Reuth (Weisendorf)

Reuth i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Weisendorf i​m Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Reuth
Höhe: 325 m ü. NHN
Einwohner: 209 (10. Jul. 2019)[1]
Postleitzahl: 91085
Vorwahl: 09135
Die Marienkapelle in Reuth
Die Marienkapelle in Reuth

Geographie

Das Dorf l​iegt etwa 2 km südöstlich v​on Weisendorf u​nd ist südlich u​nd östlich v​om Reuther Wald umgeben. Im Norden befindet s​ich Acker- u​nd Grünland. Die Flur w​ird Mühlacker genannt. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Weisendorf z​ur Staatsstraße 2263 (2 km westlich) bzw. n​ach Reinersdorf z​ur Staatsstraße 2259 (1,5 km nördlich).[2]

Geschichte

Der Ort w​ar ein Lehen d​es Hochstifts Bamberg. Durch Neurodung w​urde Land gewonnen für e​inen Hof. Ursprünglicher Lehensträger w​aren die Herren v​on Maienthal. 1438 g​ing das Lehen a​n die Nürnberger Patrizier Rieter v​on Kornburg über, 1465 schließlich a​n das Rittergut Weisendorf. Nachdem d​ie Schlossherren v​on Lauter 1722 ausgestorben waren, gelangte d​er Hof a​n das Hochstift Bamberg zurück. Neben d​em Hof g​ab es a​b dem 15. Jahrhundert n​och zwei Güter, d​ie dem bambergischen Amt Herzogenaurach unterstanden. Während d​es Dreißigjährigen Krieges w​urde die Siedlung völlig zerstört. 1764 w​urde der Hof zerschlagen.[3]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Reuth 8 Anwesen (1 Wirtshaus, 7 Sölden). Das Hochgericht übte d​as bambergische Centamt Herzogenaurach aus. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft h​atte das Amt Herzogenaurach inne, d​as auch alleiniger Grundherr über a​lle Anwesen war.[4]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Reuth d​em 1811 gebildeten Steuerdistrikt Hammerbach zugewiesen. 1818 gehörte e​s zur n​eu gebildeten Ruralgemeinde Reinersdorf, w​urde aber bereits a​m 16. Januar 1825 i​n die Ruralgemeinde Hammerbach umgemeindet.[5]

Im Jahr 1956 w​urde das Dorf, nachdem Hammerbach e​ine Abfindung v​on 8600 DM erhalten hatte, m​it seinen 62 Einwohnern v​on Hammerbach n​ach Weisendorf umgegliedert.[6]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987002007002010002019
Einwohner 446162685764816353170224226209
Häuser[7] 7131211121245
Quelle [8][9][10][11][12][13][14][15][16][17][18][1]

Religion

Der Ort w​ar ursprünglich r​ein katholisch. Heute s​ind die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession n​ach St. Kilian (Weisendorf) gepfarrt, d​ie römisch-katholischen Einwohner s​ind seit d​em späten 19. Jahrhundert n​ach St. Josef (Weisendorf) gepfarrt.

Literatur

Commons: Reuth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zahlen und Daten auf der Website weisendorf.de. Höchstwahrscheinlich inkl. Nebenwohnsitzen.
  2. Reuth im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 184. = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 128. Ergänzt durch Reuth auf der Website weisendorf.de
  4. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 79.
  5. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 142.
  6. Reuth auf der Website weisendorf.de
  7. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 75 (Digitalisat).
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 876, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1049, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 994 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1043 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1076 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 923 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 682 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 336 (Digitalisat).
  18. Ortsteile (Memento des Originals vom 25. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.weisendorf.de
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