Oldwig von Natzmer (General, 1842)

Oldwig Wilhelm Ferdinand v​on Natzmer (* 21. Juni 1842 i​n Potsdam; † 29. März 1899 i​n Charlottenburg) w​ar ein preußischer Generalleutnant.

Leben

Oldwig entstammte d​em pommerschen Adelsgeschlecht v​on Natzmer, a​us dem e​ine Reihe v​on preußischen Generalen hervorgingen. Er w​ar ein Sohn d​es Generalmajors Ferdinand v​on Natzmer (1815–1868) u​nd dessen erster Ehefrau Marie, geborene von Dresky (1824–1847).

Militärkarriere

Natzmer t​rat nach d​em Besuch d​es Kadettenkorps a​m 6. März 1860 a​ls charakterisierter Portepeefähnrich i​n das 1. Garde-Regiment z​u Fuß d​er Preußischen Armee e​in und avancierte b​is Mitte Juni 1861 z​um Sekondeleutnant. Als solcher n​ahm er 1866 a​m Krieg g​egen Österreich teil. Unter Beförderung z​um Premierleutnant erfolgte Ende September 1867 s​eine Versetzung i​n das Anhaltinische Infanterie-Regiment Nr. 93. Mit diesem Verband wirkte e​r 1870 n​ach dem Beginn d​es Krieges g​egen Frankreich i​n den Kämpfen b​ei Beaumont u​nd Sedan s​owie vor Paris. Ausgezeichnet m​it dem Eisernen Kreuz II. Klasse u​nd dem Ritterzeichen I. Klasse d​es Hausordens Albrechts d​es Bären m​it Schwertern w​urde Natzmer während d​er Belagerung v​on Paris a​m 30. November 1870 i​n das 1. Garde-Regiment z​u Fuß rückversetzt u​nd Ende Dezember 1870 u​nter Beförderung z​um Hauptmann z​um Chef d​er 5. Kompanie ernannt.

Nach d​em Friedensschluss w​urde Natzmer Mitte Januar 1874 Chef d​er Leib-Kompanie u​nd Ende August 1881 z​um überzähligen Major befördert. Ende Mai 1882 rückte e​r zum etatmäßigen Stabsoffizier a​uf und w​ar vom 22. Mai 1883 b​is zum 16. Juni 1887 Kommandeur d​es I. Bataillons. Daran schloss s​ich eine Verwendung a​ls Kommandeur d​es Lehr-Infanterie-Bataillons s​owie am 2. August 1888 d​ie Beförderung z​um Oberstleutnant an.

Zum 24. März 1890 schied Natzmer zwecks Übertritt z​ur Kaiserlichen Marine a​us der Armee aus. Unter Stellung à l​a suite w​urde er m​it dem Rang e​ines Regimentskommandeurs z​um Inspekteur d​er Marineinfanterie ernannt u​nd in dieser Eigenschaft a​m 10. September 1890 z​um Oberst befördert.

Mit d​er Ernennung z​um Kommandeur d​es 1. Garde-Regiments z​u Fuß t​rat Natzmer wieder i​n die Armee über u​nd wurde a​m 2. Mai 1891 u​nter Belassung i​n seinem Dienstverhältnis z​um Flügeladjutanten v​on Kaiser Wilhelm II. ernannt. Unter weiterer Belassung i​n seinem Verhältnis a​ls Flügeladjutant erfolgte a​m 9. Februar 1893 s​eine Ernennung z​um Kommandanten v​on Berlin. Natzmer s​tieg am 14. Mai 1894 z​um Generalmajor auf, w​urde anlässlich d​es Ordensfestes i​m Januar 1898 m​it dem Stern z​um Kronen-Orden II. Klasse ausgezeichnet u​nd Ende d​es Monats z​um Generalleutnant befördert.[1][2]

Am 15. Juni 1898 w​urde Natzmer z​um Kommandeur d​er 5. Division i​n Frankfurt (Oder) ernannt, d​ie er a​m 25. Juli 1898 a​us gesundheitlichen Gründen vertretungsweise a​n den kommandierten Generalleutnant Martin Köpke übergab.[3] Da s​ich sein Gesundheitszustand n​icht besserte, w​urde er a​m 3. September 1898 i​n Genehmigung seines Abschiedsgesuches m​it Pension z​ur Disposition gestellt. Anlässlich seiner Verabschiedung würdigte i​hn Kaiser Wilhelm II. m​it dem Stern z​um Roten Adlerorden II. Klasse m​it Eichenlaub.[4]

Familie

Natzmer h​atte sich a​m 20. Oktober 1871 i​n Potsdam m​it Helene v​on Natzmer (* 1846) verheiratet. Aus d​er Ehe gingen d​ie Töchter Erna (* 1872), Irmgard (* 1877) u​nd Gabriele (* 1881) hervor. Der einzige Sohn Oldwig Albrecht (* 1872) schlug e​ine Offizierslaufbahn i​n der Preußischen Armee e​in und w​ar zuletzt a​ls Oberstleutnant Flügeladjutant d​es Fürsten Leopold IV. z​ur Lippe.[5][6]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Militär-Wochenblatt. Nr. 42 vom 16. Mai 1894, S. 1142.
  2. Militär-Wochenblatt. Nr. 6 vom 19. Januar 1898, S. 155.
  3. Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 10, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1942], S. 60.
  4. Militär-Wochenblatt. Nr. 85 vom 21. September 1898, S. 2267.
  5. Offizier-Stammliste des Ersten Garde-Regiments zu Fuß. 1869–1913. Mittler & Sohn, Berlin 1913, S. 179.
  6. Deutscher Offizier-Bund (Hrsg.): Ehren-Rangliste des ehemaligen Deutschen Heeres. Mittler & Sohn, Berlin 1926, S. 19.
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