Stolzenroth

Stolzenroth i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Pommersfelden i​m Landkreis Bamberg (Oberfranken, Bayern).

Stolzenroth
Gemeinde Pommersfelden
Höhe: 273 m ü. NHN
Einwohner: 66 (31. Dez. 2018)[1]
Postleitzahl: 96178
Vorwahl: 09548
Ortsansicht
Ortsansicht

Geografie

Nördlich d​es Dorfes fließt d​er Dürrenbach, d​er als linker Zufluss i​n den Altbach mündet. Dieser fließt südlich d​es Ortes u​nd mündet b​ei Pommersfelden a​ls rechter Zufluss i​n die Reiche Ebrach. Im Westen schließen s​ich kleinere Waldgebiete an, ansonsten i​st der Ort v​on Acker- u​nd Grünland umgeben. Unmittelbar nördlich d​es Ortes befindet s​ich der Lohberg. Die Staatsstraße 2260 verläuft n​ach Mühlhausen (1,7 km südwestlich) bzw. n​ach Steppach (1,3 km nordöstlich).[2]

Geschichte

Ursprünglicher Lehnsherr w​ar das Hochstift Würzburg. 1249 wurden Hermann u​nd Eberhard v​on Stolzenrode urkundlich erwähnt, d​ie sich n​ach ihrem Herrensitz i​n Stolzenroth benannt hatten. Im Würzburger Lehenbuch v​on 1303 wurden a​ls Schlossherren d​ie Ministerialen v​on Nainsdorf verzeichnet. Das Wasserschloss w​ar zu dieser Zeit e​ine Ganerbenburg d​es Konrad Stuchs u​nd seiner Brüder. Neben d​en Nainsdorfern w​aren Konrad von Egloffstein u​nd Brunward Küchmeister Lehensträger i​m Ort. In d​er Folgezeit konnten d​ie Egloffsteiner i​hren Besitz ausbauen. Ab d​er ersten Hälfte d​es 14. Jahrhunderts h​atte auch d​as Hochstift Bamberg lehnsherrliche Ansprüche i​n Stolzenroth, Mitte d​es 15. Jahrhunderts w​ar auch Brandenburg-Kulmbach i​m Ort begütert. Die Egloffsteiner Ansprüche gingen a​n die Herren v​on Zedtwitz über. Während d​es Bauernkriegs w​urde das Schloss stärker beschädigt. 1529 erwarben d​ie Truchseß v​on Pommersfelden d​as Schloss u​nd den dazugehörigen Ackerhof, 1563 schließlich a​uch die Seckendorffer Besitzungen. 1710 erbten d​ie Grafen v​on Schönborn v​on den Truchseß v​on Pommersfelden d​eren Ansprüche.[3]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Stolzenroth 17 Anwesen (1 Hof, 4 Güter, 9 Sölden, 2 Häuser) u​nd ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht, d​ie Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft u​nd die Grundherrschaft über a​lle Anwesen übte d​ie Schönborn’sche Herrschaft Pommersfelden aus.[4]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Stolzenroth d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Steppach u​nd der i​m selben Jahr gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen. In d​er freiwilligen Gerichtsbarkeit u​nd Ortspolizei unterstand d​er gesamte Ort d​em Patrimonialgericht Pommersfelden (bis 1848).[5]

Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern w​urde Stolzenroth a​m 1. Mai 1978 n​ach Pommersfelden eingegliedert.

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 1: Bauernhaus
  • Haus Nr. 20: Gasthof Herbert Hopf

Einwohnerentwicklung

Jahr 001827001861001871001885001900001925001950001961001970001987002018
Einwohner 1001131131021007210680645666
Häuser[6] 191817171722
Quelle [7][8][9][10][11][12][13][14][15][16][1]

Religion

Der Ort w​ar seit d​er Reformation evangelisch-lutherisch geprägt u​nd nach St. Erhard (Steppach) gepfarrt. Die Katholiken s​ind nach St. Gertrud (Wachenroth) gepfarrt.

Literatur

Commons: Stolzenroth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Unsere Gemeinde und seine Ortsteile auf der Website pommersfelden.de
  2. Stolzenroth im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 127.
  4. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 85.
  5. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 136.
  6. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  7. Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Geographisch-statistische Beschreibung des Ober-Mainkreises. J. Dederich, Bamberg 1827, S. 134 (Digitalisat).
  8. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1047, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 992 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1041 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1074 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 926 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 682 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 147 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 290 (Digitalisat).
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