Weiher (Pommersfelden)
Weiher ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Pommersfelden im Landkreis Bamberg (Oberfranken, Bayern).
Weiher Gemeinde Pommersfelden | |
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Höhe: | 273 m ü. NHN |
Einwohner: | 87 (31. Dez. 2018)[1] |
Postleitzahl: | 96178 |
Vorwahl: | 09548 |
Geografie
Durch das Dorf fließt der Egelsgraben, ein linker Zufluss der Reichen Ebrach. Es ist von Acker- und Grünland umgeben. Etwa 1,25 Kilometer nordöstlich befindet sich die Anhöhe Vogelherd (329 m ü. NHN) und ein Kilometer nördlich der Steinbühl. Die Kreisstraße BA 22 verläuft die Kreisstraße BA 29 kreuzend nach Abtsdorf (4,5 km nördlich) bzw. nach Oberndorf zur Staatsstraße 2260 (0,7 km südlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft zur St 2260 (0,6 km südöstlich) zwischen Oberndorf im Südwesten und Sambach im Nordosten.[2]
Geschichte
Der Ort wurde 1356 erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglicher Lehnsherr war das Hochstift Würzburg. Die Herren von Egloffstein waren Lehensträger; sie hatten einen Sitz im Ort und ein Gut im benachbarten Oberndorf. 1404 verkauften Albrecht und Hartung von Egloffstein ihre Ansprüche an Peter Esel. Dieser wiederum verkaufte den Besitz 1410 an Peter Truchseß von Pommersfelden. 1426 erwarb dieser den Zehnten des Ortes von Ritter Albrecht Kratz zu Sambach. 1514 verkaufte Georg Haller der Jüngere zu Oberköst an die Truchsesse einen Hof mit einem Teil des Gröthernwaldes und sechs Sölden. 1534 kam es noch zu einer vertraglichen Vereinbarung mit den Hallern über die Nutzung der Schäferei des Ortes, die wenig später ganz an die Truchsesse fiel. Weiher bildete mit Oberndorf bereits im 16. Jahrhundert eine Gemeinde, wovon eine Dorfordnung von 1584 zeugt. Mit dem Aussterben der Truchseß von Pommersfelden im Jahr 1710 fiel deren Besitz, zu dem auch Weiher gehörte, an den Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn.
Nordöstlich des Ortes gab es zur Zeit der Truchsesse eine Kapelle, woran noch der Flurname „Kapellenrangen“ erinnert. Von den namengebenden Weihern sind nur der Dorfweiher und die Große Gröthernsee bekannt, der bereits in das Waldgebiet stößt. Die übrigen wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Wiesen umgewandelt.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Weiher 16 Anwesen (1 Dreiviertelhof, 1 Viertelhof, 2 Güter, 4 Sölden, 6 Häuser, Ziegelei, Schäferei). Das Hochgericht übte die Schönborn’sche Herrschaft Pommersfelden aus. Es hatte ggf. an das bambergische Centamt Bechhofen auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte die Herrschaft Pommersfelden inne.[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Weiher dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Sambach und der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Sambach zugewiesen. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit und der Ortspolizei unterstand der gesamte Ort dem Patrimonialgericht Pommersfelden (bis 1848).[5]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Weiher am 1. Mai 1978 nach Pommersfelden eingegliedert.
Baudenkmäler
- Grenzsteine
Religion
Der Ort ist bis heute gemischt konfessionell. Die Lutheraner sind nach St. Erhard (Steppach) gepfarrt, die Katholiken nach St. Antonius Abbas (Sambach).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Weyer. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 209 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 110.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 88 (Digitalisat). Ebd. S. 134 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Weiher. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 60 (Digitalisat).
Weblinks
- Ortsteile auf der Website pommersfelden.de
- Weiher in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 29. November 2021.
- Weiher in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. Oktober 2019.
- Weiher im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 23. Oktober 2019
Einzelnachweise
- Unsere Gemeinde und seine Ortsteile auf der Website pommersfelden.de
- Weiher im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 110.
- H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 88.
- H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 134.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 874, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1046, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 991 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1040 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1074 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 925 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 681 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 146 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 290 (Digitalisat).