Städtisches Luisengymnasium München
Das Städtische Luisengymnasium (kurz: LUG) ist ein sprachliches und musisches Gymnasium im Münchner Stadtbezirk Maxvorstadt. Die 1822 als „Schule für höhere Töchter“ gegründete und seit 1969 koedukative Schule ist das älteste städtische Gymnasium Münchens und eine der wenigen Schulen mit einer eigenen Schulverfassung.
Städtisches Luisengymnasium | |
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Schulform | Gymnasium |
Schulnummer | 0192 |
Gründung | 1822 |
Adresse |
Luisenstr. 7 |
Ort | München |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 48° 8′ 34″ N, 11° 33′ 42″ O |
Träger | Landeshauptstadt München |
Schüler | 690 (Schuljahr 2018/19)[1] |
Lehrkräfte | 74 |
Leitung | Gesa Hollauf |
Website | www.staedtisches-luisengymnasium.de |
Standort
Das Luisengymnasium liegt in im Münchner Stadtbezirk Maxvorstadt in der Nähe des Hauptbahnhofs an der Luisenstraße 7. Die Schule befindet sich in zentraler Lage am Alten Botanischen Garten in unmittelbarer Nähe zum Stachus und Königsplatz.
Geschichte
Das Luisengymnasium ist nach Prinzessin Ludovika Wilhelmine von Bayern, der späteren Herzogin Luise benannt. Sie war die Tochter von Maximilian I. Joseph (Bayern) und Mutter der legendären Sisi. Sie hatte großen Einfluss und genoss enormes Ansehen. So wurde im Jahr 1812 die damals am Stadtrand gelegene Gartenstraße ihr zu Ehren in Luisenstraße umbenannt.
Als die „Schule für höhere Töchter“ 1901 in den neu errichteten Theodor-Fischer-Bau zog, wurde sie von den Münchnern Luisenschule genannt. 1961 wurde der bereits gebräuchliche Name auch formal verliehen, und die Schule konnte sich von nun an Städtisches Luisengymnasium nennen.[2]
Die Schule wurde 1822 von Simon Spitzweg, dem Vater des berühmten Malers Carl Spitzweg, gegründet. 1901 zogen die Schülerinnen in das von Theodor Fischer geplante Schulhaus. Die Friedensaktivistin Marie Zehetmaier war eine der ersten Frauen, die eine Stelle als Physik- und Mathelehrerin bekam. Sie unterrichtete ab 1905 am Luisengymnasium.[3]
Nachdem die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs eine vierjährige Evakuierung notwendig gemacht hatten, zogen die Schülerinnen 1949 wieder in das renovierte Gebäude. 1952 wurde in Pöcking am Starnberger See das Maria-Heldrich-Landheim eingerichtet. 1969 folgte dann die Einführung der Koedukation. 1987 wurde nach dreijähriger Bauzeit der Klinkerneubau fertiggestellt und mit der Generalsanierung des Altbaus begonnen. 1990 begann der Wiedereinzug in den neu gestalteten Altbau. Seit 2005 ist das Luisengymnasium ein Ganztagsgymnasium. Am 21. April 2009 wurde die neue Mensa eingeweiht.[4]
Das Luisengymnasium hat, wie alle Gymnasien Bayerns, vom G9 zum G8 gewechselt. Seit dem Schuljahr 2010/11 gibt es zusätzlich zum neusprachlichen einen musischen Zweig.
Die Schule ist Mitglied im Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.
Sonstiges
1996 diente u. a. das Luisengymnasium als Kulisse für das Filmdrama Jenseits der Stille von Caroline Link. In dem Film ist auch das damalige Kammerorchester zu sehen.
Angebote
Sprachenfolge
- Sprachlicher Zweig
- Latein bzw. Englisch (ab Jgs. 5)
- Englisch bzw. Latein (ab Jgs. 6)
- Spanisch oder Französisch (ab Jgs. 8)
- Musischer Zweig
- Latein (ab Jgs. 5)
- Englisch (ab Jgs. 6)
- Musik (ab Jgs. 8)
Fahrten
- Austausch mit Frankreich (Paris und Montpellier)
- Austausch mit Spanien (Sevilla)
- Austausch mit Norwegen
- Work Experience: Austausch mit Partnerschulen (Coventry bzw. Warwickshire, England)
- Schullandheim in Pöcking (Jgs. 5, 6, 8)
- Radlager (Jgs. 7)
- Studienfahrt (Jgs. 12)
Wahlfächer
- Betriebspraktikum (Jgs. 9)
- Big Band
- ICDL
- Fotokurs
- Model United Nations
- Europäisches Jugendparlament
- Musikstunden für Klavier, Gitarre, Flöte, Geige, Schlagzeug…
- Theatergruppe
- Orchester
- Chor
- Filmkurs
- Psychologie
- Russisch
- Philosophie
- Bühnenbild
- English Conversation
Bekannte Ehemalige
- Olga Benario, Kommunistin
- Magda Bittner-Simmet, Künstlerin
- Isabella Fehle, Kunsthistorikerin, Direktorin des Münchner Stadtmuseum von 2010–2019
- Angelika Graf, Politikerin
- Natascha Kohnen, Politikerin[5]
- Sidonie von Krosigk, Schauspielerin
- Elisabeth Mann Borgese, Seerechtsexpertin, Ökologin und Publizistin
- Erika Mann, Schauspielerin, Kabarettistin und Schriftstellerin
- Jesper Munk, Singer-Songwriter und Gitarrist
- Merith Niehuss, Historikerin und Soziologin, seit 2005 Präsidentin der Universität der Bundeswehr München.
- Laura Osswald, Schauspielerin und Fotomodell
- Gabriella Rosenthal, Zeichnerin[6]
- Johanna Rumschöttel, Kommunalpolitikerin
- Gisela Schneeberger, Kabarettistin und Schauspielerin[7]
- Hanna Schygulla, Schauspielerin und Sängerin
- Ami Warning, Musikerin und Sängerin
Förderverein
Der Studiengenossenverband des Luisengymnasiums München e.V. ist der gemeinnützige Förderverein des Städtischen Luisengymnasium. Er ist Eigentümer des Maria-Heldrich-Schullandheimes in Pöcking, das die Stadt München gemietet hat. Schüler in der Unter- und Mittelstufe besuchen es jährlich. Der Studiengenossenverband fördert die Schule bei Anschaffungen und Projekten. Außerdem unterstützt er in Not geratene Schüler und sozial schwache Menschen außerhalb der Schule.
Weblinks
Einzelnachweise
- Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Abgerufen am 25. April 2020.
- Schulgeschichte. Abgerufen am 4. März 2017.
- CHRH: Marie Zehetmaier - Unbequeme Pädagogin. In: Süddeutsche Zeitung. Nr. 246, 25. Oktober 2018, S. R2.
- www.baunetz.de
- Bayerischer Landtag - Abgeordnete von A-Z
- https://juedischesmuseum.blog/2020/03/24/erika-mann-und-gabriella-rosenthal-ein-vergleichbarer-weg/ abgerufen am 25. März 2020
- Louis Lewitan: Das war meine Rettung (Interview mit Gisela Schneeberger über ihre Schulzeit) in: Zeit-Magazin, 24. Mai 2017, S. 46