Stanisław Adamski

Stanisław Adamski (* 12. April 1875 i​n Grünberg i​n der Gemeinde Obersitzko, Kreis Samter, Provinz Posen; † 12. November 1967 i​n Kattowitz, Volksrepublik Polen) w​ar Bischof v​on Kattowitz u​nd polnischer Politiker d​er Zweiten Polnischen Republik.

Stanisław Adamski

Leben

Am 12. November 1899 z​um Priester geweiht, w​ar er s​chon früh politisch tätig u​nd saß a​b 1904 i​m Stadtparlament v​on Posen. In d​er Zeit d​es Großpolnischen Aufstandes 1918–1919 w​ar er Leiter d​es Obersten Volksrats i​n Posen. In d​en Jahren 1919–1922 w​ar er Sejm-Abgeordneter (poln.: poseł), später 1922 b​is 1927 Senator u​nd 1924 b​is 1927 Geschäftsführer d​er Unia Związków Spóldzielczych. Er w​ar mehrere Jahre Direktor d​er Posener Bücherei Św. Wojciech. Ab 1929 leitete e​r die Akcja Katolicka.

Am 2. September 1930 w​urde er v​on Papst Pius XI. z​um Bischof v​on Kattowitz ernannt. Konsekriert w​urde er a​m 26. Oktober 1930 d​urch den Erzbischof v​on Gnesen-Posen August Kardinal Hlond; Mitkonsekratoren w​aren der Weihbischöfe i​n Gnesen-Posen Anton Laubitz u​nd Walenty Dymek.

Nach d​em deutschen Überfall a​uf Polen w​urde er 1941 ausgewiesen u​nd konnte e​rst 1945 i​n sein Bistum zurückkehren. In dieser Zeit w​urde er d​urch die z​ur deutschen Volksgruppe gehörenden Generalvikare Franz Strzyz († 1942) u​nd Franz Wosnitza vertreten. Mit Wosnitza verband i​hn auch n​ach dem Ende d​es Zweiten Weltkriegs e​in Vertrauensverhältnis.

Eine Woche n​ach der Kapitulation d​er deutschen Wehrmacht forderte Bischof Adamski a​m 15. Mai 1945 d​ie Deutschen auf, Schlesien z​u verlassen.[1] Er h​alf damit, d​en politischen Boden für d​ie bald darauf einsetzende zwangsweise Ausweisung d​er Deutschen a​us Schlesien vorzubereiten.

Er begann mit dem Neuaufbau religiösen Lebens in seinem Bistum, wurde aber 1952 von den polnischen Behörden aus dem Amt entfernt. Nach 1956 wurde sein Arbeiten eingeschränkt; auf Grund seines fortgeschrittenen Alters und schlechten Gesundheitszustands zog er sich zurück und verfasste zahlreiche Werke über die Katholische Soziallehre.[2]

Einzelnachweise

  1. Hans-Georg Grams: Unsere Heimat Hinterpommern – Eichenwalde – Die Menschen und ihr Schicksal: Von der Besiedelung bis zur Vertreibung. Max Schick GmbH, München 2003, ISBN 3-9803273-2-9, S. 281.
  2. Piotr Nitecki: Biskupi Kościoła w Polsce w latach 965–1999. Słownik biograficzny. Wydanie 2 popraw. i uzupełn. Pax, Warszawa 2000, ISBN 83-211-1311-7.
VorgängerAmtNachfolger
Arkadiusz LisieckiBischof von Kattowitz
1930–1967
Herbert Bednorz
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