St. Peter und Paul (Dannenberg)
St. Peter und Paul ist die römisch-katholische Kirche in Dannenberg (Elbe), einer Stadt im Landkreis Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen. Sie ist eine Filialkirche der Pfarrgemeinde St. Agnes mit Sitz in Lüchow, im Dekanat Lüneburg des Bistums Hildesheim. Die nach den heiligen Simon Petrus und Paulus von Tarsus benannte Kirche befindet sich in der Feldstraße 20 (Ecke Königsberger Platz).
Geschichte
In Folge des Zweiten Weltkriegs vergrößerte sich die Zahl der Katholiken im seit der Reformation evangelischen Dannenberg durch den Zuzug von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches erheblich. Bald nach Kriegsende begann sich eine katholische Kirchengemeinde zu bilden.[1]
Am 29. Juni 1945 kam der erste eigene Seelsorger nach Dannenberg, Franz Langwald (1911–1986) aus Ostpreußen.[2] Er kam als Flüchtling aus dem Kriegsgefangenenlager Gorleben. Vorgänger der heutigen Kirche war eine Kapelle in der Marschtorstraße.
Am 7. September 1950 wurde der Kaufvertrag zwischen der Stadt Dannenberg und dem Bischöflichen Stuhl in Hildesheim unterzeichnet und in der Ostsiedlung von Dannenberg die heutige Kirche erbaut.[3] Am 26. Juli 1953 erfolgte die Grundsteinlegung, und am 9. Mai 1954 folgte die Weihe der Kirche durch Bischof Joseph Godehard Machens[3]. Am 1. Juli 1956 wurde die katholische Kirchengemeinde Dannenberg/Elbe eingerichtet, zuvor gehörte Dannenberg zur Vikarie Lüchow. 1964 bekam die Dannenberger Kirchengemeinde mit St. Maria Königin in Hitzacker eine inzwischen profanierte Filialkirche. Am 1. Januar 1988 wurde die Kirchengemeinde Dannenberg/Elbe zur Pfarrei erhoben.
Am 13. Mai 1979 wird das Pfarrheim eingeweiht. Der Bau wurde durch das Bonifatiuswerk finanziert.
Seit dem 1. November 2006 gehört die Kirche wieder zur Pfarrgemeinde St. Agnes in Lüchow; die Pfarrei Dannenberg/Elbe wurde wieder aufgelöst.
2008 wurde im damals leerstehenden Pfarrhaus eine evangelische Kinderkrippe eingerichtet.[1]
Architektur und Ausstattung
Die in rund 13 Meter Höhe über dem Meeresspiegel gelegene Kirche wurde nach Plänen von Josef Fehlig erbaut, ausgeführt als Langhausbau mit Dachreiter. Statuen neben dem Altarraum zeigen die beiden Kirchenpatrone. Die heutige Orgel stammt aus der profanierten Kirche in Hitzacker; sie wurde 2013 in Dannenberg wieder errichtet, weil die Dannenberger Orgel renovierungsbedürftig geworden war. Die bisherige, zweimanualige Dannenberger Pfeifenorgel (vermutlich 1965 von den Gebrüdern Krell in Duderstadt erbaut)[4] kam in die evangelische Dorfkirche von Rüthnick (Brandenburg).
Pfarrer in St. Peter und Paul
Name | von | bis |
---|---|---|
Franz Langwald | 09.05.1954 | 01.10.1977 |
Heinrich Schröfel | 02.10.1977 | 30.11.1977 |
Franz Langwald | 01.12.1977 | 24.02.1978 |
Bernhard Kügler | 25.02.1978 | 30.09.1988 |
Wladimir Debosz | 01.10.1988 | 31.08.2004 |
Josef Wellner | 01.09.2004 | 31.01.2005 |
Dirk Sachse | 01.02.2005 | 31.08.2012 |
Hans-Günter Sorge | 01.09.2012 | 10.05.2014 |
Jan Maczuga | 11.05.2014 | heute |
Literatur
- Renate Kumm: Das Bistum Hildesheim in der Nachkriegszeit. Untersuchung einer Diaspora-Diözese vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil (1945 bis 1965). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2002, S. 155–157
- Willi Stoffers: Bistum Hildesheim heute. Hildesheim 1987, ISBN 3-87065-418-X, S. 157
Weblinks
Einzelnachweise
- https://www.christa-dierks.de/index.php?s=4&s2=0&s3=3
- Kirchenvorstand St. Peter und Paul: Festschrift zum 50jährigen Priesterjubiläum des Pastors Franz Langwald. Hrsg.: Kat. Kirchengemeinde St. Peter und Paul. 1986, S. 8.
- Roswitha-Steigerwald Jaschke: 50 Jahre St. Peter und Paul in Dannenberg. Hrsg.: Kath. Kirchengemeinde St. Peter und Paul. 2004.
- Kleinanzeige zum Verkauf der Orgel in „der heisse draht“ vom 15. November 2013