Subaru L-Serie
Die Subaru L-Serie (auch Leone, L1800, DL oder GL) ist ein Automobil der unteren Mittelklasse von Subaru, das von Herbst 1971 bis Mitte 1994 hergestellt wurde.
Subaru | |
---|---|
Subaru L1800 Sedan (1984–1993) | |
Leone/4WD/L1800 | |
Produktionszeitraum: | 1971–1994 |
Klasse: | Untere Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Limousine, Kombi, Coupé, Kombicoupé |
Motoren: | Ottomotoren: 1,8 Liter (66–100 kW) |
Länge: | 4370–4410 mm |
Breite: | 1660 mm |
Höhe: | 1390 mm |
Radstand: | 2470 mm |
Leergewicht: | 925–1160 kg |
Vorgängermodell | Subaru FF-1 |
Nachfolgemodell | Subaru Impreza |
Von Frühjahr 1980 bis Ende 1993 wurden die Fahrzeuge nach Deutschland exportiert, ausschließlich mit serienmäßigem Allradantrieb. Für die damalige Zeit besaßen die Fahrzeuge im Vergleich zu ähnlichen Fahrzeugmodellen anderer Automobilhersteller eine umfangreiche Serienausstattung.
Modelle
Die erste Serie des Leone lief von Oktober 1971 bis Juni 1979 vom Band.
- Subaru Leone Coupé (1971–1979)
- Subaru Leone Kombi (1971–1979)
In Deutschland wurden die Fahrzeuge erst ab Frühjahr 1980 mit Einführung der zweiten Serie verkauft. Diese wurde bis Mitte 1984 als 4WD 1600 oder 1800 (eigentlich Leone II mit Motorcode EA81) in den Karosserievarianten Sedan (Stufenheck), Station (Kombi) und Turismo (dreitüriges Schrägheck) angeboten. Letzterer lief bis zur Ablösung im Frühjahr 1985 durch das L1800 Coupé weiter vom Band.
- Subaru Leone II Coupé (1979–1984)
- Subaru 4WD Sedan
(1979–1984) - Subaru 4WD Station
(1979–1984) - Subaru 4WD Turismo
(1979–1985)
Ab Mitte 1984 wurde dann das neue Modell als L-Serie (eigentlich Leone III mit Motorcode EA82) unter dem Namen L1800 angeboten. In den deutschen KFZ-Papieren taucht der Name Lac für das Sedan genannte Stufenheck und das ab Frühjahr 1985 erhältliche dreitürige Coupé und Lank für die Kombis (Station) auf. Im Allgemeinen spricht man in Deutschland aber von der L-Serie. Diese Generation wurde als Kombi auch von Isuzu als Isuzu Geminett II angeboten.
In den USA wurde das Fahrzeug von 1971 bis 1989 als Subaru DL bzw. GL, danach von 1990 bis 1994 als Loyale verkauft, in Japan durchgehend als Leone.
- Subaru L1800 Coupé (1985–1993)
- Heckansicht
- Subaru L1800 Kombi (1984–1993)
- Isuzu Geminett II (1985–1993)
Motor/Antrieb
Die L-Serie war mit einem wassergekühlten 4-Zylinder-OHV-Boxermotor mit 1769 cm³ Hubraum versehen. Wegen unterschiedlicher Ausführungen des immer gleichen Motors (z. B. Vergaser oder elektronische Motorsteuerung mit und ohne Katalysator) und des Fahrzeugs selbst, schwankte die Motorleistung zwischen 66 und 72 kW. Außerdem gab es noch eine Variante mit aufgeladenem Motor (Motorcode EA82T) und 100 kW, der auch im Subaru XT eingesetzt wurde.
Als Getriebe wurden ein 5-Gang-Schaltgetriebe oder ein 3-Gang-Automatikgetriebe, ab 1988 ein 4-Gang-Automatikgetriebe angeboten.
Der zuschaltbare Allradantrieb wurde mit einem Handhebel oder mit Unterdruck per Knopfdruck zugeschaltet. Da ein Zentraldifferenzial fehlte, konnte der Allradantrieb nur im Gelände oder bei rutschigem Untergrund benutzt werden. Ab 1988 gab es zunächst in den Turbo-Modellen den permanenten Allradantrieb mit Untersetzung für Sedan und SuperStation oder ein elektronisches 4-Gang Automatikgetriebe mit ACT4. Bei Fahrzeugen mit Handschaltgetriebe und dem permanenten Allradantrieb gab es noch eine zusätzliche Untersetzung für Geländefahrten. Außerdem war auf Wunsch ein hinteres Sperrdifferenzial erhältlich.
Zudem wurden die Fahrzeuge mit Turbolader mit Luftfederung ausgestattet (wie der Subaru XT) und mit innenbelüfteten Scheibenbremsen an allen Rädern. Sonst gab es vorn und hinten MacPherson-Federbeine, innenbelüftete Scheibenbremsen nur vorne und hinten Trommelbremsen.
Alle Modelle mit Schaltgetriebe waren mit einer Berganfahrhilfe ausgestattet.
Ausstattung
Als Ausstattungsvarianten gab es den Leone DL, GL und Turbo jeweils als Coupé (Turismo), Limousine (Sedan) und Kombi (Station oder auch SuperStation).
Die Ausstattungsvariante DL hatte elektrisch verstellbare Seitenspiegel und eine Scheinwerfer-Waschanlage, mit Ausnahme von Sondermodellen jedoch keine Zentralverriegelung oder elektrische Fensterheber.
Die Ausstattungsvariante GL hatte über die DL-Ausstattung hinaus serienmäßig Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber vorne und hinten, Velourssitze mit Teppich, Lenkradhöhenverstellung, eine getrennt teilbare Rückbank mit Kopfstützen (Kombi) und für Limousine und Coupé wahlweise ein elektrisches Schiebedach. Zur Turbo-Ausstattung kam lediglich ein anderes Sitzbezugmuster und Halbschalensitze vorne hinzu. Eine Klimaanlage war optional erhältlich.
Die normalen Kombis ohne Hochdach hatten die DL-Ausstattung, die Kombis mit Hochdach (SuperStation), Sedan und Turismo hatten die GL-Ausstattung.
Als weitere Besonderheit besaß die L-Serie ein großes Statusdisplay im Armaturenbrett, auf dem grundlegende Informationen angezeigt wurden wie z. B. offene Türen, eingeschaltetes (Fern-)Licht oder zugeschalteter Allrad.
Zuverlässigkeit
Der Leone galt als ein sehr zuverlässiges und zweckmäßiges Fahrzeug, weshalb es auch bei Jägern und Förstern sehr geschätzt war und Subaru ab 1988 für den deutschen Markt ein Sondermodell mit der Bezeichnung Hubertus anbot. Diese Bezeichnung erhielt später auch ein Sondermodell der ersten Legacy-Generation und galt als Vorläufer des späteren Outback.
Einzig die Karosserie war berüchtigt für ihre starke Rostanfälligkeit im Bereich der hinteren Radläufe und der Schweller. Bei den letzten Modellen Anfang der 1990er Jahre wurde der Korrosionsschutz zwar verbessert, aber das Problem konnte nicht völlig beseitigt werden.
Nachfolger
Ursprünglich war der Subaru Legacy als Nachfolger für die L-Serie vorgesehen, jedoch änderte Subaru das Konzept und so wurde der Subaru Impreza als Nachfolger in der Kompaktklasse und der Legacy in der Mittelklasse positioniert.