Schwesternschaft vom Heiligen Kreuz
Die Schwesternschaft vom Heiligen Kreuz, (lat. Societas Sororum a Sancta Cruce), auch Schwesternschaft vom Heiligen Kreuz im Werk der Heiligen Engel, dort kurz Kreuzschwestern genannt, ist ein 1966 in Österreich entstandener katholischer Frauenorden innerhalb des Engelwerkes. Dort bildet er den weiblichen Zweig des Kreuzordens, dessen männlicher Zweig die 1979 restaurierten Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz sind.[1][2][3]
Selbstdarstellung
Die Ordensregel der Schwesternschaft wurde von Engelwerk-Gründerin Gabriele Bitterlich verfasst.[4] Nach eigenen Angaben sollen die Liebe zur Anbetung, die Hilfe für die Priester durch ein verborgenes Dienen im Gebet und in der Tat (unabhängig von der übernommenen Aufgabe), die Liebe zum heiligen Kreuz im konkreten Alltag der Nachfolge Christi, eine innige Liebe zu Maria und zu den heiligen Engeln sowie der Einsatz für das Reich Gottes gemeinsam mit ihnen Wesensmerkmale der Gemeinschaft und ihrer Mitglieder sein.[5] Sie bezeichnet sich seit dem 25. April 2018 als Institut päpstlichen Rechts.[6]
Geschichte
1966 ließ sich die erste Schwesterngemeinschaft des 1949 gegründeten Engelwerkes in Scheffau am Wilden Kaiser nieder. Sie erhielt ihre kirchliche Anerkennung am 26. Juni 1967 durch die Erzdiözese Salzburg. Am 20. April 1973 wurde die Gemeinschaft auch im Erzbistum Aparecida in Brasilien errichtet. 1990 gab eine 1989 dispensierte Nonne der Niederlassung in Anápolis (Brasilien), noch in psychiatrischer Behandlung, der Journalistin Margit Pieber ein kritisches Interview über die Gemeinschaft.[1] Das Engelwerk bezeichnete den Bericht als teilweise falsch.[7]
2002 wurde die Gemeinschaft in der Diözese Innsbruck von Bischof Alois Kothgasser als Institutum Sororum a Sancta Cruce kanonisch errichtet und dem Männerorden der Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz innerhalb des Engelwerkes aggregiert. Generaloberin wurde Patricia Schmidt (Stand 2009). Sitz der Schwesternschaft in der Diözese ist die Burg St. Petersberg in Silz (Tirol).[8] Das Engelwerk einschließlich der Schwesternschaft wurde 2008 von Papst Benedikt XVI. anerkannt, wie 2010 bekannt wurde.[9] Die Entscheidung des Papstes wurde teilweise scharf kritisiert.[10]
Niederlassungen
Die Schwesterngemeinschaft führt neben den beiden Niederlassungen in Österreich, dem Mutterhaus in Silz (Tirol) und dem „Haus der Anbetung“ in Scheffau am Wilden Kaiser, noch Adressen in Schondorf am Ammersee (Bayern, Deutschland) und Flüeli-Ranft (Kanton Obwalden, Schweiz) an.[11] Außerhalb des deutschen Sprachraums werden Klöster in Italien, Brasilien, Mexiko, Portugal, Indien und auf den Philippinen sowie in den USA genannt (Stand 2020).[12]
Personen
Einzelnachweise
- Heiner Boberski: Das Engelwerk. Theorie und Praxis des Opus Angelorum. Otto Müller Verlag, Salzburg 1993, S. 82 f. ISBN 9783701308545
- Oswald Eggenberger: Kirchen, Sekten, Religionen: Religiöse Gemeinschaften, weltanschauliche Gruppierungen und Psycho-Organisationen im deutschen Sprachraum. Theologischer Verlag Zürich 2003, Seite 54. ISBN 9783290172152
- Evangelische Informationsstelle Kirchen – Sekten – Religionen: Engelwerk (Organisation). Abruf am 21. Dezember 2019
- Schwesternschaft vom Heiligen Kreuz. ordensgemeinschaften.at, Abruf am 3. Juni 2020
- Schwesternschaft vom Heiligen Kreuz: Berufungen. Abruf am 3. Juni 2020
- Sisters of the Holy Cross: History. Abruf am 3. Juni 2020, englisch
- Heiner Boberski: Das Engelwerk. Theorie und Praxis des Opus Angelorum. Otto Müller Verlag, Salzburg 1993, Seite 97
- Schwesternschaft vom Heiligen Kreuz auf Orden Online, Abruf 3. Juni 2020
- Kongregation für die Glaubenslehre: Opus Angelorum. Website des Heiligen Stuhls vom 2. Oktober 2010
- Barbara Hans: Katholische Sekte Engelwerk: „Die haben unsere Tochter kaputtgemacht“. In: Spiegel Online. 14. Oktober 2010, abgerufen am 3. Juni 2020.
- Schwesternschaft vom Heiligen Kreuz: Kontakt Abruf am 1. Juni 2020
- Schwesternschaft vom Heiligen Kreuz: Wo sind wir? Abruf am 2. Juni 2020
- Heiner Boberski: Von Engeln, Dämonen und einem Bischof aus St. Pölten Der Standard vom 16. Januar 2002
- Sr. Maria Viktoria Schlag zur neuen Generaloberin der Schwesternschaft vom Hl. Kreuz gewählt. Ordengemeinschaften Österreich, 3. Mai 2018