Brockhusen (Adelsgeschlecht)

Brockhusen, in einigen Zweigen des Geschlechts auch Brockhausen oder Bruchhausen genannt, ist ein noch heute existierendes deutsches Uradelsgeschlecht.[1]

Stammwappen derer von Brockhusen
Variante des Stammwappens

Eine Stammesverwandtschaft mit den westfälisch-kurländischen Herren von Brockhausen oder den livländischen Herren von Brockhausen besteht nicht.

Herkunft und Geschichte

Die ritterbürtige Familie, deren Ursprungsheimat in Niedersachsen gesehen wird,[2] wanderte Anfang des 13. Jahrhunderts über Mecklenburg nach Pommern ein. Mit Conradus de Brochusen, der zum Gefolge des Fürsten Nikolaus von Werle gehörte, wird erstmals ein Geschlechtsangehöriger unter dem Namen Brochusen erwähnt – als Zeuge der Stadt Stralsund am 14. Oktober 1271[3]. 1278 erscheint Gerwinus de Brochusen als Grundeigentümer in Stralsund[4]. Die Stammreihe beginnt mit Clawes Brochusen 1420.[5] Schon vorher hatten sich drei Linien des Geschlechts gebildet, die auf der Insel Wollin und im Bistum Cammin landsässig waren und deren genauer Zusammenhang nicht feststeht.

In Westfalen gab es mehrere ritterbürtige Geschlechter ähnlichen Namens, aber anderer Stämme und unterschiedlicher Wappen. Einige Zweige des hier behandelten Geschlechts hatte sich jedoch in Westfalen sesshaft gemacht, wo sie die Namensform von Bruchausen trugen.[6]

Besitz

Um 1843 waren folgende Güter im Besitz der Familie:[7]

Herrenhaus Groß Justin, erbaut um 1870

Wappen

Stammwappen: In Blau ein aufgerichteter roter Fuchs. Auf dem Helm mit blau-roter Decke drei natürliche Pfauenfedern.[2] Bzw. in Blau ein steigender natürlicher Fuchs; auf dem Helm mit blau-goldenen Decken drei natürliche Pfauenfedern, belegt mit je einem goldenen Stern.[8] Siegel des 16. Jahrhunderts zeigen den Fuchs bereits laufend, aber noch nicht die später zugesetzten Sterne bzw. den Balken im Schild.[7]

Die in Westfalen ansässigen Zweige führten eine Variante des vom Stammwappen abgeleiteten Wappens: In Blau (zuweilen in Rot) drei goldene Sterne balkenweise gestellt, unten auf grünem Rasen (bzw. Dreiberg) ein laufender silberner Fuchs (zuweilen als Wolf deutbar dargestellt). Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken sechs naturfarbene Pfauenfedern in zwei Reihen.[6]

Späteres Wappen:[9] In Blau ein schmaler goldener Balken, begleitet oben von drei nebeneinander stehenden goldenen Sternen, unten von einem rechtshin fliehenden natürlichen Fuchs; auf dem Helm mit blau-goldenen Decken drei Pfauenfedern, jede belegt mit einem goldenen Stern[10].

Das Nordfenster in der St. Marienkirche des westpommerschen Dramburg, wo das Geschlecht begütert war, zeigt links oben das Wappen der Stifterfamilie von Brockhusen.[11]

Bekannte Namensträger

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gothaisches Genealogisches Handbuch, Band 2, 2015, S. 179 ff.
  2. Gotha. Genealog. Taschenbuch der Adeligen Häuser, 1. Jg. 1900, S. 140.
  3. Mecklenburgisches Urkundenbuch Nr. 1235.
  4. Genealog. Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band 2, 1974, S. 118 mit den dort angeführten Stralsunder Urkunden.
  5. Stadtarchiv von Stettin, P. I. 113, Nr. 5, Blatt 55.
  6. Max von Spießen, Wappenbuch des Westfälischen Adels, S. 22.
  7. Julius Theodor Bagmihl, Pommersches Wappenbuch, Band 1, Stettin 1843, S. 88 f.
  8. Genealog. Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band 2, 1974, S. 118.
  9. Familienverband v. Brockhusen - v. Brockhausen - v. Bruchhausen seit 1884: Familienwappen bzw. Wappenabbildungen (abgerufen am 15. Januar 2016).
  10. Gothaisches Genealogisches Handbuch, Band 2, 2015, S. 178.
  11. Wappenfenster in der St. Marienkirche zu Dramburg. (Memento des Originals vom 15. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.borcke.com
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