Stephen Williams (Architekt)
Stephen Williams (* 23. August 1963 in Port Talbot, Vereinigtes Königreich) ist ein in Hamburg lebender britischer Architekt und Interior-Designer.
Leben
Stephen Williams wuchs als Sohn eines Ingenieurs und einer Lehrerin zunächst in seinem Geburtsort Port Talbot in Wales auf. Später zog die Familie in die in den West Midlands gelegene Kleinstadt Bridgnorth, wo er sich als Schüler für Punk-Musik begeisterte. Nach seiner schulischen Ausbildung studierte Williams von 1982 bis 1985 Architektur an der Birmingham Polytechnic in Birmingham und von 1986 bis 1988 am Canterbury College of Art in Canterbury. Er schloss 1988 mit dem Diplom ab.[1][2]
Von 1985 bis 1986 arbeitete Williams in London bei CZWG Architects sowie bei Elia Zenghelis und Rem Koolhaas in deren Office for Metropolitan Architecture (OMA). 1988 machte er sich in Bristol selbstständig und betrieb dort bis 1991 ein Architekturbüro. 1990 wurde er Mitglied des Royal Institute of British Architects. Williams übersiedelte 1992 nach Deutschland, wo er zunächst von 1992 bis 1993 als Wettbewerbsarchitekt bei Christoph Ingenhoven in Düsseldorf arbeitete. 1993 wechselte er zur Bürogemeinschaft Alsop & Störmer in Hamburg, wo er bis 1997 als Designarchitekt arbeitete. Von 1997 bis 1999 war Williams als freier Mitarbeiter bei Bothe Richter Teherani in Hamburg tätig.[1][2] 1999 lehrte er zudem als Tutor an der University of Wales in Cardiff.
Im Jahr 2000 gründete er in Hamburg das Architektur- und Designbüro Stephen Williams Architects,[3] das seit 2008 unter Stephen Williams Associates GmbH (SWA) firmiert. Er arbeitete unter anderem seit 2004 mit der Hamburger Architektin und Stadtplanerin Julia Erdmann zusammen, die von 2009 bis 2016 assoziierte Partnerin bei SWA war.[4] Das Büro ist inzwischen für zahlreiche Projekte bekannt, wie unter anderem im Bereich der Gestaltung von Stadtvierteln (zum Beispiel Stadthöfe Hamburg[5]), Arbeitswelten (z. B. Jung von Matt[6]) und Hotels (z. B. 25hours Hotel Hamburg HafenCity[7]).
Er ist aktives Mitglied im Urban Land Institute.
Stephen Williams ist verheiratet und lebt zusammen mit seiner Frau in seiner Wahlheimat Hamburg.[2]
Preise
Williams gewann bisher mehrere Architektenwettbewerbe und wurde mehrmals zur Teilnahme an beschränkten beziehungsweise nichtoffenen Wettbewerben eingeladen, wie zum Beispiel für die Zentrale von Motor Music in Berlin (2002), die Zentrale der Universal Music Group in Berlin (2002), das Restaurant Pizza Amano im Auslieferungszentrum Autostadt der Volkswagen AG in Wolfsburg (2003) und das Restaurant Beef Club in der Autostadt in Wolfsburg (2004) sowie für den Neubau eines Hotels und Hostels in Hamburg (2016) und für den Neubau eines stilwerk-Hotels in Travemünde (2018).[8][9][10]
Werke (Auswahl)
Bauwerke
- Motel One Hamburg-Alster in Hamburg, Steindamm (2010)
- Sixtyfive Suites in Hamburg, Alter Wall (2010)[11]
- Schaartor 1 in Hamburg; Architekten: Gottfried Schramm & Jürgen Elingius (1960); Revitalisierung: Stephen Williams Associates (2014)[12]
- Hotel Tortue im Hamburger Stadthöfe-Quartier (2018)[13]
Interior Design
- Motor Music, Zentrale in Berlin, Spreespeicher (2003)[3]
- Universal Music Group, Zentrale in Berlin, Spreespeicher (2003)[2]
- Pizza Amano, Restaurant im Auslieferungszentrum Autostadt der Volkswagen AG in Wolfsburg (2003)
- Warner Music Group, Zentrale in Hamburg-Speicherstadt (2005)[2]
- Beef-Club, Restaurant im Auslieferungszentrum Autostadt der Volkswagen AG in Wolfsburg (2006)
- Mehrere Hotels der Meininger Hotel Gruppe, wie Berlin Hauptbahnhof (2008)[2], Salzburg (2009), Frankfurt am Main Flughafen (2012) und Brüssel City Center (2013)
- Weltbühne, Café im Hamburger Thalia Theater (2010)[2]
- Jung von Matt, Niederlassung in Hamburg-Karolinenviertel (2011)[6][14][15]
- 25hours Hotel Hamburg HafenCity, Themenhotel in Hamburg-HafenCity (2011)[1][7]
- Facebook Headquarters, Deutschlandsitze in Hamburg und Berlin (2016)[16]
- Twitter Offices, Deutschlandsitz in Berlin (2016)[16]
- Yelp, Inc., Deutschlandsitz in Hamburg (2016)[16]
Exhibition Design
- „Casino of Authenticity and Karaoke“, Malcolm-McLaren-Ausstellung im Bonnefantenmuseum in Maastricht, Niederlande (1999/2000)[3][17]
- Dibbern Flagshipstore in Hamburg, Hohe Bleichen (2004)[2]
- „Premium Clubhouse“, Ausstellungsraum im Bugatti-Pavillon im Auslieferungszentrum Autostadt der Volkswagen AG in Wolfsburg (2008)[18]
- designxport, Designzentrum in Hamburg-HafenCity (2014)[19]
Ausstellungen
- Stephen Williams. Dreamspace Gallery, London, 2007 (Ausstellung mit Vorstellung von aktuellen Architekturprojekten sowie Buchvorstellung der 2007 beim Kölner Daab-Verlag erschienenen Monographie über Stephen Williams)[20]
- Mehrfache Teilnahme am Hamburger Architektur Sommer, wie 2000 („Walk this way“), 2009 („London calling“) und 2015 („Inclusive Places“)[21]
Literatur
- Christina Lissmann: Stephen Williams Architects. Daab-Verlag, Köln 2007, ISBN 978-3-86654-028-6 (deutsch, englisch, französisch. spanisch, italienisch; Inhaltstext laut Verlagsangaben).
Weblinks
- Literatur von und über Stephen Williams im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Website der Stephen Williams Associates GmbH (englisch, teils deutsch)
- Katja Neumann: Interview mit Stephen Williams auf dear-magazin.de vom 25. Juli 2007
- Eva Eusterhus: Porträt von Stephen Williams auf welt.de vom 17. Dezember 2011
- Hans-Juergen Fink: Porträt von Stephen Williams auf abendblatt.de vom 20. April 2013
- Interview mit Stephen Williams und Julia Erdmann von Stephen Williams Associates, Hamburg auf virtualdesignmagazine.de vom 24. März 2015
- Porträt von Stephen Williams auf stilwerk.com vom 13. September 2017
Einzelnachweise
- Eva Eusterhus: In seinen Räumen führt er Regie. In: welt.de. 17. Dezember 2011, abgerufen am 10. Oktober 2018.
- Hans-Juergen Fink: Er ist der Designer des Unsichtbaren. In: abendblatt.de. 20. April 2013, abgerufen am 10. Oktober 2018.
- Katja Neumann: Stephen Williams. In: dear-magazin.de. 25. Juli 2007, abgerufen am 10. Oktober 2018.
- Architektur wirkt! In: virtualdesignmagazine.de. 24. März 2015, abgerufen am 10. Oktober 2018.
- Ulrich Gaßdorf: Die Stadthöfe: Das neue Luxusquartier am Fleet. In: abendblatt.de. 4. Januar 2014, abgerufen am 10. Oktober 2018.
- Jung von Matt in Hamburg – Stephen Williams Associates. In: innsides.com. Abgerufen am 10. Oktober 2018.
- 25hours Hotel HafenCity – Stephen Williams Associates. In: innsides.com. Abgerufen am 10. Oktober 2018.
- Michael Korb: Gastronomie Verwaltung. In: michael-korb.de. Abgerufen am 15. Oktober 2018.
- Ulrich Gaßdorf: Neues Hotel mit 230 Zimmern für den Kiez. In: abendblatt.de. 24. November 2016, abgerufen am 15. Oktober 2018.
- Ergebnis: Neubau eines stilwerk Hotels in Travemünde. Einladungswettbewerb. In: competitionline.com. Juli 2018, abgerufen am 15. Oktober 2018.
- Sixtyfive Suites – Stephen Williams Associates. In: innsides.com. Abgerufen am 10. Oktober 2018.
- Schaartor. In: alstria.de. Abgerufen am 10. Oktober 2018.
- (red, ko): Tortue öffnet im Juni. In: ahgz.de. 14. März 2018, abgerufen am 10. Oktober 2018.
- James McLachlan: Trojan Horse by Stephen Williams Associates. In: onofficemagazine.com. 15. September 2011, abgerufen am 11. Oktober 2018 (britisches Englisch).
- Jung von Matt office by Stephen Williams Associates. In: homedsgn.com. 14. Februar 2012, abgerufen am 11. Oktober 2018 (britisches Englisch).
- Interface Inc.: Daniel König von Stephen Williams Associates im Gespräch. In: blog.interface.com. 14. Februar 2018, abgerufen am 15. Oktober 2018.
- Malcolm McLaren Ausstellung – Stephen Williams Associates. In: innsides.com. Abgerufen am 10. Oktober 2018.
- Autostadt Wolfsburg: Bugatti, unendlich. In: manager-magazin.de. 19. November 2008, abgerufen am 10. Oktober 2018.
- designxport – Hamburgs Ideenwerkstatt für Design. In: awmagazin.de. November 2014, abgerufen am 10. Oktober 2018.
- Stephen Williams Architects: Exhibition and UK book launch – until October 12. In: bdonline.co.uk. 17. September 2007, abgerufen am 10. Oktober 2018 (englisch).
- Hamburger Architektur Sommer 2015. Über die Verhältnisse. (PDF; 3,0 MB) In: architektursommer.de. Initiative Hamburger Architektur Sommer e. V., 2015, S. 75 = Nr. 124: Inclusive Places, abgerufen am 10. Oktober 2018.