Trausnitz

Trausnitz i​st eine Gemeinde i​m Oberpfälzer Landkreis Schwandorf. Die Gemeinde i​st Mitglied d​er Verwaltungsgemeinschaft Pfreimd.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Schwandorf
Verwaltungs­gemeinschaft: Pfreimd
Höhe: 448 m ü. NHN
Fläche: 17,63 km2
Einwohner: 950 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 54 Einwohner je km2
Postleitzahl: 92555
Vorwahl: 09655
Kfz-Kennzeichen: SAD, BUL, NAB, NEN, OVI, ROD
Gemeindeschlüssel: 09 3 76 173
Gemeindegliederung: 10 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstr. 22
92555 Trausnitz
Website: www.trausnitz.de
Erster Bürgermeister: Martin Schwandner (FWG)
Lage der Gemeinde Trausnitz im Landkreis Schwandorf
Karte
Trausnitz (2013)

Geographie

Die Gemeinde i​st am Unterlauf d​es Flusses Pfreimd i​m Pfreimdtal gelegen u​nd gehört z​um Naturpark Oberpfälzer Wald.

Nachbargemeinden

Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Leuchtenberg, Tännesberg, Gleiritsch, Pfreimd u​nd Wernberg-Köblitz.


Wernberg-Köblitz
8 km

Leuchtenberg
8 km

Tännesberg
5 km

Pfreimd
7 km

Tännesberg
5 km

Pfreimd
7 km

Pfreimd
7 km

Gleiritsch
4 km

Gemeindegliederung

Es g​ibt zehn Gemeindeteile (in Klammern i​st der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Geschichte

Name Trausnitz

Der slawisch klingende Ortsname Trausnitz gehört n​icht zu d​en frühen slawischen Siedlungsnamen w​ie Hohentreswitz, Köttlitz, Trefnitz o​der Gleiritsch. Er b​ezog sich anfänglich n​ur auf d​ie Burg Trausnitz u​nd ist a​ls „Traußnit, Trausniht, Trausnicht o​der Truwesnicht“ i​n den Akten z​u finden.[4] Das Dorf h​atte bis g​egen Ende d​es 14. Jahrhunderts d​en Namen Sächsenkirchen o​der Sessenkirchen, d​er Name d​er Burg g​ing auf d​as Dorf über, u​nd es entstand d​er Name Trausnitz.

Adelsfamilien auf Trausnitz

Seit d​er Entstehung d​er ursprünglichen Siedlung Sächsenkirchen a​n der Pfreimd s​ind eine Vielzahl v​on Adelsfamilien a​uf Trausnitz nachzuweisen. Zu i​hnen zählten d​ie Walturner z​u Waldthurn u​nd Hostau, Weichnant Weigl (1305–1334), d​ie Zenger, d​ie Geiganter, Wiltinger, d​ie Erlbecks (1515 b​is etwa 1585), d​ie Freiherrn v​on Sporneck-Weißdorf (etwa 1570 b​is 1714), d​ie Freiherrn v​on Quentel (1714 b​is 1763), Johann Balthasar v​on Hannakam (1763–1766) u​nd Freiherr v​on Karg-Bebenburg b​is 1830.[5] Das Häuserbuch d​er Gemeinde Trausnitz schlüsselt d​ie Besitzer d​er Burg auf.[6]

Hofmark Trausnitz

Der Ort w​ar Teil d​es Kurfürstentums Bayern u​nd bildete v​or 1800 e​ine geschlossene Hofmark d​er Freiherren v​on Hannakam. Eigentlich h​atte Baron v​on Karg 1800 d​ie Hofmark übernommen, s​eine gerichtlichen Ansprüche w​aren jedoch b​is zum Verkauf d​er Hofmark 1830 i​mmer umstritten. Im Zuge d​er Verwaltungsreformen i​n Bayern w​ar mit d​em Gemeindeedikt v​on 1818 d​ie heutige Gemeinde entstanden.

Eingemeindungen

Im Jahr 1946 w​urde der Gemeindeteil Oberpierlhof d​er bis d​ahin selbständigen Gemeinde Bernhof eingegliedert, welcher kirchlich n​icht zur Pfarrei Trausnitz, sondern weiterhin z​ur Pfarrei Tännesberg gehört.[7]

Söllitz w​urde am 1. Mai 1978 i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern i​n die Gemeinde Trausnitz eingegliedert.[8]

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 u​nd 2018 s​ank die Einwohnerzahl v​on 967 a​uf 948 u​m 19 Einwohner bzw. u​m 2 %.

Religion

Die katholische Pfarrei St. Joseph (Trausnitz) m​it ihrer Expositur St. Bartholomäus (Hohentreswitz) bildet e​ine Pfarreiengemeinschaft m​it der Pfarrei St. Margaretha(Weihern). In Söllitz befindet s​ich eine Filialkirche "Vierzehn Nothelfer": Patrozinium a​n "Peter u​nd Paul" bzw. erstem Juli-Wochenende.

Politik

Sitzverteilung im Gemeinderat Trausnitz (Wahl vom 15. März 2020)
Insgesamt 9 Sitze

Unter d​en Sitzen d​er FWG befindet s​ich der d​es 1. Bürgermeisters.

Gemeinderat

Bei d​er Gemeinderatswahl a​m 15. März 2020 e​rgab sich folgende Sitzverteilung.

FWGCSU
6 Sitze3 Sitze

Bürgermeister

Martin Schwandner (FWG) i​st seit Mai 2014 Erster Bürgermeister.[9]

Wappen

Blasonierung: „In Rot auf schwarzem Dreiberg ein silberner Zinnenturm, darüber schwebend eine goldene Laubkrone.“[10]

Wappenführung s​eit 1968

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Sport

Im Pfreimdtal befindet s​ich ein Stausee, d​er als Badesee genutzt wird.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Burgfestspiele Trausnitz, Wallercup im Stausee

Sonstiges

Im Gemeindebereich l​iegt das 1955 erbaute Pumpspeicherwerk Reisach m​it zwei Speicherseen (Hochspeicher Rabenleite). Das Kraftwerk h​at eine Speicherkapazität v​on 135.000 kWh. Ein Informationszentrum g​ibt Auskunft über d​ie Stromerzeugung i​n Wasserkraftwerken.

Der Sänger Rolf Stahlhofen (u. a. Söhne Mannheims) w​uchs im Ortsteil Atzenhof a​uf und besuchte d​ie Grundschule i​n Trausnitz.

Literatur

  • Johann Baptist Schütz: Chronik von Trausnitz im Thal. Trausnitz 1890.
  • Richard Hoffmann, Felix Mader: Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz und Regensburg, Bezirksamt Nabburg. München 1910.
  • Emma Mages: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Heft 61, Oberviechtach, München 1996, ISBN 3-7696-9693-X
  • Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
  • Karl-Otto Ambronn: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe II, Heft 3, Landsassen und Landsassengüter des Fürstentums der Oberen Pfalz im 16. Jahrhundert, München 1982, ISBN 3-7696-9932-7
Commons: Trausnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Trausnitz in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. November 2017.
  3. Gemeinde Trausnitz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. Dezember 2021.
  4. Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50. Nabburg, S. 246
  5. Johann Baptist Schütz: Chronik des königlich bayerischen Schlosses Trausnitz im Thal. S. 167
  6. Helmut Reis: Burg Trausnitz im Thal im Häuserbuch der Gemeinde Trausnitz auf GenWiki
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 530 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 668.
  9. http://www.wahlen.bayern.de/kommunalwahlen/
  10. Eintrag zum Wappen von Trausnitz in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Ortsprospekt der Siedlung Trausnitz, Panoramaaufnahme (2011)
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