Neulouisendorf
Neulouisendorf ist ein Ortsteil der Stadt Kalkar im Kreis Kleve (Nordrhein-Westfalen) links des Niederrheins. Es gehört zur sogenannten Pfälzischen Sprachinsel am Niederrhein.[2]
Neulouisendorf Stadt Kalkar | |
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Höhe: | ca. 50 m |
Fläche: | 6,5 km² |
Einwohner: | 342 (31. Dez. 2018)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 53 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1969 |
Postleitzahl: | 47546 |
Vorwahl: | 02824 |
Geographie
Neulouisendorf liegt im Südwesten des Stadtgebiets von Kalkar auf dem aus der Saale-Eiszeit stammenden Niederrheinischen Höhenzug.
Geschichte
1827 entstand Neulouisendorf mit zunächst 150 Siedlungshöfen[3] auf Verfügung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. als Filialsiedlung kurpfälzischer Migranten. Diese hatten 1741 wegen ihres protestantischen Glaubens ihre Heimat im Hunsrück bzw. an der Nahe verlassen, um nach Pennsylvania (USA) auszuwandern. Weil sie an der niederländischen Grenze ohne bezahlte Schiffspassagen nicht weiterreisen konnten, mussten sie sich schließlich auf Dauer im Grenzgebiet niederlassen. Ihre zwischen Goch, Kleve und Kalkar gelegenen Siedlungsgebiete – zunächst Pfalzdorf, dann Louisendorf und schließlich Neulouisendorf – bilden heute noch die eingangs genannte Pfälzische Sprachinsel.
Am 1. Juli 1969 wurde Neulouisendorf nach Kalkar eingemeindet.[4]
Sehenswürdigkeiten und Kultur
In Neulouisendorf sind drei historische Gebäude als Kulturdenkmäler in der Liste der Baudenkmäler in Kalkar erfasst:
- Die neugotische Kirche mit rechteckigem Chor, 1898 eingeweiht (Denkmalnummer 16)[3][5]
- Die zum Wohnhaus umgebaute ehemalige Turmwindmühle (Denkmalnummer 2)
- Der Bauernhof in der Neulouisendorfer Straße 48 (Denkmalnummer 198)
Von 2000 bis 2003 wirkte Cyrus Overbeck in Neulouisendorf in seinem Atelier Bergstraße 60. Hier entstanden die Zyklen „Wollt ihr wieder den totalen Krieg?“[6] sowie „Fluss der Asche“[7] und „Saxa Loquuntur“.[8]
Wirtschaft und Infrastruktur
Neulouisendorf hat um 350 Einwohner. Der Ortsteil ist von der Landwirtschaft geprägt. Das Ortsbild bestimmen Einzelhöfe, die von Obstgärten und kleineren Grünlandbereichen umgeben sind und inmitten ausgedehnter Ackerflächen liegen.[3]
Literatur
- Werner Kock: 150 Jahre Neulouisendorf. 1832–1982. Eine Dokumentation des Stadtarchivs Kalkar. Hrsg.: Stadt Kalkar. Kalkar 1982.
Weblinks
- Neulouisendorf auf der Website der Stadt Kalkar
Einzelnachweise
- Stadtportrait. Stadt Kalkar, abgerufen am 27. Oktober 2019.
- Pfälzische Sprachinsel am Niederrhein, rheinische-landeskunde.lvr.de.
- Neulouisendorf (Memento vom 13. Dezember 2007 im Internet Archive).
- Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 79.
- Nr. 141 Evangelische Kirche Kalkar-Neulouisendorf, auf uni-duisburg-essen.de, abgerufen am 16. Juni 2016.
- Siegfried Blau: Ausstellungen in Palma. gallery-blau.com, abgerufen am 12. Oktober 2020.
- Cyrus Overbeck: Fluss der Asche. Goch 2000.
- Cyrus Overbeck: Saxa Loquuntur. Goch 2000.