Schobdach
Schobdach ist ein Gemeindeteil der Stadt Wassertrüdingen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Schobdach Stadt Wassertrüdingen | |
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Höhe: | 426 m ü. NHN |
Fläche: | 1,82 km²[1] |
Einwohner: | 153 (1. Nov. 2017)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 84 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 91717 |
Vorwahl: | 09832 |
Kirche in Schobdach |
Geografie
Das Kirchdorf liegt am Lentersheimer Mühlbach, der ein linker Zufluss der Wörnitz ist, und am Arrenbach, der im Ort als linker Zufluss in den Lentersheimer Mühlbach mündet. Im Nordosten erhebt sich der Eislersberg, 0,5 km im Osten liegt das Waldgebiet Chorälln, 1 km im Süden liegt der Espanwald. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Wassertrüdingen zur Staatsstraße 2221 (1,2 km westlich), nach Altentrüdingen (2,8 km nördlich) und nach Zollhaus zur Staatsstraße 2221 (0,7 km südlich).[3]
Geschichte
Die Fraisch über Schobdach wurde vom ansbachischen Oberamt Wassertrüdingen ausgeübt, östlich der Straße wurde sie auch vom ansbachischen Oberamt Hohentrüdingen beansprucht. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das ansbachische Kastenamt Wassertrüdingen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Schobdach 35 Anwesen, eine Kirche und ein Schulhaus. Grundherr waren
- das Fürstentum Ansbach (27 Anwesen; Kastenamt Gunzenhausen: 1 Lehengut; Verwalteramt Auhausen: 1 Gut, 2 Lehengüter, 1 Söldengut, 4 Sölden, 1 Haus; Verwalteramt Heidenheim: 1 Zweidrittelmeierhof, 1 Drittelmeierhof, 1 Lehengut, 1 Sölde, 2 halbe Söldenhäuslein; Verwalteramt Rechenberg: 1 Lehengut, 2 halbe Söldenhäuslein; Kastenamt Wassertrüdingen: 3 Gütlein, 1 Haus, 4 Häuslein)
- das Fürstentum Oettingen-Spielberg (6 Anwesen; Evangelisches Oberamt Oettingen: 1 Sölde, 1 Söldenhäuslein, 2 Halbsölden; Amt Sammenheim: 1 Haus; Oberamt Spielberg: 1 Hauslehen)
- der Deutsche Orden (Obervogteiamt Absberg: 1 Söldenhaus)
- die Herrschaft Dennenlohe (1 Söldenhaus).[4][5]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Wassertrüdingen.[6]
1806 kam Schobdach an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde der Ort 1809 dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Geilsheim zugeordnet.[7] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Schobdach, zu der Zollhaus gehörte.[8][9] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Wassertrüdingen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Wassertrüdingen (1919 in Finanzamt Wassertrüdingen umbenannt, 1932–1973 Finanzamt Gunzenhausen, seit 1973 Finanzamt Ansbach). Die Verwaltung übernahm 1862 das neu geschaffene Bezirksamt Dinkelsbühl (1939 in Landkreis Dinkelsbühl umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Wassertrüdingen (1879 in das Amtsgericht Wassertrüdingen umgewandelt), von 1956 bis 1970 war das Amtsgericht Gunzenhausen zuständig und von 1970 bis 1973 das Amtsgericht Dinkelsbühl, das seit 1973 eine Zweigstelle des Amtsgerichtes Ansbach ist. Mit der Auflösung des Landkreises Dinkelsbühl im Jahr 1972 kam Schobdach an den Landkreis Ansbach.[6] Die Gemeinde hatte 1961 eine Gebietsfläche von 1,823 km².[1] Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Juli 1971 nach Wassertrüdingen eingemeindet.[10]
Baudenkmäler
- Evangelisch-lutherische Filialkirche, ehemals katholische Wallfahrtskirche Vierzehn Nothelfer, kleiner spätgotischer Saalbau mit dreiseitig geschlossenem Chor und südlichem Chorflankenturm, bez. 1494; mit Ausstattung.
- Haus Nr. 2: Wohnhaus, erdgeschossiger Massivbau mit Eckbetonung und tief heruntergezogenem Satteldach, nach 1822.
- Haus Nr. 29: Ehemalige Scheune des Zwiehofes, massiver verputzter Satteldachbau, nach 1822.
Bodendenkmäler
In der Gemarkung Schobdach gibt es drei Bodendenkmäler.
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Schobdach
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 147 | 175 | 159 | 166 | 187 | 168 | 170 | 157 | 153 | 161 | 162 | 155 | 165 | 163 | 161 | 158 | 156 | 151 | 156 | 235 | 216 | 192 | 167 | 158 |
Häuser[11] | 39 | 38 | 42 | 41 | 41 | 40 | 38 | 40 | ||||||||||||||||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [14] | [14] | [21] | [14] | [14] | [14] | [22] | [14] | [14] | [14] | [23] | [14] | [1] | [24] |
Ort Schobdach
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2010 | 2017 |
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Einwohner | 143 | 159 | 180 | 165 | 156 | 159 | 149 | 213 | 161 | 153 | 143* | 166* | 153* |
Häuser[11] | 38 | 35 | 40 | 40 | 39 | 37 | 39 | 43* | |||||
Quelle | [12] | [13] | [15] | [17] | [20] | [21] | [22] | [23] | [1] | [24] | [25] | [2] |
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Schobdach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 166 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 15). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450930, S. 190–191.
- Georg Paul Hönn: Schobdach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 368 (Digitalisat).
- Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8.
Weblinks
- Schobdach auf der Website von Wassertrüdingen
- Schobdach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 10. September 2021.
- Schobdach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. September 2019.
- Schobdach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 764 (Digitalisat).
- Die wichtigsten Zahlen und Fakten in einer Übersicht auf der Website wassertruedingen.de
- Schobdach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 458f.
- Johann Bernhard Fischer: Schobdach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 384 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 5, Sp. 166.) Hiernach gab es 30 Untertansfamilien, von denen 23 ansbachisch waren.
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 576f.
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 534.
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 541 und 576.
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 72 (Digitalisat).
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 448.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 82 (Digitalisat). Für die Gemeinde Schobdach zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Zollhaus (s. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 576).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 254 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 168, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1006, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 157 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1172, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 61 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 175 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1104 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1170 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1208 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1039 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 172 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 331 (Digitalisat).