Niendorf (Ihlow)
Niendorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Ihlow im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg. Der Ort gehört dem Amt Dahme/Mark an und war bis zum 31. Dezember 2001 eine eigenständige Gemeinde.
Niendorf Gemeinde Ihlow | |
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Höhe: | 93 m ü. NHN |
Fläche: | 6,72 km² |
Einwohner: | 103 (31. Dez. 2016)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 15 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 2001 |
Postleitzahl: | 15936 |
Vorwahl: | 033744 |
Lage
Niendorf liegt im Niederen Fläming, drei Kilometer südwestlich der Stadt Dahme/Mark und 22 Kilometer westlich von Luckau. Umliegende Ortschaften sind Rietdorf im Norden, Dahme/Mark im Nordosten, deren Ortsteil Schwebendorf im Osten, Bollensdorf im Südosten, Karlsdorf im Süden, Mehlsdorf im Südwesten, Ihlow im Westen sowie Illmersdorf im Nordwesten.
Niendorf liegt an einer Gemeindestraße, die einen Kilometer nördlich von der Bundesstraße 102 abzweigt. Drei Kilometer östlich von Niendorf verläuft die Landesstraße 71.
Geschichte
Niendorfs erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1368 unter der Bezeichnung Nuwendorff. Der Ortsname stammt aus dem mittelniederdeutschen und bedeutet „neues Dorf“. 1579 wurde der Ort Nientorp genannt.[2] In seiner Dorfstruktur ist Niendorf ein Angerdorf mit einem großen Dorfteich in der Mitte des Angers. Das Ortsbild wird von mehreren großen Vierseithöfen geprägt.
Niendorf gehörte zum historischen Amt Dahme, das als Folge des Friedens von Prag 1635 an das Kurfürstentum Sachsen kam. Von 1657 bis 1746 gehörte der Ort zum Fürstentum Sachsen-Weißenfels. Nach dem Wiener Kongress 1815 musste das Königreich Sachsen das Gebiet, zu dem unter anderem auch Niendorf gehörte, an das Königreich Preußen abtreten. Dort lag die Gemeinde im Landkreis Jüterbog-Luckenwalde im Regierungsbezirk Potsdam in der Provinz Brandenburg. 1819 hatte Niendorf 105 Einwohner. Die Dorfkirche gehörte als Filialkirche zu Rietdorf, wohin die Kinder des Ortes auch zur Schule gingen.[3] Im Jahr 1841 hatte Niendorf 121 Einwohner.[4]
Vom 20. Dezember 1900 bis zum 25. Mai 1965 war in Niendorf ein Haltepunkt an der Bahnstrecke Dahme–Jüterbog in Betrieb. Seit dem 25. Juli 1952 gehörte die Gemeinde zum Kreis Luckau im DDR-Bezirk Cottbus. Nach der Wende lag Niendorf zunächst im Landkreis Luckau in Brandenburg und wurde zur Kreisreform im Dezember 1993 ein Teil des Landkreises Teltow-Fläming. Am 31. Dezember 2001 wurde Niendorf nach Ihlow eingemeindet.
Sehenswürdigkeiten
Die Dorfkirche von Niendorf wurde im 18. Jahrhundert errichtet und im Jahr 1908 neobarock überformt. Der Altaraufsatz stammt aus dem 18. Jahrhundert.[5] Niendorf gehört zur Kirchengemeinde Dahme/Mark im Kirchenkreis Zossen-Fläming.
Bevölkerungsentwicklung
Einwohnerentwicklung in Niendorf von 1875 bis 2000[6] | |||||||||||||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | ||||||||
1875 | 165 | 1939 | 126 | 1981 | 120 | ||||||||
1890 | 154 | 1946 | 191 | 1985 | 111 | ||||||||
1910 | 148 | 1950 | 177 | 1989 | 112 | ||||||||
1925 | 147 | 1964 | 123 | 1995 | 99 | ||||||||
1933 | 138 | 1971 | 125 | 2000 | 88 | ||||||||
Literatur
- Bock, Michael: Erbbuch des Fürstlich-Sächsischen Amts Dahme 1658. Die Amtsdörfer, in: ZMFG 2021 Nr. 2. Niendorf S. 107.
Einzelnachweise
- Gemeinde- und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB), abgerufen am 23. Januar 2021.
- Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin: Alter - Herkunft - Bedeutung. be.bra Wissenschaft, 2005, S. 124.
- August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungs-Lexikon von Sachsen Bd. 6. Neudörfel bis Ortelsdorf. Gebr. Schumann, Zwickau 1819 Online bei Google Books, S. 369
- Topographisch-statistische Übersicht des Regierungsbezirks Potsdam und der Stadt Berlin. Verlag der Gander'schen Buchhandlung, Potsdam 1841, S. 109.
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Brandenburg. Bearbeitet von Gerhard Vinken und anderen, durchgesehen von Barbara Rimpel. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 774.
- Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 KB) Landkreis Teltow-Fläming. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 2. Dezember 2018.