Raron

Raron (walliserdeutsch älter Arráru [ɐ'rːɑrʊ, ɐ'rːɑːrʊ],[5] jünger Raru ['rɑːrʊ],[6] französisch Rarogne) i​st eine politische Gemeinde u​nd der Hauptort d​es Bezirks Westlich-Raron i​m Schweizer Kanton Wallis. Der Ort h​at eine gleichnamige Burgergemeinde m​it einem Burgerrat u​nd bildet zugleich e​ine katholische Pfarrgemeinde d​es Dekanats Raron.

Raron
Wappen von Raron
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Wallis Wallis (VS)
Bezirk: Westlich Raronw
BFS-Nr.: 6199i1f3f4
Postleitzahl: 3942
UN/LOCODE: CH RRN
Koordinaten:627837 / 128797
Höhe: 638 m ü. M.
Höhenbereich: 631–3931 m ü. M.[1]
Fläche: 30,37 km²[2]
Einwohner: 1949 (31. Dezember 2020)[3]
Einwohnerdichte: 64 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
13,4 % (31. Dezember 2020)[4]
Website: www.raron.ch
Raron vom Burghügel aus

Raron vom Burghügel aus

Lage der Gemeinde
Karte von Raron
w

Geographie

Luftbild (1955)

In Raron befindet s​ich ein markanter Burghügel m​it einer spätmittelalterlichen Kirche, d​ie um d​as Jahr 1500 v​on Ulrich Ruffiner erbaut wurde.

In Raron liegen d​ie südlichen Tunnelportale d​es Lötschberg-Basistunnels. Den Bietschbach überquert d​ie auf Raroner Gemeindegebiet liegende Bietschtalbrücke.[7]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr1800 ca.18501900195020002010201220142016
Einwohner36041155396916721809186519141936

Verkehr

In Raron halten (werktags halbstündlich) die Regionalzüge der Linie BrigSitten. Auf dem Flugplatz Raron, der bis 1995 auch Militärflugplatz mit Flugzeugkaverne war, ist eine Basis der Helikopter-Bergrettungsstaffel Air Zermatt.

Sehenswürdigkeiten

  • spätgotische Kirche St. Roman (1512–1518 erbaut) mit altem Pfarrhaus
  • moderne Felsenkirche St. Michael (1974), im Felsen unter der alten Kirche

Unmittelbar n​eben der a​lten Kirche befindet s​ich die Grabstätte d​es Schriftstellers u​nd Lyrikers Rainer Maria Rilke. Über Helmut Kohls Besuch d​es Rilkegrabes a​m 14. April 1989 schrieb Marcel Beyer d​en Essay Der Tag v​on Raron.[8]

Die Burgkirche v​on Raron enthält e​in um 1500 geschaffenes Wandgemälde, d​as die Höllenqualen d​er Unkeuschen darstellt.[9]

Der älteste Briefkasten d​er Schweiz findet s​ich an d​er Tür d​es Maxenhauses. Er stammt a​us der napoleonischen Zeit, a​ls das Wallis z​um französischen Kaiserreich gehörte.

Persönlichkeiten

  • Ulrich Ruffiner (um 1480–1549/1556), Baumeister
  • Johann Hildebrand Roten (1722–1760), Bischof von Sitten (1752–1760)
  • Christian Gattlen (1777–1866), Militär, Unternehmer und Politiker
  • Moritz Fabian Roten (1783–1843), Bischof von Sitten (1830–1843)
  • Leo Luzian von Roten (1824–1898), Staatsrat (1876–1897)
  • Hans Anton von Roten (1826–1895), Nationalrat (1866–1895)
  • Heinrich von Roten (1856–1916), Ständerat (1906–1916)
  • Hans Anton von Roten (1907–1993), Rektor und Historiker
  • Ernst von Roten (1914–1999), Staatsrat (1958–1973)
  • Peter von Roten (1916–1991), Nationalrat (1948–1951)
  • Henri von Roten (* 1947), Staatskanzler (1988–2010)
  • Erich Burgener (* 1951), Fussballspieler
  • Georges Bregy (* 1958), Fussballspieler und Fussballtrainer

Galerie

Literatur

Commons: Raron – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Raron – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Gemäss Material des Sprachatlasses der deutschen Schweiz sowie dem am Ort ausgefüllten Wenkersatz.
  6. Gemäss Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 727.
  7. Bietschbach auf ETHorama
  8. Das blindgeweinte Jahrhundert. Berlin 2017. S. 53–88.
  9. Peter Dinzelbacher: Sexualität: Vom Arzt empfohlen, von der Kirche gedulded. In: Medizin im Mittelalter. Zwischen Erfahrungswissen, Magie und Religion (= Spektrum der Wissenschaften. Spezial: Archäologie Geschichte Kultur. Band 2.19), 2019, S. 66–69, hier: S. 69.
  10. raron.ch zu Felssturz Blasbiel
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