Oscar Hahn (Politiker)
Oscar Hahn (* 28. November 1831 in Breslau; † 6. Mai 1898 in Berlin) war ein deutscher Jurist und Mitglied des Deutschen Reichstags.
Leben
Hahn besuchte das Magdalenen-Gymnasium in Breslau und studierte von 1850 bis 1853 Rechtswissenschaften an den Universitäten Berlin und Breslau. In der Breslauer Studentenzeit wurde er Mitglied beim Corps Silesia.[1] 1853 wurde er Auskultator und ab 1854 war er beim Stadtgericht Breslau und den Regierungen in Breslau und Liegnitz. Zwischen 1857 und 1861 war er Regierungsassessor in Posen und Erfurt. Ab 1862 war er erst Landrat in Obornik und ab 1867 Landrat in Weilburg für den Oberlahnkreis. Seit 1877 war er Ober-Regierungs-Rat und Dirigent der Abteilung des Innern bei der Regierung in Bromberg und ab 1885 Ober-Verwaltungsgerichts-Rat in Berlin. Seit 1879 Mitglied der evangelischen General-Synode zu Berlin, was besonders bemerkenswert ist, weil Hahn getaufter Jude war.[2]
Hahn war Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses von 1870 bis 1873 für den Wahlkreis Wiesbaden 8 (Oberlahnkreis) und von 1879 bis 1885 für den Wahlbezirk Bromberg 2 (Stadt- und Landkreis Bromberg – Wirsitz).[3] Von 1886 bis 1893 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Regierungsbezirk Bromberg 3 Bromberg und die Deutschkonservative Partei.[4]
Literatur
- Heinrich Hahn: Hahn, Oscar. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 49, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 711.
- Ernest Hamburger: Juden im öffentlichen Leben Deutschlands : Regierungsmitglieder, Beamte und Parlamentarier in der monarchischen Zeit. 1848–1918. Tübingen : Mohr, 1968, S. 260ff.
- Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70), Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3-88443-159-5, S. 135–136.
- Rainer Paetau (Bearb.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Bd. 5. In: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Acta Borussica. Neue Folge. Olms-Weidmann, Hildesheim 2004, ISBN 3-487-11002-4, S. 355 (Online (Memento vom 21. Januar 2010 im Internet Archive); PDF 2,28 MB).
Weblinks
- Hahn, Oscar (Oskar) in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Oscar Hahn. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
- Hahn, Friedrich Wilhelm Oskar. Hessische Biografie. (Stand: 5. Februar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Kösener Corpslisten 1960, 83 319
- Ernst Hamburger: Juden im öffentlichen Leben Deutschlands, Tübingen 1968
- Mann, Bernhard (Bearb.) : Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 163 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 299–302.
- Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 63.