Deutsch-Französische Hochschule
Die Deutsch-Französische Hochschule (DFH), französische Bezeichnung Université franco-allemande (UFA), ist ein Verbund von 208 Partnerhochschulen aus Deutschland, Frankreich und – bei trinationalen Studiengängen – anderen Ländern. Der Verwaltungssitz befindet sich in Saarbrücken in der Villa Europa. 2020 betreut die DFH 6400 Studenten in 186 Studiengängen und rund 130 Hochschulstandorte.[2]
Deutsch-Französische Hochschule (DFH) | |
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Gründung | 1997 |
Gründer | Deutschland, Frankreich |
Sitz | Saarbrücken |
Zweck | deutsch-französische Studiengänge initiieren, evaluieren und finanziell fördern |
Vorsitz | Philippe Gréciano (Präsident), Eva Martha Eckkrammer (Vizepräsidentin)[1] |
Geschäftsführung | Marjorie Berthomier (Generalsekretärin) |
Website | https://www.dfh-ufa.org/ |
Entstehung
Die DFH wurde beim Deutsch-Französischen Gipfel in Weimar im September 1997 beschlossen[3] und hat 1999 ihre Tätigkeit aufgenommen.
Netzwerk der Mitglieds- und Partnerhochschulen
Die Programme werden von einem Netzwerk aus 208 Universitäten, Fachhochschulen und Grandes Écoles in mehr als 130 Standorte aus Deutschland, Frankreich und Drittländern angeboten. Derzeit nehmen rund 6400 Studierende und 300 Doktoranden an den von der DFH geförderten Studiengängen teil. Neben den deutsch-französischen Studienprogrammen werden auch Programme in weiteren Ländern (Italien, Spanien, Luxemburg, Niederlande, Polen, Großbritannien, Schweiz, Marokko etc.) angeboten.
Binationale Studiengänge
Die DFH fördert binationale Studiengänge mit Doppeldiplom-Abschluss sowie strukturierte binationale Doktorandenausbildungen und die Netzwerkbildung von Nachwuchswissenschaftlern. Deutsche und französische Studierende absolvieren die integrierten Studiengänge gemeinsam in beiden Hochschulsystemen. Sie lernen verschiedene wissenschaftliche Lehrmethoden kennen, kommunizieren in der Sprache des Partnerlandes und tauchen in dessen Kultur ein. Dieser hohe Integrationsgrad unterscheidet die integrierten binationalen Studiengänge der DFH von einfachen Austauschprogrammen oder Auslandsaufenthalten. Basis ist ein gemeinsames Curriculum, das von deutschen und französischen Hochschullehrern erarbeitet wird.
Die DFH unterstützt die unter ihrem Dach kooperierenden Studiengänge und Doktorandenkollegs finanziell und zahlt den Studenten und Doktoranden monatliche Mobilitätsbeihilfen – 300 € für die Studierenden, 600 € für die Doktoranden – während der Phase im Partnerland.
Unterstützung der Forschung
Die DFH unterstützt die Forschung ebenso durch verschiedene Programme wie das deutsch-französische Doktorandenkolleg, Sommerschulen LD1 oder wissenschaftliche Veranstaltungen für Nachwuchswissenschaftler.
Darüber hinaus organisiert die DFH seit 2017 gemeinsam mit der Französischen Botschaft in Deutschland die Verleihung des Jean-Marie-Lehn-Forcheurs-Preises, mit dem ein deutsch-französisches Tandem von Nachwuchsforschern ausgezeichnet wird.
Finanzierung
Die DFH wird durch Deutschland und Frankreich paritätisch finanziert. Auf deutscher Seite vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), der Kultusministerkonferenz (KMK) sowie dem Auswärtigen Amt (AA) und auf französischer Seite vom Ministère de l’Enseignement supérieur, de la Recherche et de l’Innovation (MESRI) und dem Ministère de l’Europe et des Affaires étrangères (MEAE).
Weblinks
- www.dfh-ufa.org Internetpräsenz der DFH
- swb.bsz-bw.de Literatur über die Deutsch-Französische Hochschule in der Saarländischen Bibliographie
- Dossier zu den binationalen Lehramtsstudien der DFH[4]
Einzelnachweise
- Sarah Wölfle: Professor Philippe Gréciano ist neuer Präsident der Deutsch-Französischen Hochschule. In: Informationsdienst Wissenschaft. Deutsch-Französische Hochschule, 3. Januar 2022, abgerufen am 21. Januar 2022 (deutsch).
- https://www.dfh-ufa.org/die-dfh/die-dfh-im-ueberblick
- Weimarer Abkommen
- Jochen Hellmann: Internationalisierung des Lehramts in der Deutsch-Französischen Hochschule. Studiengänge in Mainz, Lyon, Freiburg, Regensburg. In: Romanische Studien 4 (2016): 143–202. 26. Juni 2016, abgerufen am 26. Juni 2016.