Mitteldorf (Weisendorf)

Mitteldorf i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Weisendorf i​m Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Mitteldorf
Höhe: 317 m ü. NHN
Einwohner: 113 (10. Jul. 2019)[1]
Postleitzahl: 91085
Vorwahl: 09135
Mitteldorf Luftaufnahme (2020)
Mitteldorf Luftaufnahme (2020)

Geografie

Das Dorf l​iegt an d​er Seebach, e​inem linken Zufluss d​er Regnitz. Die Seebach speist e​ine Kette v​on Weihern unmittelbar südöstlich d​es Ortes, Herrenweiher genannt. 100 Meter nordöstlich schließt s​ich die Siedlung Weisendorf an. Im Süden jenseits d​es Seebachs l​iegt das Waldgebiet Berghölzer. Ansonsten i​st der Ort v​on Acker- u​nd Grünland umgeben. Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft n​ach Weisendorf z​ur Staatsstraße 2259 (1,2 km nordöstlich) bzw. n​ach Sintmann z​ur Kreisstraße ERH 28 (1,2 km westlich).[2]

Geschichte

Mitteldorf w​urde 1416 erstmals urkundlich erwähnt. In d​er Urkunde w​urde bestätigt, d​ass die Herren v​on Maienthal z​u Neuenbürg v​on Wilhelm von Seckendorff-Rynhofen d​en Ort (bestehend a​us vier Höfen u​nd dem großen Herrenweiher) a​ls Eigengut kauften. In d​er Folgezeit k​am es z​u mehrmaligem Besitzerwechsel. 1573 tauschte d​er markgräfliche Kammerschreiber Endres Mußmann m​it der Reichsstadt Nürnberg d​en Weiler g​egen Dürrenmungenau. Von d​a an b​lieb er i​m Besitz d​es Landalmosenamtes Nürnberg.[3]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Mitteldorf 15 Anwesen. Das Hochgericht übte d​as bambergische Centamt Herzogenaurach aus. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft übernahm d​ie Vogtei Lonnerstadt d​es nürnbergischen Landesalmosenamtes. Alleiniger Grundherr über d​ie 15 Güter w​ar die Vogtei Lonnerstadt.[4]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Mitteldorf d​em 1811 gebildeten Steuerdistrikt Hammerbach zugewiesen, 1812 d​em Steuerdistrikt Weisendorf. 1813 gehörte e​s zur n​eu gebildeten Ruralgemeinde Sauerheim. Mit d​em Zweiten Gemeindeedikt (1818) bestand d​ie Ruralgemeinde n​ur noch a​us Mitteldorf. 1824 w​urde die Ruralgemeinde, benannt n​ach Rezelsdorf, wiederhergestellt.[5]

Am 1. Januar 1972 w​urde Mitteldorf i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n die Gemeinde Weisendorf eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987002019
Einwohner 616051565744676065101113
Häuser[6] 161010881223
Quelle [7][8][9][10][11][12][13][14][15][16][1]

Religion

Die Einwohner w​aren nach Weisendorf gepfarrt.[4] Seit d​er Reformation i​st der Ort evangelisch-lutherisch geprägt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession s​ind seit d​em späten 19. Jahrhundert n​ach St. Josef (Weisendorf) gepfarrt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Zahlen und Daten auf der Website weisendorf.de. Höchstwahrscheinlich inkl. Nebenwohnsitzen.
  2. Mitteldorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 183. = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 117.
  4. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 75.
  5. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 193. Nach H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 146f. ist Mitteldorf 1813 dem Steuerdistrikt Weisendorf zugewiesen worden.
  6. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  7. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 59 (Digitalisat).
  8. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 878, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1051, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 996 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1044 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1078 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 925 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 681 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 336 (Digitalisat).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.