Oberägeri
Oberägeri ist eine politische Gemeinde im Kanton Zug in der Zentralschweiz.
Oberägeri | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Zug (ZG) |
Bezirk: | Keine Bezirkseinteilung |
BFS-Nr.: | 1706 |
Postleitzahl: | 6315 |
UN/LOCODE: | CH OGI |
Koordinaten: | 689156 / 221236 |
Höhe: | 737 m ü. M. |
Höhenbereich: | 724–1423 m ü. M.[1] |
Fläche: | 30,04 km²[2] |
Einwohner: | 6382 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 212 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 28,8 % (31. Dezember 2020)[4] |
Gemeindepräsident: | Pius Meier (FDP) |
Website: | www.oberaegeri.ch |
Oberägeri, Ägerisee | |
Lage der Gemeinde | |
Geographie
Das Hochtal liegt direkt am Nordufer des auf 724 m gelegenen Ägerisees. Die Nachbargemeinden Oberägeris sind Rothenthurm SZ, Unterägeri, Sattel und Menzingen und die Stadt Wädenswil. Zu Oberägeri gehören auch die Orte Alosen, Böschi sowie Morgarten, dessen Name mit der Schlacht am Morgarten (1315) verbunden ist.
Verkehr
Oberägeri liegt an der Hauptstrasse 381. Man kann Oberägeri heute mit der Buslinie 1 (Zug–Oberägeri) der Zugerland Verkehrsbetriebe erreichen. Zwei weitere Buslinien führen ins Umland: Nach Alosen und dem Ausflugsziel Raten führt die Linie 10. Nach Sattel kann man mit der Linie 9 gelangen, wo Anschluss an die SOB-Strecke Pfäffikon SZ–Arth-Goldau besteht.
Von 1912 bis 1954 führte eine Strassenbahnlinie von Zug nach Oberägeri.
Sehenswürdigkeiten
- Die dreischiffige neugotische katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde 1905 bis 1908 nach den Plänen von August Hardegger erbaut und ersetzt die spätgotische Landkirche deren Glockenturm integriert wurde.
- Das 1496 geweihte Beinhaus St. Michael enthält den grössten im Kanton Zug erhalten gebliebenen spätgotischen Freskenzyklus.
- Das Pfrundhaus in Blockbauweise aus den Jahren 1610/1611 diente zunächst als Pfarrhaus, danach als Wohnsitz der Kapläne[5].
- Auf einer Hügelkuppe am Pilgerweg nach Einsiedeln liegt die um 1701 erbaute Kapelle der Einsiedelei St. Jost.[6]
Bilder
- Oberägeri, historisches Luftbild von 1923, aufgenommen aus 500 Metern Höhe von Walter Mittelholzer
- Pfarrkirche St. Peter und Paul
- Pfrundhaus
- Zurlaubenhaus
- Gedenkstein Jost Ribary
- Alosen
- Morgarten
Persönlichkeiten
- Alois Betschart (1926–1978), Volksmusiker
- Jakob Billeter (1630–1712), Pfarrer und Chronist des 17. Jahrhunderts[7][8]
- Johann Christian Iten, Kriegshauptmann des 16. Jahrhunderts, Anführer der Katholiken in der Schlacht am Gubel 1531[7]
- Henry van de Velde (1863–1957), flämisch-belgischer Künstler, ursprünglich Maler, dann auch Architekt und Designer des Jugendstils und der beginnenden Moderne
- Kaspar Heinrich (ca. 1585–ca. 1620), Ratsherr und Diplomat, 1595–97 Landvogt in Baden AG, 1610–1612 Ammann des Standes Zug[7][9]
- Johann Jakob Heinrich (1661–1720), Gemeindeschreiber und Ratsherr[10]
- Josef Anton Heinrich (1702–1784), Sohn des Johann Jakob Heinrich, Politiker und Hauptmann[11]
- Rudolf Henggeler (1890–1971), Benediktinermönch im Kloster Einsiedeln und Historiker
- Jakob Nussbaumer (1602–1668), Pfarrer
- Gerhard Pfister (* 1962), Politiker (CVP), wohnt in Oberägeri
- Wilhelm Pfister (1879–1963), Gründer und Leiter des Instituts Dr. Pfister, Oberägeri
- Jost Ribary (1910–1971), Komponist, Kapellmeister, Klarinetten- und Saxophonspieler
- Eduard Rogenmoser (1885–1948), Fotograf und Posthalter in Alosen, Oberägeri
- Jakob Vetsch (1879–1942), Schweizer Mundartforscher und Schriftsteller, Dr. phil. I und Dr. iur., lebte von 1934 bis zu seinem Tod im Jahre 1942 in Oberägeri und bekleidete noch das Amt des Gemeindepräsidenten.
- René Wicky (* 1941), Musikproduzent, Musikverleger und Akkordeonspieler
- Peter Schorowsky (* 1964 in Hösbach; Pseudonym: Pe), Schlagzeuger der Band Böhse Onkelz
- Marco Rima (* 1961 in Winterthur, Kanton Zürich), Schauspieler und Kabarettist, wohnt hier
- Luca Sbisa (* 1990 in Ozieri, Italien), Schweizer Eishockeyspieler
Literatur
- Linus Birchler: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Band I: Einleitung und Zug-Land. (Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 5). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1934.
- Josef Grünenfelder: Oberägeri Pfarrkirche, Beinhaus, Pfrundhaus. (Schweizerische Kunstführer, Band 512). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1992, ISBN 3-85782-512-X.
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Oberägeri
- Renato Morosoli: Oberägeri. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Bilder zahlreicher Dörfer der Gemeinde Oberägeri auf www.zug-schweiz.ch
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Josef Grünenfelder: Oberägeri. Pfarrkirche, Beinhaus, Pfrundhaus. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 512). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1992, ISBN 978-3-85782-512-5.
- Einsiedelei/Kapelle St. Jost (Oberägeri). Archiviert vom Original am 19. April 2016; abgerufen am 29. März 2009.
- Charles Knapp, Maurice Borel, Victor Attinger, Heinrich Brunner, Société neuchâteloise de géographie (Herausgeber): Geographisches Lexikon der Schweiz. Band 1: Aa – Emmengruppe. Verlag Gebrüder Attinger, Neuenburg 1902, S. 20, Stichwort Oberägeri (Scan der Lexikon-Seite).
- Hans Stadler: Billeter, Jakob. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Renato Morosoli: Heinrich, Kaspar. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Renato Morosoli: Heinrich, Johann Jakob. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Renato Morosoli: Heinrich, Josef Anton. In: Historisches Lexikon der Schweiz.