Staudach-Egerndach
Staudach-Egerndach ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Traunstein. Staudach ist Sitz der Gemeindeverwaltung. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Marquartstein.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Traunstein | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Marquartstein | |
Höhe: | 540 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,34 km2 | |
Einwohner: | 1146 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 59 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 83224 | |
Vorwahl: | 08641 | |
Kfz-Kennzeichen: | TS, LF | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 89 146 | |
Gemeindegliederung: | 12 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Rathausplatz 1 83250 Marquartstein | |
Website: | ||
Erste Bürgermeisterin: | Martina Gaukler (CSU/UWG) | |
Lage der Gemeinde Staudach-Egerndach im Landkreis Traunstein | ||
Geographie
Geographische Lage
Die Gemeinde liegt im Chiemgau, speziell im Achental südlich des Chiemsees. Die nächstliegende Autobahn wie auch der nächstliegende Bahnhof sind an der Strecke München-Salzburg bei Übersee zu finden.
Von Staudach-Egerndach aus kann der Hochgern (1748 m ü. NHN) bestiegen werden.
Gemeindegliederung
Es gibt zwölf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Nachbargemeinden
Benachbarte Gemeinden sind Übersee, Grabenstätt, Bergen, Ruhpolding, Unterwössen, Marquartstein und Grassau.
Geschichte
Der Ort Egerndach wird mit „Gerhart de Egerdach“ 1110/11 ersturkundlich erwähnt[4], der Ort Staudach 1150 als „Studahe“. Auf dem heutigen Gemeindegebiet bestand im Mittelalter die Burg Hohenstein, die sich zeitweise im Besitz des Chiemgau-Grafengeschlechts der Sieghardinger befand. Die Anlage, von der heute nur noch wenige Reste auf dem Schlossberg erhalten sind, wechselte häufig den Besitzer. Im Jahr 1260 kam die Burg zur Herrschaft von Herzog Heinrich XIII. von Bayern-Landshut.
Die heutige selbstständige Gemeinde entstand 1817 als Gemeinde Egerndach. Am 13. April 1949 wurde der Gemeindename Egerndach amtlich in Staudach-Egerndach geändert.[5]
Im Jahre 1885 wurde die Gemeinde mit dem Bahnhof Staudach-Grassau (bis 1933 nur Staudach) an der Bahnstrecke Übersee–Marquartstein an den Zugverkehr angebunden. Die Haltestelle befand sich auf Grassauer Gemeindegrund, westlich des Ortsteils Staudach am gegenüberliegenden Flussufer der Tiroler Achen. Die Strecke wurde 1968 im Personenverkehr bzw. 1992 im Güterverkehr stillgelegt.[6]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1053 auf 1167 um 114 Einwohner bzw. um 10,8 %.
Politik
Gemeinderat
Zur Gemeinderatswahl 2020 trat ausschließlich eine gemeinsame Liste von CSU und Unabhängiger Wählergruppe an, die bei einer Wahlbeteiligung von 64,57 % alle zwölf Sitze erhielt.[7]
Bürgermeisterin
Martina Gaukler (CSU/UWG) ist seit 1. Mai 2020 Erste Bürgermeisterin; diese wurde am 15. März 2020 mit 85,4 % der gültigen Stimmen gewählt.[8] Ihr Vorgänger war vom 1. Mai 2002 bis 30. April 2020 Hans Pertl (nominiert von CSU und mehreren Wählergemeinschaften).
Wappen
Blasonierung: „In Blau über einer aus silbernem Stufengiebel wachsenden silbernen heraldischen Lilie schwebend ein goldenes Andreaskreuz.“[9]
Wappenführung seit 1972 | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kunst
In Staudach-Egerndach lebt und arbeitet der Bildhauer Carsten Lewerentz. Seit 1999 betreibt Lewerentz in einem ehemaligen Lebensmittelladen in der Bahnhofstraße das „Atelierfenster“. Neben lebenden, vorwiegend regionalen Künstlern des Chiemgaus wurden auch in Vergessenheit geratene Bildende Künstler vorgestellt (z. B. Käthe Seele[10] oder Wilhelm Srb-Schloßbauer).
Musik
Staudach ist der Gründungsort der überregional bekannten Band Django 3000.
Baudenkmäler
Bodendenkmäler
Personen
- Therese („Rosi“) Brandl (* 1. Februar 1909 in Staudach; † (hingerichtet) 24. Januar 1948 in Kraków/Krakau), KZ-Aufseherin im nationalsozialistischen Deutschen Reich
- Anna Kroher (* 30. Juni 1859; † 4. Dezember 1943), Sagenforscherin und Heimatbuchautorin
- Adolph Kroher (* 3. Mai 1825; † 23. April 1892), Zementfabrikgründer und Erfinder des ersten Dachsteines aus Zement
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Staudach-Egerndach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 27. Mai 2021.
- Gemeinde Staudach-Egerndach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Januar 2022.
- Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch. Band 1: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals bis zum Jahr 1140, II. Abteilung. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 251–252, Nr. 287.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 581 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- https://www.spurensuche-eisenbahn.de/uebersee-marquartstein/
- Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Staudach-Egerndach - Gesamtergebnis. Abgerufen am 4. Januar 2021.
- Wahl des ersten Bürgermeisters - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Staudach-Egerndach - Gesamtergebnis. Abgerufen am 4. Januar 2021.
- Eintrag zum Wappen von Staudach-Egerndach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Giesen: Bemerkenswertes „aus dem Schatten“ – Würdigung der Bildhauerin Käthe Seele im Atelierfenster in Staudach. Oberbayerisches Volksblatt, 20. Juli 2011, abgerufen am 18. Januar 2017.