Vöran
Vöran ([ˈføˑran]; italienisch Verano) ist eine italienische Gemeinde mit 973 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) in Südtirol auf dem Tschögglberg mit Blick ins Etschtal in der Nähe von Meran.
Vöran | |
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(ital.: Verano) | |
Wappen
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Karte |
Staat: | Italien |
Region: | Trentino-Südtirol |
Provinz: | Bozen – Südtirol |
Bezirksgemeinschaft: | Burggrafenamt |
Einwohner: (VZ 2011/31.12.2019) |
931/973 |
Sprachgruppen: (laut Volkszählung 2011) |
97,90 % deutsch 2,10 % italienisch 0,00 % ladinisch |
Koordinaten | 46° 36′ N, 11° 14′ O |
Meereshöhe: | 595–2025 m s.l.m. (Zentrum: 1200 m s.l.m.) |
Fläche: | 22,1 km² |
Dauersiedlungsraum: | 6,0 km² |
Fraktionen: | Aschl, Vöran |
Nachbargemeinden: | Burgstall, Hafling, Meran, Mölten, Sarntal |
Postleitzahl: | 39010 |
Vorwahl: | 0473 |
ISTAT-Nummer: | 021112 |
Steuernummer: | 00253800213 |
Bürgermeister (2020): | Thomas Egger (SVP) |
Geographie
Die Gemeinde Vöran erstreckt sich über den Tschögglberg, einen das Etschtal zwischen Meran und Bozen ostseitig begleitenden Höhenzug der Sarntaler Alpen. Das Dorfzentrum befindet sich in tieferen, mittelgebirgigen Lagen des von Wald und Wiesen charakterisierten Gebiets im Westen der Gemeinde auf 1200 m Höhe. Daneben bestehen noch zahlreiche verstreute Gehöfte, die an den Hängen über dem Aschler Bach dem Weiler Aschl zugerechnet werden.
Im Norden und Süden grenzt Vöran an die Tschögglberger Nachbargemeinden Hafling und Mölten. Im Westen fällt das Gelände über steile Hänge ins Etschtal auf der Höhe von Burgstall ab. Im Nordosten findet das Gemeindegebiet an der Wasserscheide zum Sarntal, über die auch die Grenze zur gleichnamigen Gemeinde Sarntal verläuft, auf rund 2000 m seinen höchsten Punkt.
Geschichte
Vöran wird erstmals im Jahr 1186 in einer Besitzbestätigungsurkunde Papst Urbans III. für das Augustinerchorherrenstift Au-Gries (heute Muri-Gries) in Bozen als „Veran“ genannt.[1] Wie insgesamt der Tschögglberg, war auch Vöran schon im 13. Jahrhundert als ausgezeichnetes Acker- und Getreidebaugebiet ausgewiesen und ist als solches in den landesfürstlichen Urbaren genannt, so in jenem von Meinhard II. von 1285/90.[2] Die Gemeinde gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zum Gerichtsbezirk Meran und war Teil des Bezirks Meran.
Wirtschaft
Vöran war eine von 10 Modellgemeinden der Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer (Arge Alp) und verfügt dadurch heute über ein Biosolarheizwerk, welches das Dorfzentrum zentral und durch Verwendung von erneuerbaren Brennstoffen mit Wärme versorgt.
In wirtschaftlicher Hinsicht sind die modern aufstrebende Landwirtschaft – die über 70 Höfe sind heute zum Großteil vollständig mechanisiert –, das ebenso blühende Handwerk und der Tourismus hervorzuheben. Viele Vöraner pendeln auch in die Städte Meran und Bozen oder in die umliegenden Dörfer (Hafling, Mölten, Burgstall und Sarnthein) aus.
Vöran ist eines der sonnenreichsten Dörfer Südtirols. Bedingt durch die Meereshöhe, die südwestliche Ausrichtung und die günstige Lage auf einem Hochplateau darf sich Vöran über eine lange Abendsonne freuen (Meran z. B. liegt dann lange schon im Schatten). Vöran erhält auch frühzeitig die Morgensonne.
Politik
Bürgermeister seit 1952:[3]
- Ignaz Kröss: 1952–1976
- Johann Kienzl: 1976–1985
- Alfons Alber: 1985–2010
- Thomas Egger: seit 2010
Verkehr
Für den Autoverkehr ist die Gemeinde über die Landesstraße 98 erschlossen, die von Meran und Terlan aus die Tschögglberger Gemeinden Hafling, Vöran und Mölten miteinander verbindet.
Seit 1957 ist das Bergdorf zudem mit der Seilbahn Vöran von Burgstall im Etschtal aus erreichbar. Im Jahre 2017 wurde die ursprüngliche Konstruktion durch eine komplett neue Anlage ersetzt.
Bildung
In der Gemeinde gibt es Bildungseinrichtungen für die deutsche Sprachgruppe. Diese umfassen einen Kindergarten und eine Grundschule.
Sehenswertes
- das Knottnkino, ein besonders gestalteter Aussichtspunkt auf dem Porphyrfelsen Rotsteinkogel
Bevölkerungsentwicklung
Weblinks
- Homepage der Gemeinde Vöran
- Landschaftsplan der Gemeinde Vöran. Amt für Landschaftsökologie, Autonome Provinz Bozen – Südtirol (PDF-Datei)
- Eintrag im Tirol Atlas des Instituts für Geographie an der Universität Innsbruck
Einzelnachweise
- Franz Huter: Tiroler Urkundenbuch. I. Abt. Band 1. Innsbruck: Wagner 1937. S. 226, Nr. 429.
- Hannes Obermair, Volker Stamm: Alpine Ökonomie in Hoch- und Tieflagen – das Beispiel Tirol im Spätmittelalter und in Früher Neuzeit. In: Luigi Lorenzetti, Yann Decorzant, Anne-Lise Head-König (Hrsg.): Relire l’altitude : la terre et ses usages. Suisse et espaces avoisinants, XIIe–XXIe siècles. Éditions Alphil-Presses universitaires suisses, Neuchâtel 2019, ISBN 978-2-88930-206-2, S. 29–56, Bezug S. 34 (researchgate.net).
- Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. (PDF; 15 MB) In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159, abgerufen am 16. November 2015.