Trimmis
Trimmis (rätoromanisch ) ist eine politische Gemeinde in der Region Landquart des Kantons Graubünden in der Schweiz. Die Ortschaft Says gehört seit dem 1. Januar 2008 ebenfalls zur Gemeinde.
Trimmis | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Landquart |
BFS-Nr.: | 3945 |
Postleitzahl: | 7202 Says 7203 Trimmis |
UN/LOCODE: | CH TRS |
Koordinaten: | 761975 / 196083 |
Höhe: | 637 m ü. M. |
Höhenbereich: | 529–2532 m ü. M.[1] |
Fläche: | 42,87 km²[2] |
Einwohner: | 3322 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 77 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 11,7 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.trimmis.ch |
Trimmis | |
Lage der Gemeinde | |
In Trimmis wurde 1958 der Film Es geschah am hellichten Tag nach dem Drehbuch von Friedrich Dürrenmatt mit Gert Fröbe und Heinz Rühmann in den Hauptrollen gedreht.[5]
Geographie
Trimmis liegt 6 km nördlich der Kantonshauptstadt Chur auf der rechten Seite des Rheins, der knapp 2 km westlich des Dorfkerns vorbeifliesst. 1880, als Says von Trimmis getrennt und zur eigenständigen Gemeinde erhoben wurde (am 1. Januar 2008 wieder fusioniert), entstand die Gestalt des Gemeindebanns mit zwei räumlich getrennten Teilen. Der grössere erstreckte sich vom Rhein über den von mehreren Tobeln wie dem Scaläratobel zerfurchten Hang bis zum westlichen Ausläufer der Hochwangkette. Mit den markanten Bergen Cyprianspitz (1774 m ü. M.) im Norden, Ful Berg (2395 m) und Montalin (2266 m) im Süden erreicht das Areal den Grat, dazwischen schiebt sich das ungefähr durch Hagtobel und Valturtobel abgegrenzte Sayser Gebiet. Im hinteren Valzeinatal, auf der rechten Seite des Schranggabachs, lag eine Exklave. Dort markiert der Hochwanggipfel (2533 m) den höchsten Punkt der Gemeinde.
Am Ausgang des Valturtobels, beidseits der Dorfrüfe, liegt das Haufendorf Trimmis. Im 20. Jahrhundert wuchs die Siedlung vor allem nach Westen, wo in rund 1 km Entfernung die Hauptstrasse vorbeiführt. Ebenfalls zur Gemeinde gehört die Gewerbezone Ceres/Rütenen bei der Bahnstation Untervaz.
Im Jahr 1997 wurden 34,4 % der Gemeindefläche landwirtschaftlich genutzt, der Wald nahm 41,5 % ein, die Siedlungen 4,7 %. Als unproduktiv galten 19,5 %.
Nachbargemeinden sind Arosa, die Stadt Chur, Furna, Grüsch, Untervaz, Valzeina und Zizers.
Wappen
Blasonierung: In Silber (Weiss) über grünem Dreispitzberg zwei querrechts liegende, bewurzelte schwarze Steinbockshörner
Die Hörner stammen aus dem Wappen der Herren von Trimmis, der Berg spielt auf die Volksetymologie an, die den Ortsnamen auf Trimons (Dreiberg) zurückführt.
Geschichte
Erstmals urkundlich genannt wurde Tremune im Jahr 765 im Testament des Bischofs Tello, als bereits eine Kirche bestand. Auch das seltene Patrozinium St. Carpophorus ist bereits aus jener Zeit bezeugt. Im Spätmittelalter gehörte das Dorf zur bischöflichen Herrschaft Alt-Aspermont, benannt nach der Burg Alt-Aspermont am Ausgang des Hagtobels, dann seit 1519 zum Hochgericht Vier Dörfer des Gotteshausbundes. Hoch oberhalb des Dorfes liegt die Ruine der Burg Ober-Ruchenberg.
Seit dem 17. Jahrhundert sind in der Gemeinde beide Konfessionen vertreten. Im Jahr 1880 wurde Says von Trimmis abgespalten und bildete bis 2007 eine eigenständige Gemeinde. Auf den 1. Januar 2008 wurden die beiden Gemeinden wieder vereinigt.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde nördlich von Trimmis die Sperrstelle Trimmis erstellt. Sie bildete mit der Sperrstelle Untervaz die südliche Front der Festung Sargans.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||
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Jahr | 1770 | 1880 | 1900 | 1950 | 1980 | 2005 | 2015 | 2020 |
Einwohnerzahl | 587 | 888 | 696 | 776 | 1447 | 2881 | 3191 | 3322 |
Politik
Der Gemeindevorstand zählt fünf Mitglieder. Derzeitiger Gemeindepräsident ist Roman Hug (Stand 2019). Mit Weyregg am Attersee in Österreich besteht eine Gemeindepartnerschaft.
Wirtschaft
Bildeten früher Wein- und Ackerbau die Haupterwerbszweige, so hat sich Trimmis seit 1950 zu einer beliebten Wohngemeinde am Rand der Kantonshauptstadt entwickelt. Dabei hat sich die Einwohnerzahl in 50 Jahren fast vervierfacht. Es gelang der Gemeinde jedoch auch, eine Reihe von Betrieben anzusiedeln, so dass am Ort selbst 477 Personen im gewerblichen Sektor Arbeit finden. In der Land- und Forstwirtschaft gibt es 65 Beschäftigte, im Dienstleistungsbereich 276 (Stand 2000–01).
Verkehr
Durch die tagsüber im Halbstundentakt betriebene Stadtbuslinie 3 Chur–Trimmis–Untervaz ist die Gemeinde ans Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen. Dagegen wurde die 1,5 km vom Dorfkern entfernte und demzufolge wenig frequentierte Haltestelle Trimmis der Rhätischen Bahn zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 aufgehoben.
Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche, Ersterwähnung im 8. Jh.[6] (unter Denkmalschutz)
- Reformierte Dorfkirche, nach 1764 (unter Denkmalschutz)
- Wohnhaus, 2005/06, Architekt: Michael Hemmi – Auszeichnungen für gute Bauten Graubünden
Persönlichkeiten
- Bartholomäus Anhorn der Ältere (1566–1642), evangelisch-reformierter Pfarrer und Historiker in Graubünden und Appenzell, in Trimmis 1614
Gemeindefusion
Eine 2003 eingesetzte Projektgruppe gelangte zu der Überzeugung, dass eine Fusion zwischen den Gemeinden Trimmis und Says ... den richtigen zukunftsorientierten Schritt darstellt. Dieser Empfehlung schlossen sich am 26. April 2005 beide Gemeindevorstände an. Am 8. Mai 2007 stimmten beiden Gemeindeversammlungen mit jeweils grosser Mehrheit der Fusion zu. Am 17. Juni 2007 befürwortete die Urnengemeinde in Trimmis ebenfalls den Zusammenschluss.
Literatur
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Band VII: Die Stadt Chur und der Kreis der fünf Dörfer. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 20). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1948, DNB 760079668.
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Trimmis
- Adolf Collenberg: Trimmis. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Trimmis auf eLexikon
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Die Tankstelle war ein Bauernhof Artikel in der NZZ vom 3. August 2008
- Kirche St. Carpophorus auf kath-kirchetrimmis.ch abgerufen am 17. März 2021