Peter Lund (Autor)
Peter Lund (* 30. Dezember 1965 in Flensburg) ist ein deutscher freischaffender Regisseur und Autor. Seit 2002 ist er als Leitungsmitglied des Studienganges „Musical/Show“ Hochschullehrer an der Universität der Künste Berlin.
Leben
Lund absolvierte sein Abitur in Flensburg. Er studierte Architektur in Berlin und arbeitete seit 1985 als freischaffender Regisseur und Autor, unter anderem in Braunschweig, Hannover, Darmstadt, Bremen, Hamburg, Basel, Innsbruck und Wien. 1985 gründete er die Gruppe Comp&Co. Von 1996 bis 2004 war er Leitungsmitglied der Neuköllner Oper in Berlin. Seit 2002 ist er Professor am Studiengang Musical/Show an der Universität der Künste Berlin.
Neben seiner Arbeit als Musiktheaterregisseur zeichnete sich Lund als Autor durch den Versuch aus, dem Genre Musical neue Aspekte abzugewinnen. Vor allem in der Zusammenarbeit mit den Komponisten Thomas Zaufke und Wolfgang Böhmer stellt Lund zeitgenössische und alltägliche Wirklichkeit auf die Bühne, teils eher realistisch mit Das Wunder von Neukölln, Babytalk, Leben ohne Chris oder Mein Avatar und ich, teils mehr kabarettistisch mit Die Krötzkes kommen, Letterland und Held Müller. Bei seinen Kinderstücken setzt er oft auf satirische Bearbeitungen von Märchen oder Kinderbüchern wie bei Cinderella passt was nicht, Der gestiefelte Straßenkater oder Maja und Co. Zu Lunds erfolgreichsten Werken zählt sein immer wieder aufgeführtes Kinderstück Hexe Hillary geht in die Oper.
Werke
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Inszenierungen (Auswahl)
- Die Fledermaus, Operette von Johann Strauss (Premiere 6. Juli 1987 Ensemble Theater Berlin)
- Die lustige Witwe, Operette von Franz Lehár (Premiere 10. Juni 1989, Foyer des Theater des Westens, Berlin)
- 10 Mädchen und kein Mann, nach der Operette Die schöne Galathée von Franz von Suppè (Premiere 12. Februar 1994, Staatstheater Braunschweig)
- La finta giardiniera, Oper von Wolfgang Amadeus Mozart (Premiere 7. Januar 1995, Staatstheater Braunschweig)
- Così fan tutte, Oper von Wolfgang Amadeus Mozart (Premiere 3. Februar 1996, Staatstheater Braunschweig)
- Alice, nach dem Buch Alice im Wunderland von Lewis Carroll, Musik: Hanno Siepmann (Premiere 25. Februar 1999, Neuköllner Oper, Berlin)
- Hänsel und Gretel, Kinderoper von Engelbert Humperdinck (Premiere November 1999, Landestheater Innsbruck)
- Assassins, Musical von Stephen Sondheim und John Weidman, (Premiere 12. Juni 2002, Neuköllner Oper)
- Agrippina von Georg Friedrich Händel (Premiere 24. Februar 2008, Staatstheater Saarbrücken)
- My Fair Lady Musical von Alan J. Lerner und Frederick Loewe (Premiere 31. Juli 2008, Admiralspalast, Berlin)
- Der Rosenkavalier von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal (Premiere 13. März 2010, Staatstheater Darmstadt)
- Der Zarewitsch Operette von Franz Lehár, Bela Jenbach und Heinz Reichert (Premiere 15. Juli 2010, Seefestspiele Mörbisch)
- Frau Luna, Operette von Paul Lincke (Premiere: 22. September 2012, Theater Regensburg)
- Le nozze di Figaro (Die Hochzeit des Figaro) von Wolfgang Amadeus Mozart (Premiere 11. Oktober 2014, Theater Osnabrück)
- Axel an der Himmelstür, Operette von Ralph Benatzky (Premiere 17. September 2016, Volksoper Wien)
- Die Zirkusprinzessin, Operette von Emmerich Kálmán (Premiere 11. Februar 2017, Opernhaus Graz[1])
Zudem konzipierte Lund 2010 den Musikabend Ein Herz sucht einen Parkplatz (Musik: Adam Benzwi, UA: 5. Dezember 2010, Neuköllner Oper Berlin).
Essays
- Someday Mister Prince Will Come. In: Armin Geraths: Creating the «New Musical»: Harold Prince in Berlin, Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main, Berlin, Bern et al., 2006.
Auszeichnungen
Deutscher Musical Theater Preis
- 2015: Auszeichnung in der Kategorie Bestes Buch (Grimm!)[2]
- 2016: Auszeichnung in der Kategorie Bestes Buch (Stella – Das blonde Gespenst vom Kurfürstendamm)
- 2016: Auszeichnung in der Kategorie Beste Liedtexte (Stella – Das blonde Gespenst vom Kurfürstendamm)[3]
- 2018: Auszeichnung in der Kategorie Bestes Buch (Welcome to Hell)
- 2018: Nominierung in der Kategorie Beste Regie (Welcome to Hell)
- 2021: Nominierung in der Kategorie Bestes Buch (Eine Stimme für Deutschland)
- 2021: Nominierung in der Kategorie Beste Liedtexte (Eine Stimme für Deutschland)
Österreichischer Musiktheaterpreis
- 2014: Nominierung für die Beste Regie (Frau Luna – Volksoper Wien)
- 2018: Auszeichnung für die Beste Regie (Axel an der Himmelstür – Volksoper Wien)[4]
Weblinks
Einzelnachweise
- Reinhard Krechbaum: Nur ein Gaukler, Spielball des Glücks In: drehpunktkultur.at, 13. Februar 2017.
- Der Deutsche Musical Theater Preis 2015: Die große Zeremonie In: musical1.de, 27. Oktober 2015.
- Deutscher Musical Theater Preis 2016 verliehen In: deutschemusicalakademie.de, 10. Oktober 2016.
- Kleine Zeitung: Große Gala für Ausgezeichnete. Artikel vom 19. Juni 2018, abgerufen am 19. Juni 2018.