Verlag Alta Silva, Kell am See 2004, ISBN 3-9808249-5-0.
Weblinks
- Ortsgemeinde Vierherrenborn
- Ortsgemeinde Vierherrenborn auf den Seiten der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell
- Zur Suche nach Kulturgütern der Ortsgemeinde Vierherrenborn in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Ortsporträt von Vierherrenborn (Memento vom 7. August 2015 im Webarchiv archive.today) beim SWR
- Linkkatalog zum Thema Vierherrenborn bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Literatur über Vierherrenborn in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 31. Juli 2019.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 31. Juli 2019.
- Josef Maier: Bekanntmachung des Wahlausschusses. In: Saarburger Kreisblatt, Ausgabe 17/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 31. Mai 2021.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Saarburg-Kell, Verbandsgemeinde, 36. Ergebniszeile. Abgerufen am 2. Juni 2021.