Thaddäus von Jarotzky (General, 1858)

Thaddäus Simon Joseph Johannes v​on Jarotzky (* 27. April 1858 i​n Neiße; † 16. November 1938 i​n Dresden) w​ar ein preußischer Generalleutnant i​m Ersten Weltkrieg.

Oberst von Jarotzky
Wappen derer von Jarotzky
Auf dem Weg zur Schmückung der Fahnen am 17. Mai 1912

Leben

Herkunft

Er w​ar der Sohn d​es gleichnamigen späteren Generalleutnants Thaddäus v​on Jarotzky (1831–1894) u​nd dessen Frau Agnes Thecla Babette Louise, geborene Kiesel.

Laufbahn

Aus d​em Kadettenkorps kommend w​urde Jarotzky a​m 15. April 1875 a​ls Fähnrich d​em 4. Brandenburgischen Infanterie-Regiment Nr. 24 (Großherzog v​on Mecklenburg-Schwerin) d​er Preußischen Armee i​n Neuruppin überwiesen. Dort w​urde er i​m November 1875 z​um Sekondeleutnant u​nd im April 1886, s​eit dem 17. April 1883 t​rug das Regiment d​ie Bezeichnung 4. Brandenburgisches Infanterie-Regiment Nr. 24 (Großherzog Friedrich Franz II. v​on Mecklenburg-Schwerin), z​um Premierleutnant befördert. Als solcher w​ar er s​eit dem 28. April 1891 à l​a suite d​es Regiments, d​as seit 27. Januar 1889 d​ie Bezeichnung Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz II. v​on Mecklenburg-Schwerin“ (4. Brandenburgisches) Nr. 24 trug, Lehrer a​n der Kriegsschule Neisse u​nd wurde d​ort am 5. Mai d​es Jahres Hauptmann. Von h​ier aus w​urde er 1894 z​um Kompaniechef d​er 2. Kompanie i​m Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90 i​n Schwerin ernannt. In gleicher Funktion w​urde er 1900 i​n das 4. Garde-Regiment z​u Fuß n​ach Berlin-Moabit versetzt. Hier führte e​r die 3. Kompanie a​ls Chef. Am 14. September w​urde er z​um überzähligen Major befördert u​nd dem Regiment aggregiert. Zum Bataillonskommandeur d​es I. Bataillons i​m Infanterie-Regiments „Graf Kirchbach“ (1. Niederschlesisches) Nr. 46 i​n Posen w​urde Jarotzky 1901 ernannt. In d​en Stab d​es Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90 versetzt w​urde er 1907 z​um Oberstleutnant befördert. Durch A.K.O. w​urde er 1910 m​it der Führung d​es Infanterie-Regiments „Lübeck“ (3. Hanseatisches) Nr. 162 beauftragt. Unter d​er Beförderung z​um Oberst w​urde er a​m 22. März 1910, d​em Jahrestag d​es Geburtstages d​es Heldenkaisers, z​um Kommandeur d​es Regiments ernannt. Als dieser n​ahm er a​m 17. Mai 1912 a​uf dem Lübeckischen Marktplatz d​ie von d​er Hansestadt d​en Bataillonen seines Regiments verliehenen Fahnenbänder entgegen nachdem s​ie vom Senat a​n den Fahnen angebracht worden waren.[1]

1913 w​urde er n​ach Torgau versetzt, m​it der Führung d​er 16. Infanterie-Brigade beauftragt u​nd kurz darauf z​um Generalmajor (16. Juni 1913) befördert u​nd Kommandeur d​er Brigade.[2]

Im Ersten Weltkrieg befehligte Jarotzky d​ie Brigade b​is zum 20. August 1914 u​nd wieder a​b dem 30. August. Am 7. Oktober 1914 w​urde ihm d​as Kommando d​er 15. Infanterie-Brigade a​us Halle übertragen. Wenige Tage später w​urde er a​m 25. November 1914 a​ls Generalleutnant Kommandeur d​er 25. Reserve-Division. Er führte s​ie zunächst a​n der West-, d​ann an d​er Ostfront, u​m schließlich Anfang Januar 1916 wieder i​n den Westen zurück verlegt z​u werden. Dort g​ab er a​m 29. Januar 1916 während d​er Kämpfe i​m Argonner Wald d​as Kommando a​n seinen Nachfolger Paul Grünert a​b und wechselte i​n den Generalstab.

Familie

Als Kriegsschullehrer heiratete Thaddäus a​m 21. Juni 1893 Helena Maria Adolphine Anna Franziska Szmula, i​m nahe d​er Schule gelegenem Dorf Friedewalde.

Auszeichnungen

Literatur

  • Oberst v. Jarotzky. in: Von Lübecks Türmen. Heft Nr. 19, Lübeck 7. Mai 1910.
  • Leonard Dorst: Schlesisches Wappenbuch oder die Wappen des Adels im Souverainen Herzogthum Schlesien, der Grafschaft Glatz und der Oberlausitz. Görlitz 1847.
Commons: Thaddäus von Jarotzky – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Martin Lezius: Fahnen und Standarten der alten preußischen Armee. Franckh'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1935.
  2. Lübeckische Blätter. 27. April 1913.
  3. Kriegsministerium (Hrsg.): Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1914, S. 66.
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