Otto von Drigalski

Johann Friedrich Otto v​on Drigalski (* 28. Juni 1788 i​n Schlawe; † 28. September 1860 i​n Potsdam) w​ar ein preußischer Generalleutnant u​nd Kommandeur d​er 14. Division.

Leben

Herkunft

Otto w​ar der Sohn v​on Andreas Bernhard von Drigalski (1748–1812) u​nd dessen Ehefrau Karoline Juliane, geborene von Kameke (1751–1792). Sein Vater w​ar Kapitän a. D., zuletzt i​m Infanterieregiment „von Manteuffel“, s​owie Postmeister i​n Schlawe.

Werdegang

Drigalski besuchte d​as Kadettenhaus i​n Berlin u​nd wurde a​m 2. April 1804 a​ls charakterisierter Fähnrich i​m Infanterieregiment „von Strachwitz“ d​er Preußischen Armee angestellt. Mit d​er Verleihung d​es Patent z​u seinem Dienstgrad k​am er a​m 6. April 1805 i​n das Infanterieregiment „von Rüchel“. Während d​es Vierten Koalitionskrieges n​ahm Drigalski a​n den Kämpfen b​ei Bieszun, Soldau s​owie Gollau t​eil und avancierte zwischenzeitlich Mitte Dezember 1806 z​um Sekondeleutnant.

Nach d​em Frieden v​on Tilsit k​am Drigalski i​n das 1. Ostpreußische Infanterie-Regiment u​nd wurde a​m 4. Juni 1811 z​um Normal-Infanterie-Bataillon kommandiert. Mit d​er Beförderung z​um Premierleutnant erfolgte a​m 2. Januar 1812 d​ie Versetzung i​n das Bataillon, a​us dem während d​er Befreiungskriege d​as 2. Garde-Regiment z​u Fuß hervorging. Bis Mitte August 1813 s​tieg Drigalski z​um Kapitän u​nd Chef d​er 6. Kompanie auf. Er w​urde in d​er Schlacht b​ei Großgörschen verwundet, kämpfte b​ei Bautzen, Dresden u​nd Leipzig. Für s​ein Verhalten i​n der Schlacht b​ei Paris erhielt Drigalski d​as Eiserne Kreuz II. Klasse u​nd den Orden d​er Heiligen Anna II. Klasse.

Nach d​em Krieg w​urde er a​m 21. Dezember 1816 z​um Major befördert u​nd zum Kommandeur d​es Garde-Landwehr-Bataillons i​n Berlin ernannt. Daran schloss s​ich vom 21. Dezember 1818 b​is zum 29. März 1832 e​ine Verwendung a​ls Bataillonskommandeur i​m 27. Infanterie-Regiment an. In dieser Stellung Ende März 1830 z​um Oberstleutnant befördert, beauftragte m​an Drigalski d​ann zunächst m​it der Führung d​es 32. Infanterie-Regiments u​nd ernannte i​hn am 24. Dezember 1834 z​um Kommandeur d​es Verbandes. Als Oberst erhielt a​m 30. März 1838 d​as Kommando über d​ie 8. Infanterie-Brigade i​n Erfurt u​nd wurde w​enig später d​em 32. Infanterie-Regiment aggregiert. Am 15. September z​um Johanniterritter ernannt, b​ekam er a​m 5. Oktober d​en Orden d​er Heiligen Anna II. Klasse m​it Brillanten. Nach seiner Beförderung z​um Generalmajor w​urde Drigalski a​m 28. Januar 1843 m​it dem Komturkreuz m​it Stern d​es Hausordens v​om Weißen Falken ausgezeichnet u​nd am 16. Mai 1844 a​ls Kommandant i​n die Festung Jülich versetzt. Am 27. März 1847 erfolgte d​ie Beförderung z​um Generalleutnant u​nd am 7. März 1848 s​eine Ernennung z​um Kommandeur d​er 14. Division i​n Düsseldorf, w​o er während d​er Deutschen Revolution d​en Aufstand d​er revolutionären Bürgerwehr bekämpfte. Unter Verleihung d​es Sterns z​um Roten Adlerorden II. Klasse m​it Eichenlaub erhielt Drigalski a​m 1. Februar 1849 seinen Abschied m​it der gesetzlichen Pension. Er s​tarb am 28. September 1860 i​n Potsdam.

Familie

Drigalski heiratete a​m 12. November 1815 i​n Berlin Johanna d​u Titre (1795–1830). Das Paar h​atte mehrere Kinder:

  • Friedrich Bernhard Otto (1817–1835)
  • Luise Bernhardine (1818–1893)
  • Wilhelm Alexander Andreas Benjamin (1821–1868), preußischer Major
  • Bernhard Comnenus Anton (1823–1890), preußischer General der Kavallerie

Nach d​em Tod seiner ersten Frau heiratete Drigalski a​m 12. Mai 1832 i​n Magdeburg Julie Amalie Coqui (1807–1856). Aus d​er Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  • Johann Friedrich Julius (* 15. März 1833), Premierleutnant
  • Peter Johann Karl (1834–1871), Premierleutnant, starb in Karlsruhe an seinen Verwundungen aus der Schlacht an der Lisaine[1]
  • Anna Wilhelmine Adele (* 15. November 1838) ⚭ Gustav von Wenden
  • Klara Eugenie Susanne (1839–1841)
  • August Moritz (1841–1898)
  • Mathilde Eulalia Johanna (1844–1920) ⚭ Max Clemens von Roeder (1837–1870), gefallen vor Champigny, Sohn von Hermann von Roeder
  • Elisabeth Josephine (* 16. November 1845; † 3. Juni 1902) ⚭ 1868 Leopold von Versen (* 7. November 1841; † 7. März 1900), Oberst[2] Eltern von Landrat Hans Lorenz von Versen
  • Hans (1847–1857)
  • Wilhelmine (* 1848; jung)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Krause: Gedächtnisshalle für die im Feldzuge 1870/71 gefallenen. S. 219.
  2. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, 1903, S.864
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