Technische Universität Ilmenau
Die Technische Universität Ilmenau ist eine Universität des Freistaates Thüringen in Ilmenau. Sie hat fünf Fakultäten und bietet 19 Bachelor-, zwei Diplom- sowie 25 Masterstudiengänge an. Forschung und Lehre sind stark ingenieurwissenschaftlich geprägt und zeichnen sich durch eine enge Verknüpfung der Ingenieurwissenschaften mit den Wirtschaftswissenschaften, mit der Mathematik sowie mit den Naturwissenschaften aus.
Technische Universität Ilmenau | |
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Motto | the SPIRIT of science |
Gründung | 1953 (seit 1992 TU) |
Ort | Ilmenau |
Bundesland | Thüringen |
Land | Deutschland |
Präsident[1] | Kai-Uwe Sattler[1] |
Studierende | 4.889 WS 2021/22[2] |
Mitarbeiter | 1.467 (Stand: 1. Dez. 2019)[3] |
davon Professoren | 98 (Stand: 1. Dez. 2019)[4] |
Netzwerke | DFH[5], MGU |
Website | www.tu-ilmenau.de |
Fakultäten
Schwerpunkte in der Forschung
Die Forschungsaktivitäten sind auf die sechs interdisziplinären und fakultätsübergreifenden Forschungscluster:
- Nanoengineering
- Präzisionstechnik und Präzisionsmesstechnik
- Technische und biomedizinische Assistenzsysteme
- Antriebs-, Energie- und Umweltsystemwissenschaften Umweltsystemtechnik
- Digitale Medientechnologie
- Mobilkommunikation
fokussiert. Im Jahr 2004 wurde die Universität in die Deutsche Forschungsgemeinschaft aufgenommen. Die Forschung der TU Ilmenau wird durch eine Reihe ortsansässiger außeruniversitärer Forschungsinstitute, wie zum Beispiel das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie (IDMT), das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Systemtechnik (AST), eine Außenstelle des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen (IIS), das Thüringische Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung sowie das Institut für Mikroelektronik- und Mechatroniksysteme verstärkt.
Der Forschungscluster „Mobilkommunikation“ ist ausgerichtet auf die Erforschung mobiler drahtloser Zugangstechniken für breitbandige, multimediale Kommunikationsnetze sowie multimediale Techniken zur Verarbeitung und Präsentation von Informationen. Der interdisziplinäre Cluster „Technische und biomedizinische Assistenzsysteme“ entwickelt neben neuartigen Bewegungssysteme nach biologischem Vorbild (Klettertiere, Würmer usw.) mobile Serviceroboter, die den Menschen im Alltag unterstützen sollen. Weitere Forschungsschwerpunkte der Universität sind u. a. Magnetofluiddynamik, Solartechnik, Bildverarbeitung, optische Technologien sowie neue Werkstoffe und Werkstoffe für den Automobilbau. Im DFG-Sonderforschungsbereich 622 „Nanopositionier- und Nanomessmaschinen“ arbeiten Wissenschaftler der Universität aus verschiedenen Fachgebieten an den wissenschaftlich-technischen Grundlagen zur Entwicklung und Realisierung von Nanopositionier- und Nanomessmaschinen zusammen. Die TU Ilmenau engagiert sich in internationalen und nationalen Netzwerken wie 3DTV, NEWCOM oder EURON bzw. „OptoNet-Technologienetzwerk“ des Freistaates Thüringen, Polymermat, Automotive Thüringen. An der Universität haben sich das Zentrum für Innovationskompetenz „MacroNano – Peripherik und komplexe Systeme für Elektronik und Biosensorik“ mit den Forschergruppen „Mikrofluidik und Biosensorik“ und „Funktionalisierte Peripherik“ sowie das Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien etabliert.
Geschichte
Die Geschichte dieser Universität begann 1894 mit der Einrichtung des Thüringischen Technikums Ilmenau, einer privaten Bildungsstätte, die von Eduard Jentzen gegründet und 1903 bis 1948 von Georg Schmidt geleitet wurde. 1895 entstand im Zentrum der Stadt das erste eigene Lehrgebäude, das Alte Technikum (der heutige Curiebau), das durch Anbauten in den Jahren 1896, 1898 und 1901 erweitert wurde. 1926 folgte ihm das Neue Technikum (heute Faradaybau). Im gleichen Jahr wurde das thüringische Technikum Ilmenau in Ingenieurschule Ilmenau umbenannt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese 1947 verstaatlicht und 1950 in eine Fachschule für Elektrotechnik und Maschinenbau umgewandelt. Nach einem Beschluss des Ministerrates der DDR zum Aufbau von Spezialhochschulen öffnete am 16. September 1953 die Hochschule für Elektrotechnik (HfE) in Ilmenau ihre Pforten. Die ersten 268 Studenten / Studierenden wurden immatrikuliert. Mit der Grundsteinlegung für den Helmholtzbau am 2. Mai 1956 entstanden auf dem Ehrenberg, etwa zwei Kilometer östlich des Ilmenauer Zentrums, zahlreiche, das Bild der Hochschule lange Zeit prägende Lehrgebäude. 1963 erhielt die HfE den Rang einer Technischen Hochschule (TH), nach Evaluierung und Umstrukturierung wurde sie 1992 zur Technischen Universität (TU) erhoben. In den 80er Jahren wurde zusammen mit dem Kombinat Robotron das Betriebssystem KOBRA entwickelt. 1985 entwickelte und vertrieb man schließlich einen Computer-Bausatz, den GDC1, der teilweise kompatibel zum Sinclair ZX Spectrum war.
Nach Erfolg mit einem 1994 begonnenen Pilotprojekt Elektronische Medientechnik innerhalb des Diplomstudienganges Elektrotechnik wurde 1996 als erster und einziger seiner Art ein eigenständiger universitärer Diplomstudiengang Medientechnologie eingeführt (heute fortgesetzt im Bachelor- bzw. Masterstudiengang), flankiert durch Aufnahme der sozialwissenschaftlich orientierten angewandten Medienwissenschaft sowie der Medienwirtschaft neben den Wirtschaftsingenieursstudiengängen. Die Medieninformatik verblieb weiter als Fachrichtung innerhalb des Diplomstudienganges Informatik.
Seit 2006 hat die Universität als erste deutsche Hochschule eine Professur für Computer- und Videospiele ausgeschrieben.
Mit Beginn des Wintersemesters 2005/06 wurden die mit dem Bologna-Prozess verbundenen Reformen des deutschen Hochschulwesens auch an der TU Ilmenau umgesetzt. Die Studienstruktur wurde neu organisiert und die bisherigen Diplomstudiengänge auf die gestuften Abschlüsse Bachelor und Master umgestellt.
Langjährige internationale wissenschaftliche Kooperationen sind Grundlage für gemeinsame studentische Ausbildungsprojekte wie die 2007 gegründete Deutsche Ingenieurfakultät der TU Ilmenau am Moskauer Energetischen Institut. Im Jahr 2013 schlossen die TU Ilmenau und die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg einen Vertrag mit der Nationalen Technischen Forschungs-Universität Kasan über die Kooperation beim Aufbau eines German-Russian Institute of Advanced Technologies (GRIAT).
Am 18. Mai 2020 wurde der bisherige Prorektor für Wissenschaft, Kai-Uwe Sattler, zum Interimspräsidenten gewählt und löst damit ab Mitte Juni 2020 den seit 2004 amtierenden Rektor Peter Scharff ab.[6] Am 15. Dezember 2020 wurde Sattler von der Hochschulversammlung zum ordentlichen Präsidenten gewählt.[1]
Logo
Das Logo stammt noch aus der Zeit als Technische Hochschule und wurde von der Ilmenauer Grafikdesignerin Johanna Krapp entworfen. Der Schriftzug soll die drei kleingeschriebenen Buchstaben thi als Abkürzung für Technische Hochschule Ilmenau darstellen. Das Logo wurde nach der Umwandlung zur Universität von der Leitung der Hochschule beibehalten.
Persönlichkeiten
Campus
Der Campus befindet sich am Ehrenberg im Osten der Stadt und wurde nach dem Gründungsrektor Hans Stamm benannt. Hier befindet sich der größte Teil der Universitätsgebäude, die Wohnheime des Studierendenwerks Thüringen und die Kindertagesstätte Studentenflöhe. Der Curie-, Faraday-, Helios- und Röntgenbau bilden einen zweiten, kleineren Campus in der Weimarer Straße, das Georg-Schmidt-Technikum.
Vereinsleben
Auf dem Campus sind verschiedene studentische Vereine aktiv, die das studentische Leben maßgeblich prägen. So existiert an der TU Ilmenau mit dem Radio hsf das älteste Studentenradio Deutschlands und die Forschungsgemeinschaft elektronische Medien e. V. betreibt das größte selbstverwaltete studentische Netzwerk Thüringen. Der SWING an der TU Ilmenau e.V. ist eine Hochschulgruppe des VWI und von ESTIEM und organisiert mit der inova jährlich eine der größten Karrieremessen Mitteldeutschlands. Der ISWI e. V. veranstaltet seit 1993 alle zwei Jahre die International Student Week in Ilmenau. Der Team Starcraft e.V. ist das Formula Student Team der Universität und konzipiert und fertigt seit 2006 eigene Rennwagen für internationale Events. Der Ilmpuls Verein organisiert seit 2017 ein ökologisch nachhaltiges Musikfestival. Die vier Studentenclubs bi-Club, BH-Club, bc-Club, BD-Club sowie das bc-Studentencafé haben sich im Ilmenauer Studentenclub e. V. zusammengeschlossen. In Ilmenau gibt es verschiedene studentische Glaubensgemeinschaften, darunter die Katholische Hochschulgemeinde Ilmenau, die Evangelische Studierendengemeinde Ilmenau, die Studentenmission in Deutschland und eine muslimische Gemeinschaft.
Studiengänge
(B = Bachelorstudiengang, M = Masterstudiengang, D = Diplomstudiengang)
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Weblinks
- Offizielle Homepage der TU Ilmenau
- Linkkatalog zum Thema Technische Universität Ilmenau bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
- Professor Kai-Uwe Sattler neuer Präsident der TU Ilmenau. Abgerufen am 16. Dezember 2020.
- TU Ilmenau, Fakten und Zahlen. TU Ilmenau, abgerufen am 1. Februar 2022.
- https://www.tu-ilmenau.de/universitaet/wir-ueber-uns/daten-fakten-zahlen
- https://www.tu-ilmenau.de/universitaet/wir-ueber-uns/daten-fakten-zahlen
- Netzwerk. Liste der Hochschulen im Netzwerk der DFH. In: www.dfh-ufa.org. Deutsch-Französische Hochschule, abgerufen am 7. Oktober 2019.
- Hochschulversammlung wählt Interimspräsident der TU Ilmenau. Abgerufen am 17. Juni 2020.