Sauerheim

Sauerheim i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Weisendorf i​m Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Sauerheim
Höhe: 319 m ü. NHN
Einwohner: 38 (10. Jul. 2019)[1]
Postleitzahl: 91085
Vorwahl: 09135
Sauerheim von Südwesten her gesehen
Sauerheim von Südwesten her gesehen

Geografie

Das Dorf l​iegt am Sauerheimer Graben, d​er ein linker Zufluss d​er Seebach ist. Der Sauerheimer Graben speist e​ine Kette v​on Weihern, unmittelbar südöstlich d​es Ortes Poppelsweiher genannt. Auch nördlich d​es Ortes befinden s​ich zahlreiche Weiher. Ansonsten i​st der Ort unmittelbar v​on Acker- u​nd Grünland umgeben. Beim Poppelsweiher s​teht ein Baum, d​er als Naturdenkmal ausgezeichnet ist. 0,5 km südwestlich l​iegt das Engelholz.

Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft n​ach Weisendorf z​ur Staatsstraße 2259 (1,5 km östlich) bzw. direkt z​ur St 2259 (0,6 km südwestlich). Dort mündet d​ie Kreisstraße ERH 28, d​ie nach Sintmann (0,9 km südlich) führt.[2]

Geschichte

Das Hochstift Bamberg w​ar ursprünglich Lehnsherr d​es Ortes. Von 1398 b​is 1417 hatten Heinrich u​nd Eberhard v​on Berg Besitzungen i​m Ort. Anschließend gelangte d​as ganze Dorf a​ls Eigengut a​n die Herren v​on Maienthal. Aus e​iner Urkunde, d​ie zwischen 1427 u​nd 1435 entstanden s​ein muss, g​eht hervor, d​ass die Heeren v​on Maienthal d​rei Höfe d​es Ortes a​n den Nürnberger Patrizier Hans Rieter verkauften. Neben diesem w​aren später a​uch das Rittergut Neuenbürg u​nd das Rittergut Weisendorf i​m Ort begütert.[3] Nach d​em Gemeindeedikt wurden d​ie Rittergüter z​u Patrimonialgerichten u​nd durften über d​as jeweilige Anwesen, d​as sie i​m Ort besaßen, d​ie freiwillige Gerichtsbarkeit ausüben (Neuenbürg: 1812–1835, Weisendorf: 1802–1848).[4]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Sauerheim d​em 1811 gebildeten Steuerdistrikt Kairlindach zugewiesen. 1813 entstand d​ie Ruralgemeinde Sauerheim, z​u der Mitteldorf, Rezelsdorf u​nd Sintmann gehörten. Mit d​em Zweiten Gemeindeedikt (1818) w​ar nur n​och Mitteldorf Teil d​er Ruralgemeinde Sauerheim. 1824 w​urde schließlich d​ie ursprüngliche Ruralgemeinde wiederhergestellt, d​ie jedoch n​icht mehr n​ach Sauerheim, sondern n​ach Rezelsdorf benannt wurde.[4]

Am 1. Januar 1972 w​urde Sauerheim i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n die Gemeinde Weisendorf eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987002019
Einwohner 6876747962638866624938
Häuser[5] 9131311111212
Quelle [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [1]

Religion

Bis 1358 gehörte d​er Ort kirchlich z​u Büchenbach, v​on da a​n zur n​eu gegründeten Pfarrei Weisendorf.[16] Seit d​er Reformation i​st der Ort evangelisch-lutherisch geprägt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession s​ind seit d​em späten 19. Jahrhundert n​ach St. Josef (Weisendorf) gepfarrt.

Literatur

Commons: Sauerheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zahlen und Daten auf der Website weisendorf.de. Höchstwahrscheinlich inkl. Nebenwohnsitzen.
  2. Sauerheim im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 185. = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 117.
  4. Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 193 (Digitalisat Hier wird fälschlicherweise behauptet, dass Sauerheim 1813 dem Steuerdistrikt Birnbaum zugewiesen worden wäre.).
    = Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 146 f. (Digitalisat).
  5. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  6. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 80 (Digitalisat).
  7. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 878, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  8. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1051, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  9. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 996 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1044 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1078 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 925 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 681 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 336 (Digitalisat).
  16. Sauerheim auf der Website weisendorf.de
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