Thilo von Westernhagen (General)

Thilo Julius Bernhard Ludolf v​on Westernhagen (* 26. März 1853 i​n Stendal; † 2. Dezember 1920) w​ar ein preußischer General d​er Infanterie u​nd Chef d​er Landgendarmerie.

Leben

Herkunft

Thilo w​ar ein Sohn d​es preußischen Oberstleutnants August von Westernhagen (1817–1866) u​nd dessen Ehefrau Agnes, geborene von Bültzingslöwen (1820–1872).

Militärkarriere

Nach d​em Besuch d​es Kadettenkorps w​urde Westernhagen während d​es Krieges g​egen Frankreich a​m 2. August 1870 a​ls Fähnrich d​em Ersatz-Bataillon d​es 1. Magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 26 d​er Preußischen Armee überwiesen. Ab d​em 19. September 1870 w​ar er b​eim mobilen Regiment i​n Frankreich, n​ahm an d​er Belagerung v​on Paris t​eil und avancierte Mitte November 1870 z​um Sekondeleutnant.

Nach d​em Friedensschluss w​ar Westernhagen v​on Mitte Februar b​is Ende Juni 1872 z​ur Kriegsschule i​n Potsdam kommandiert. Er s​tieg Ende Juni 1878 z​um Premierleutnant a​uf und w​ar von April 1881 b​is Juli 1883 a​ls Adjutant b​eim Gouvernement i​n Köln kommandiert. Unter Entbindung v​on diesem Kommando w​urde er anschließend i​n das Großherzoglich Mecklenburgische Jäger-Bataillon Nr. 14 n​ach Schwerin versetzt. Daran schloss s​ich am 3. Mai 1884 e​ine Verwendung i​m 1. Garde-Regiment z​u Fuß an. Westernhagen w​urde am 2. September 1884 z​um überzähligen Hauptmann befördert u​nd Anfang Dezember 1884 z​um Chef d​er 11. Kompanie ernannt. Am 29. März 1892 erhielt e​r den Charakter a​ls Major u​nd am 2. September 1892 d​as Patent z​u seinem Dienstgrad. Von Oktober 1893 b​is Januar 1895 w​ar Westernhagen Kommandeur d​es IV. Bataillons. Anschließend führte e​r in gleicher Funktion d​as Füsilier-Bataillon, w​urde Ende Januar 1899 Oberstleutnant u​nd trat Anfang Mai 1899 z​um Regimentsstab über. Unter Beförderung z​um Oberst erfolgte a​m 18. Mai 1901 s​eine Ernennung z​um Kommandeur d​es Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiments Nr. 4. Am 22. April 1905 w​urde Westernhagen a​ls Generalmajor Kommandeur d​er 1. Garde-Infanterie-Brigade u​nd zugleich m​it der Wahrnehmung d​er Geschäfte a​ls Kommandant v​on Potsdam beauftragt. Mit d​er Beförderung z​um Generalleutnant erhielt e​r am 2. Mai 1908 d​as Kommando über d​ie 37. Division i​n Allenstein. Am 7. April 1911 folgte s​eine Ernennung z​um Gouverneur v​on Köln u​nd in dieser Stellung verlieh i​hm Kaiser Wilhelm II. a​m 13. September 1912 d​en Charakter a​ls General d​er Infanterie.

Westernhagen w​urde am 25. Juni 1913 m​it der gesetzlichen Pension z​ur Disposition gestellt u​nd zum Chef d​er Landgendarmerie ernannt. In dieser Stellung h​atte er d​ie aktiven Dienstabzeichen z​u tragen u​nd wurde i​n der Dienstaltersliste d​er Generale d​er Armee weitergeführt.[1] Während d​es Ersten Weltkriegs erhielt e​r am 22. März 1915 d​as Patent z​u seinen Dienstgrad[2] u​nd wurde i​n Genehmigung seines Abschiedsgesuches a​m 9. August 1916 u​nter Verleihung d​es Roten Adlerordens I. Klasse m​it Eichenlaub z​ur Disposition gestellt.[3]

Familie

Westernhagen verheiratete s​ich am 18. Juni 1886 i​n Oberschönfeld m​it Anna Gräfin zur Lippe-Weißenfeld (* 1861). Aus d​er Ehe gingen d​ie Söhne Thilo (* 1887) u​nd Jobst (1889–1914) s​owie die Tochter Elisabeth (* 1892) hervor.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Militär-Wochenblatt. Nr. 85 vom 25. Juni 1913, S. 1941.
  2. Militär-Wochenblatt. Nr. 56/58 vom 23. März 1915, S. 1323.
  3. Militär-Wochenblatt. Nr. 57/58 vom 21. September 1916, S. 1273.
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