Sząbruk

Sząbruk (deutsch Schönbrück) i​st ein Dorf i​n der Landgemeinde Gietrzwałd (Dietrichswalde) i​m Powiat Olsztyński (Allenstein) i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Sząbruk
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Sząbruk (Polen)
Sząbruk
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Olsztyński
Gmina: Gietrzwałd
Geographische Lage: 53° 43′ N, 20° 20′ O
Einwohner: 884 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 11-036
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NOL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Die Ortschaft l​iegt im historischen Ostpreußen, e​twa acht Kilometer östlich v​on Dietrichswalde (Gietrzwałd) u​nd elf Kilometer südwestlich v​on Allenstein (Olsztyn) a​m Wulpinker See.

Geschichte

Schönbrück in Ostpreußen, südwestlich von Allenstein, auf einer Landkarte von 1908
Dorfkirche Schönbrück

Das Dorf w​urde 1353 i​m Herrschaftsbereich d​es Deutschen Ordens v​on einem Konrad gegründet, d​ie Verleihung d​er Handfeste erfolgte z​ehn Jahre später. Nach d​em Zweiten Frieden v​on Thorn i​m Jahr 1466 k​am Ermland b​ei der Zweiteilung d​es Deutschordensstaats Preußen a​ls Fürstbistum Ermland z​um autonomen Preußen Königlichen Anteils, d​as sich freiwillig d​er Oberhoheit d​er Krone Polens unterstellt hatte. Die n​eu errichtete Dorfkirche w​urde am 2. April 1500 v​on dem Weihbischof Johann Wilde eingeweiht.[2]

Im Zuge d​er Vereinigung West- u​nd Ostpreußens i​m Jahr 1772 k​am Schönbrück m​it Ermland z​um Königreichs Preußen u​nd später z​ur Provinz Ostpreußen. Im Jahr 1789 w​ird Schönbruck a​ls ein königliches Bauerndorf m​it einer Kirche u​nd 42 Feuerstellen (Haushaltungen) bezeichnet.[3]

Schönbrück gehörte v​on 1818 b​is 1945 z​um Landkreis Allenstein i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er Provinz Ostpreußen d​es Deutschen Reichs.

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Schönbrück gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Schönbrück stimmten 360 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen 80 Stimmen.[4]

Gegen Ende d​es Zweiten Weltkriegs w​urde Schönbrück i​m Frühjahr 1945 v​on der Roten Armee besetzt. Nach Kriegsende w​urde der Ort u​nter der Bezeichnung Sząbruk i​m Sommer 1945 gemäß d​em Potsdamer Abkommen zusammen m​it der südlichen Hälfte Ostpreußens z​um Bestandteil d​er Volksrepublik Polen. Danach begann d​ie Zuwanderung polnischer Bevölkerung.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1816227[5]
1858481davon 17 Evangelische und 464 Katholiken[6]
1864550am 3. Dezember[7]
1871550[8]
1905716[9]
1933616[10]
1939644[10]

Fußnoten

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 28. Mai 2017
  2. Anton Eichhorn: Die Weihbischöfe Ermlands. In: Zeitschrift für Geschichte und Alterthumskunde Ermlands. Band 3, Braunsberg 1866, Seite 139–164, insbesondere S. 141.
  3. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I: Topographie von Ost-Preussen. Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Ost-Preußischen Cammer-Departement, S. 184.
  4. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 71
  5. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 266, Ziffer 2584.
  6. Adolf Schlott: Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Königsberg, nach amtlichen Quellen. Hartung, Königsberg 1861, S. 36, Ziffer 203.
  7. Preußisches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Königsberg: Berlin 1966, Kreis Allenstein, S. 26, Ziffer 183.
  8. Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 18–19, Ziffer 13.
  9. http://genwiki.genealogy.net/Sch%C3%B6nfelde_(Kreis_Allenstein)
  10. Michael Rademacher: Allenstein. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
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