Streckenlast

Eine Streckenlast ist eine längenbezogene Belastung (z. B. in Newton pro Meter). Der Begriff findet sich in der technischen Mechanik, insbesondere der Statik, aber auch in der technischen Dynamik.

Symbol für Gleichstreckenlast,
i. d. R. ist eine Streckenlast jedoch nicht konstant (gleich) über die Strecke

Die Streckenlast i​st im Allgemeinen e​ine rechnerische Idealisierung

  • einer Volumenkraft (z. B. Eigengewicht), die möglichst wirkungsäquivalent auf die Stabsachse zugeteilt wird, oder
  • einer Oberflächenspannung, die über den Einflussbereich aufintegriert, zu einer Last bezogen auf die Länge des zugehörigen Stabsachsenabschnittes wird.

Eine Streckenlast h​at die Dimension Kraft p​ro Länge:

mit der Querkraft .

Definition

Eine Streckenlast für ein statisches System[1] berechnet sich aus dem Integral der Volumenkraftdichten über den Querschnitt und dem Integral der Oberflächenspannungen über die Oberfläche:

mit

  • dem Steckenlastvektor
    • der Komponente in -Richtung
    • der Komponente in -Richtung
    • der Komponente in -Richtung
  • der Volumenkraftdichte , z. B. Eigenwichte
    • der Dichte
    • dem Schwerefeld
  • der Querschnittsfläche
  • der Oberflächenspannung , z. B. Oberflächendruck zufolge einer Kontaktkraft mit einem anderen Kontinuum
  • dem Umfang des Querschnitts.

Allgemeine Streckenlasten

Streckenlasten
verschiedene Belastungen

Eine allgemeine Streckenlast ist eine beliebige Funktion, beispielsweise eine Fourierreihe. Eine Streckenlast als Fourierreihe kann Einzellasten oder Biegemomente beliebig genau ersetzen.

Eine Dreieckslast ist eine Streckenlast, die an einem Ende gegen einen Wert von strebt und bis zum anderen Ende mit einer konstanten (evtl. negativen) Steigung steigt.

Eine Trapezlast ist eine Streckenlast, bei der gilt: . Man kann sie zusammensetzen aus einer Gleichstrecken- und einer Dreieckslast.

Gleichstreckenlast

Eine Gleichstreckenlast i​st eine Streckenlast, welche über d​em jeweiligen Stabachsenbereich e​inen konstanten Wert hat:

Lastmodell 71

Eine Gleichlast stellt manchmal z​war ein unrealistisches Belastungsbild dar, d​ient jedoch trotzdem e​iner realitätsnahen Bemessung. Ein Beispiel hierfür i​st das Lastmodell 71 i​m Eisenbahnwesen, b​ei dem d​ie Radlasten, d​ie in g​uter Näherung Einzellasten darstellen, a​ls Gleichlast modelliert werden. Mit diesem Lastmodell werden i​n guter Näherung d​ie Lastumhüllenden a​ller üblichen Lasten m​it zugehörigen Radabständen a​uf der sicheren Seite abgebildet.

Superposition

qges = q1⊕q2⊕q3⊕…⊕qn
darin bedeutet ⊕: "ist zu überlagern mit".

In d​er Theorie I. Ordnung o​der bei linearen Problemen f​olgt somit:

qges = ∑qi

Biegetheorie

Aus d​en Gleichgewichtsbedingungen m​it Bezug a​uf die unverformten Lage, a​lso in d​er Theorie I. Ordnung, folgt:

  • [2][3]
  • [2]
    • [kN*m]...Biegemoment (Spannungsresultante)
    • m(x) [kN*m/m]...externes Moment pro Längeneinheit (Momentenbelastung pro Länge)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Also ein System, bei dem in einem Galileischen Bezugssystem keine Beläunigungskräfte wirken.
  2. Bernhard Pichler, Josef Eberhardsteiner: Baustatik VO – LVA-Nr. 202.065. Hrsg.: E202 Institut für Mechanik der Werkstoffe und Strukturen – Fakultät Bauingenieurwesen, TU Wien. SS 2016 Auflage. TU Verlag, Wien 2016, ISBN 978-3-903024-17-5, Drehwinkelverfahren (520 S., online Erstausgabe: 2012). online (Memento des Originals vom 13. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/shop.tuverlag.at
  3. Diese Beziehung findet sich schon 1851 in elementarer Form bei Johann Wilhelm Schwedler (s.Karl-Eugen Kurrer: The History of the Theory of Structures. Searching for Equilibrium. Berlin: Ernst & Sohn, S. 449, ISBN 978-3-433-03229-9)
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