Katja Wildermuth
Katja Elisabeth Wildermuth (* 1965 in Berlin) ist eine deutsche Fernsehjournalistin und Intendantin des Bayerischen Rundfunks.[1]
Leben
Geboren in Berlin, zog Katja Wildermuth im Alter von drei Jahren nach Anzing bei München.[2][3] Nach dem in Markt Schwaben abgelegten Abitur[3] studierte Wildermuth an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) Deutsch, Geschichte und Sozialkunde für Lehramt am Gymnasium. Ihr Universitätsstudium schloss sie mit dem Staatsexamen ab. Anschließend war sie als Dozentin am Institut für Alte Geschichte der LMU tätig, wo sie auch promovierte.[4]
Nach ihrer Promotion und einem Volontariat beim Oldenbourg Verlag[2] wechselte Wildermuth 1994 zum Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) nach Dresden, wo sie als Autorin für Politikmagazine arbeitete. In der Folge wurde sie Autorin und Redakteurin für Magazinsendungen im ARD-Gemeinschaftsprogramm und später Redakteurin für Zeitgeschehen sowie ab 2001 Redakteurin für Reportagen.[5] 2004 wurde Wildermuth Leiterin der MDR-Redaktion Geschichte und Gesellschaft und Stellvertreterin der Leiterin des Programmbereichs Kultur und Wissenschaft. Als Redaktionsleiterin war sie u. a. verantwortlich für crossmediale und redaktionelle Großprojekte wie „Geschichte Mitteldeutschlands“, die multimediale App MDR Zeitreise sowie das Geschichtsformat „Breaking News Völkerschlacht“.[5] In ihrer redaktionellen Verantwortung entstanden international beachtete Dokumentarfilme wie Neo Rauch – Gefährten und Begleiter, Mauerhase, Night Will Fall und „Putins Spiele“.[6][7]
2016 wurde Katja Wildermuth Kulturchefin des Norddeutschen Rundfunks (NDR).[8] Sie folgte auf Patricia Schlesinger, die zur Intendantin des RBB gewählt worden war. In ihrer Funktion als Chefin des Programmbereichs Kultur und Dokumentation beim NDR verantwortete Wildermuth auch Formate für Das Erste und Arte. 2018 stimmte der Rundfunkrat des Mitteldeutschen Rundfunks dem Vorschlag von Intendantin Karola Wille zu, Wildermuth zum 1. April 2019 zur Programmdirektorin des MDR in Halle zu berufen.[9] Wildermuth ist Vorstandsmitglied der Akademie für Publizistik Hamburg.[10]
Am 22. Oktober 2020 wurde Katja Wildermuth vom Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks zur neuen Intendantin gewählt; die Grundvergütung beträgt derzeit 403.000 Euro jährlich.[11] Bestimmt wurde die Wahl durch eine überparteiliche Allianz um Ilse Aigner und Sanne Kurz im Rundfunkrat, deren gemeinsames Ziel es unter anderem war, eine Frau ins Amt zu bringen.[3] Wildermuths Amtszeit begann am 1. Februar 2021. Sie folgte auf Ulrich Wilhelm, der nach zehn Jahren nicht mehr antrat.[1]
Die parteilose Wildermuth hat zwei erwachsene Kinder.[3]
Weblinks
- Katja Wildermuth in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Katja Wildermuth wird neue BR-Intendantin. In: br.de. 22. Oktober 2020, abgerufen am 24. Oktober 2020.
- Michael Hanfeld (miha.): Großes Vertrauen – Katja Wildermuth wird Intendantin beim BR. In: FAZ vom 24. Oktober 2020
- Claudia Tieschky: Das Gesicht einer neuen, bunten Macht. In: sueddeutsche.de. 23. Oktober 2020, abgerufen am 25. Oktober 2020.
- Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. In: dnb.de. 15. September 2020, abgerufen am 16. September 2020.
- Dr. Katja Wildermuth – Programmdirektorin. In: mdr.de. 22. Juli 2019, abgerufen am 12. September 2019.
- "Emmy" für MDR-Koproduktion "Night Will Fall". In: Presseportal.de. 22. September 2016, abgerufen am 12. September 2019.
- 2014 Beste Dokumentation: Putins Spiele. In: Deutscher Fernsehpreis. 2014, abgerufen am 12. September 2019.
- Katja Wildermuth ab Dezember neue Leiterin des NDR Programmbereichs Kultur und Dokumentation. In: ndr.de. Abgerufen am 12. September 2019.
- Katja Wildermuth wird neue Programmdirektorin am MDR-Standort in Halle. In: MDR Rundfunkrat. 3. Dezember 2019, abgerufen am 12. September 2019.
- Unser Verein. In: akademie-fuer-publizistik.de. Abgerufen am 12. September 2019.
- Die Intendantinnen und Intendanten von ARD und ZDF sind nicht unterbezahlt. Ihre Grundvergütung hat die ARD jetzt turnusmäßig publik gemacht. Steigerungen zum Vorjahr sind unverkennbar. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 6. Juli 2021, abgerufen am 14. Oktober 2021.