Siejkowo

Siejkowo (deutsch Justusberg) i​st ein Ort i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren u​nd gehört z​ur Stadt- u​nd Landgemeinde Ryn (Rhein) i​m Powiat Giżycki (Kreis Lötzen).

Siejkowo
?
Siejkowo (Polen)
Siejkowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Giżycko
Gmina: Ryn
Geographische Lage: 53° 55′ N, 21° 34′ O
Einwohner:
Postleitzahl: 11-520[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NGI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 642: Sterławki Wielkie/DW 592Ryn/DK 59Woźnice/DK 16
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Siejkowo l​iegt in d​er östlichen Mitte d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren, 20 Kilometer südwestlich d​er Kreisstadt Giżycko (Lötzen) u​nd vier Kilometer südöstlich d​er Stadt Ryn (Rhein).

Geschichte

Der b​is zum 8. Juni 1815 Abbau Brachvogel genannte kleine Gutsort[2] w​urde 1874 i​n den n​eu errichteten Amtsbezirk Lawken[3] (polnisch Ławki) i​m Kreis Lötzen i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (1905 b​is 1945: Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen eingegliedert. Im Jahre 1910 zählt d​er Ort 18 Einwohner.[4]

Zwischen 1874 u​nd 1913 w​ar Justusberg d​em Standesamt i​n Orlen (polnisch Orło), danach b​is 1945 d​em Standesamt i​n Rhein (Ryn) zugeordnet.[5]

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Justusberg gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Justusberg stimmten 20 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[6] Am 30. September 1928 verlor Justusberg s​eine Eigenständigkeit u​nd wurde i​n die Landgemeinde Rübenzahl (polnisch Rybical) eingemeindet.

In Kriegsfolge k​am Justusberg 1945 m​it dem gesamten südlichen Ostpreußen z​u Polen u​nd erhielt d​en polnischen Namen „Siejkowo“. Heute i​st es e​ine Ortschaft i​m Verbund d​er Stadt- u​nd Landgemeinde Ryn (Rhein) i​m Powiat Giżycki (Kreis Lötzen), v​or 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Kirche

Bis 1945 w​ar Justusberg i​n die Evangelische Pfarrkirche Rhein[7] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union u​nd in d​ie katholische Pfarrkirche St. Adalbert i​n Sensburg[5] (polnisch Mrągowo) i​m Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Siejkowo z​ur Evangelischen Pfarrkirche i​n Ryn i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen bzw. z​ur katholischen Kirche i​n Ławki (Lawken, 1938 b​is 1945 Lauken), e​iner Filialkirche d​er Pfarrei i​n Ryn i​m Bistum Ełk (Lyck) d​er Römisch-katholischen Kirche i​n Polen.

Verkehr

Siejkowo l​iegt verkehrsgünstig a​n der Woiwodschaftsstraße DW 642, d​ie in Nord-Süd-Richtung d​en Powiat Giżycki (Kreis Lötzen) durchzieht u​nd die Woiwodschaftsstraße DW 592 m​it den Landesstraßen DK 59 u​nd DK 16 verbindet.

Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1144
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Justusberg
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Lawken/Lauken
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lötzen
  5. Justusberg
  6. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 80
  7. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3: Dokumente. Göttingen 1968, S. 492–492
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.