Patricia Schlesinger
Patricia Schlesinger (* 14. Juli 1961 in Hannover) ist eine deutsche Journalistin und Fernsehmoderatorin. Sie war Leiterin des Programmbereichs Kultur und Dokumentation des NDR-Fernsehens. Seit 1. Juli 2016 ist sie Intendantin des RBB, seit Juni 2019 Vorsitzende des Aufsichtsrats der ARD-Produktionsfirma Degeto Film und seit dem 1. Januar 2022 Vorsitzende der ARD.
Leben
Patricia Schlesinger besuchte das Gymnasium in Bad Nenndorf und machte 1980 ihr Abitur. Anschließend studierte sie Wirtschaftsgeographie, Politische Wissenschaft sowie Sozial- und Wirtschaftsgeschichte in Hamburg. Schon während ihres Studiums war sie 1983 als freie Mitarbeiterin beim NDR und beim Hamburger Abendblatt. 1984 setzte sie ihr Studium in Aix-en-Provence fort.[1]
Nach dem Diplom in Hamburg absolvierte Schlesinger 1988/89 ein Volontariat im NDR. 1990 wurde sie Reporterin beim ARD-Magazin Panorama.[1]
Von 1995 bis 1997 war sie Leiterin des ARD-Auslandsstudios in Singapur, wo sie für die Berichte aus zwölf Ländern Südostasiens zuständig war.[1] 1997 kehrte Schlesinger nach Hamburg zurück und übernahm bis Ende Juni 2001 die Moderation von Panorama. Zugleich war sie ab 1999 Leiterin der Auslandsredaktion Fernsehen. Sie war auch häufig beim Satire-Magazin extra 3 zu sehen und moderierte mehrere ARD-Brennpunkte. Im August 2001 wechselte Schlesinger als Nachfolgerin von Robert Hetkämper als Auslandskorrespondentin ins ARD-Studio Washington.[2][3] 2004 kehrte sie nach Hamburg zurück und wurde Leiterin der Abteilung Ausland und Aktuelles beim NDR. Ihr Ehemann, der Journalist Gerhard Spörl, war in dieser Zeit USA-Korrespondent des Spiegel in Washington und wurde nach der gemeinsamen Rückkehr nach Hamburg von Januar 2005 bis 2010 Ressortleiter Ausland in der Hamburger Spiegel-Zentrale. Schlesinger übernahm im März 2006 die Leitung der NDR-Abteilung Dokumentation und Reportage des Programmbereichs Kultur. Seit 7. Mai 2007 war sie die Leiterin des Programmbereichs Kultur und Dokumentation. Im April 2016 wurde nach sechs Wahlgängen zur Intendantin des RBB gewählt. Ihr Gegenkandidat war Theo Koll.[4] Sie trat ihr Amt am 1. Juli 2016 an.[5] Am 10. September 2020 wurde sie ohne Gegenkandidaten für eine zweite Amtszeit gewählt.[6] Am 6. Juni 2019 wurde sie als Nachfolgerin von Lutz Marmor zur Aufsichtsratsvorsitzenden der ARD-Produktionsfirma Degeto Film gewählt.[7] Am 1. Januar 2022 übernahm sie von Tom Buhrow als erste rbb-Intendantin das Amt der ARD-Vorsitzenden.[8][9]
Schlesinger ist seit 1999 mit dem Journalisten Gerhard Spörl verheiratet und Mutter einer Tochter (* 2000).[10] Sie ist die Enkelin des DDR-Politikers Artur Schlesinger (1890–1981). Ihr Vater floh aus der DDR und war Direktor bei der Preussag.[1]
Weblinks
- Patricia Schlesinger in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Patricia Schlesinger im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Patricia Schlesinger: Ein Porträt: Eine Journalistin will nach oben. In: tagesspiegel.de. 5. Juni 2001, abgerufen am 1. Januar 2022.
- Patricia Schlesinger: Zur Person. In: Welt am Sonntag. 25. Mai 2003, abgerufen am 1. Januar 2022.
- Schlesinger wird neue RBB-Intendantin. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. April 2016, abgerufen am 7. April 2016.
- Patricia Schlesinger wird neue Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). In: rbb-oline.de. 7. April 2016, abgerufen am 1. Januar 2022.
- Kurt Sagatz: Alte, neue RBB-Intendantin: Patricia Schlesinger mit 26 Stimmen wiedergewählt. In: Der Tagesspiegel. 11. September 2020, abgerufen am 11. September 2020.
- Neue Personalien bei der ARD Degeto: Patricia Schlesinger ist die neue Vorsitzende des ARD-Degeto-Aufsichtsrats, Christoph Pellander tritt als Abteilungsleiter Redaktion & Programm-Management an. In: Degeto Film GmbH über presseportal.de. 21. Juni 2019, abgerufen am 1. Januar 2022.
- „Sind vielleicht zu spät auf Impfvorbehalte eingegangen“. In: Der Tagesspiegel. 1. Januar 2022, abgerufen am 1. Januar 2022.
- Patricia Schlesinger: rbb-Intendantin übernimmt ARD-Vorsitz. 22. September 2021, abgerufen am 1. Januar 2022.
- Günter Fink: Häufig Sehnsucht. Als Korrespondentin für die ARD lebte und arbeitete sie in Washington. Doch die Liebe der Journalistin gehört Hamburg. In: Welt am Sonntag. 25. März 2003 (welt.de [abgerufen am 11. März 2016]).