Reichswalde

Reichswalde i​st ein Dorf a​m Niederrhein m​it rund 2400 Einwohnern u​nd heute e​in Ortsteil v​on Kleve, südlich d​es Ortsteils Materborn. Es handelt s​ich um e​ine Plansiedlung, w​ie heute n​och deutlich z​u sehen ist.

Reichswalde
Stadt Kleve
Wappen von Reichswalde
Höhe: ca. 45 m
Fläche: 4,74 km²
Einwohner: 2481 (31. Dez. 2015)[1]
Bevölkerungsdichte: 523 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 47533
Vorwahl: 02821
Herz-Jesu-Kirche Reichswalde

Im Dorf gibt es ein Dorfcafé, einen Kindergarten, ein integratives Montessori Kinderhaus, eine zweizügige katholische Grundschule, eine Sportanlage mit Grillhütte, einige Gartenbaubetriebe (u. a. eine Orchideen- und Anthuriengärtnerei), einen Bauernhofladen mit Milchtankstelle, ein Wildgehege, eine Baumgalerie. Die katholische Pfarrkirche wurde 2018 wegen Statikproblemen mit dem Dachstuhl geschlossen und soll abgerissen werden. Dies wurde durch die Aufnahme des Gebäudes in den vorläufigen Denkmalschutz zunächst verhindert.[2] Am Anfang der lehrreichen Baumgalerie (mit den Bäumen des Jahres) steht ein fehlkonzipiertes und weitgehend unbesiedeltes Wildbienenhotel.

Zu d​en aktiven Vereinen i​n Reichswalde zählen d​ie Löschgruppe d​er Freiwilligen Feuerwehr, d​er Heimatverein, d​er Fußballverein, d​er Schützenverein, d​ie Hubertusbruderschaft, d​ie Waldjugend, d​er Tennisclub u​nd die Köhlerei.

In ungeraden Jahren w​ird ein Meilerfest veranstaltet.

Geschichte

Die Gegend von Reichswalde war bis nach dem Zweiten Weltkrieg Teil des Reichswaldes. 1948 bis 1950 wurden Teile des Forstes gerodet, um vor allem Heimatvertriebene in neuen Dörfern anzusiedeln. Die Siedlerstellen wurden nach festen Regeln im Verhältnis zwei zu eins an Flüchtlinge und Einheimische vergeben. Den katholischen Flüchtlingen wurden vorwiegend Siedlerstellen in Reichswalde zugewiesen, den evangelischen Siedlerstellen in der Schwestersiedlung Nierswalde (heute zu Goch). Zu Reichswalde zählten 39 Vollerwerbsstellen, davon 14 "Zweispänner" mit 15 Hektar, sieben "Einspänner" mit 7,5 ha und 18 "Gärtner" mit 3,75 ha. Dazu kamen 43 Nebenerwerbsstellen mit jeweils 1–1,5 Hektar. Nach 1951 wurden weitere Kleinsiedlerstellen mit 800–1000 Quadratmetern Gartenfläche errichtet.

1956 wurde die katholische Herz-Jesu-Kirche gebaut, die 1980 selbstständige Pfarre wurde, aber schon 2004 ihre Selbständigkeit wieder verlor. 1960 hatte Reichswalde gut 1000 Einwohner. Am 1. Juli 1969 wurde Reichswalde nach Kleve eingemeindet. Nur das ehemalige Rodenwalde wurde Bedburg-Hau zugeschlagen.[3]

Das 2005 geschaffene Neubaugebiet i​st bei Familien beliebt.

Literatur

Abbildungen

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Kleve in Kürze. In: kleve.de. Abgerufen am 23. April 2019.
  2. Abrissverbot: Kirche Reichswalde könnte Denkmal werden, Neue Rhein Zeitung, Ausgabe Kleve, 12. September 2019
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 80.
Commons: Reichswalde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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