Straduna
Straduna (polnisch Stradunia, 1936–1945 Tiefenburg) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Straduna liegt in der Gemeinde Walzen im Powiat Krapkowicki in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.
Straduna Stradunia | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Oppeln | ||
Powiat: | Krapkowice | ||
Gmina: | Walzen | ||
Fläche: | 9,71 km² | ||
Geographische Lage: | 50° 25′ N, 18° 3′ O | ||
Höhe: | 170 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 871 (31. Dez. 2020[1]) | ||
Postleitzahl: | 47-344 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OKR | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | DK 45 Wieluń–Racibórz | ||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||
Geographie
Geographische Lage
Das Angerdorf Straduna liegt sechs Kilometer nordöstlich vom Gemeindesitz Walzen, neun Kilometer südöstlich von der Kreisstadt Krapkowice (Krappitz) und dreißig Kilometer südlich von der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln. Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Kotlina Raciborska (Ratiborer Becken). Durch den Ort fließt die Stradunia. Nördlich des Dorfes fließt die Oder. Durch Straduna verläuft die Landesstraße Droga krajowa 45.
Ortsteile
Ortsteil von Straduna sind der Weiler Przerwa (Dammbruch) und Rybarze (Straduner Fischerei).
Geschichte
Straduna wurde 1228 erstmals urkundlich erwähnt.[2] 1532 erfolgte eine Erwähnung als Stradin.[3]
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Straduna ab 1816 zum Landkreis Oppeln im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Ort eine katholische Schule, zwei Wassermühlen und 78 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Straduna 616 Menschen, davon zwei evangelisch.[3] 1861 zählte Straduna 21 Bauern, 13 Gärtner, 15 Ackerhäusler, 26 Angerhäusler, 34 Auszügler und 40 Einlieger. Die katholische Schule zählte im gleichen Jahr 118 Schüler.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Schloß Krappitz gegründet, welcher die Landgemeinden Straduna, Zuzella und Zywodczütz und die Gutsbezirke Straduna, Zuzella und Zywodczütz umfasste.[5]
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 367 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 243 für Polen.[6] Straduna verblieb beim Deutschen Reich. 1922 wurde die katholische Herz-Jesu-Kirche erbaut. 1933 lebten im Ort 1.033 Einwohner. Am 10. August 1936 wurde der Ort in Tiefenburg umbenannt. 1939 hatte der Ort 1.074 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Oppeln.[7]
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Stradunia umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Krapkowicki. Am 4. April 2006 wurde in der Gemeinde Walzen, der Straduna angehört, Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt und am 3. Juni 2009 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Straduna.
Sehenswürdigkeiten
- Die römisch-katholische Herz-Jesu-Kirche (poln. Kościół Najświętszego Serca Pana Jezusa) wurde zwischen 1921 und 1922 errichtet. Die Weihe des Kirchenbau erfolgte am 13. August 1922. 1802 zerstörte ein Feuer die Kirche. Bis 1817 erfolgte ein Neubau.[8]
- Floriansfigur bei der Feuerwehr
- Gefallenendenkmal (Erster und Zweiter Weltkrieg)
- Diverse Wegkapellen und Bildstöcke
- Am Friedhof befand sich ein Bildstock aus dem 19. Jahrhundert, es wurde über einem Massengrab bayerischer und französischer Soldaten errichtet, die 1807 bei der Belagerung Schlesiens rund um Cosel fielen oder an Krankheiten starben.[9]
Wappen
Alte Siegel und Stempel des Ortes zeigen den Habsburgischen Doppeladler mit einem Herzschild. Das Herzschild zeigt Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm (Maria hilf!). Der Doppeladler weist darauf hin, dass das Wappen bereits vor preußischer Zeit entstanden sein muss.
Vereine
- Sportverein LZS Stradunia
- Freiwillige Feuerwehr OPS Stradunia
- Deutscher Freundschaftskreis
Einzelnachweise
- Raport o Gminie Walce - Einwohnerzahlen
- Vgl. Internetseite der Gemeinde Walzen (Memento des Originals vom 2. Oktober 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 663.
- Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 1081.
- Territorial Amtsbezirk Schloß Krappitz/Schlacken
- Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 (Memento vom 24. Januar 2017 im Internet Archive)
- Verwaltungsgeschichte Kreis Oppeln
- Geschichte und Hist. Bilder Herz-Jesu-Kirche (poln.)
- Heimatkalender für den Kreis Oppeln, 1929, Jg. 4, 1928